Freies Wissen, und zwar für alle: Wikimedia fördert Ideen und Projekte mit einem eigenen Accelerator

Der Wikimedia-Accelerator „Unlock“ unterstützt Projekte, die zu einer offenen und informierten Wissensgesellschaft beitragen.

Für das Accelerator-Programm „Unlock“ sucht Wikimedia Deutschland Projekte und Ideen, die zu ​einer offenen und informierten Wissensgesellschaft beitragen. Der gemeinnützige Verein, der unter anderem die Wikipedia unterstützt, bietet in dem Förderprogramm
ein strukturiertes Online-Tutorial, das teilnehmenden Teams innerhalb von drei Monaten mit Hilfe von bedarfsorientierten Coachings dabei unterstützt, aus ihrer Idee einen echten Prototypen zu machen.

Das Unlock-Team begleitet die Projektteams in der Umsetzungsphase und vernetzt sie nicht nur untereinander, sondern stellt ihnen Expertinnen und Experten sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus ihrem nationalen und internationalen Netzwerk an die Seite.

Die geförderten Ideen können aus der Online- und Offline-Welt kommen. Von der technischen Schnittstelle, um Wissen aus unterschiedlichen Quellen besser zu vernetzen über Projekte, die die Diskussionskultur im Netz fördern bis hin zu solchen, die fernab des Internets für einen fairen Wissensaustausch sorgen, kommen verschiedene Themenfelder in Frage. Bei Bedarf erhalten die Teilnehmenden zudem finanzielle Unterstützung in Form eines Stipendiums.

Was zunächst als Programm mit persönlichem Austausch und Präsenzterminen geplant war, hat Wikimedia Deutschland aufgrund des Coronavirus so verändert, dass es komplett virtuell funktioniert. Diese Variante sieht der Verein auch als große Chance, weil die Teams so durch vielfältige Online-Formate die Vorzüge der Digitalisierung aktiv nutzen können.

Fünf Themenbereiche rund um Freies Wissen

Wikimedia Deutschland versucht seit jeher, Antworten auf die Frage zu finden, wie Wissen allen Menschen dauerhaft zugänglich gemacht werden kann. Für den Unlock-Accelerator habe das Team im Rahmen eines dreimonatigen Forschungsprojekts bestehende Herausforderungen identifiziert und durch neue Handlungsfelder ergänzt, um weitere Freiräume zu erschließen, heisst es in einer Medienmitteilung.

Herausgekommen sind fünf konkrete Themenfelder
aus dem Bereich Wissen, die das Potenzial aufweisen würden, eine digitale, faire und inklusive Wissensgesellschaft voranzubringen und die im Rahmen des Accelerators durch die Teams angegangen werden können.

Wikimedia beschreibt die Themenbereiche wie folgt:

  • Wissensnetzwerke – Hier geht es vor allem um Techniken und Schnittstellen, die bestehende Wissensinseln besser verbinden.
  • Wissenskompetenz – Das Themenfeld soll sich der Frage widmen, wie man Wissen und den Umgang damit lernen kann.
  • Wissenshorizonte – ​In diesem Feld entstehen Projekte, die das Potential haben, Filterblasen platzen zu lassen.
  • Wissensproduktion – Hier spielt vor allem der faire Umgang mit Freiem Wissen eine Rolle.
  • Wissensgesellschaft – Nimmt das große Ganze in den Blick und stellt die Frage: Wie können wir eine große Bewegung für Freies Wissen erzeugen?

Wer kann sich für den Unlock-Accelerator bewerben?

Bewerben können sich Teams zwischen zwei und fünf Personen, die ihren Sitz in Deutschland sowie eine konkrete Idee im Bereich Wissen haben. Gesucht werden Menschen mit Gründermentalität, die einen sozialen Unternehmergeist mitbringen. Die Bewerbung ist bis zum 15. Juni 2020 möglich.

Aus allen Einsendungen wählt eine Jury aus verschiedenen Mitarbeitenden von Wikimedia sowie einem Teil der Coaches, die das Programm betreuen, zehn Projekte und Ideen in eine engere Auswahl. Aus diesen werden dann im Rahmen von Online-Calls fünf Teams ausgewählt, die am Unlock-Accelerator teilnehmen können. Das Programm startet dann Anfang August.

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