Gründen in Dubai: Kosten, Anmeldung, Steuern 2023
In den letzten Jahren schien es, als seien die Steueroasen nahezu überall ausgetrocknet. Als aktuell sehr trendiger Geheimtipp gilt aber immer noch Dubai, wo man in vielen Bereichen noch tatsächlich Steuerfreiheit genießt – nicht zuletzt aus diesem Grund zieht es in den letzten Jahren deshalb auch viele bekannte Influencer in das Emirat am Persischen Golf. Welche Kosten beim Gründen in Dubai anfallen und was in Bezug auf Steuern und die Anmeldung zu beachten ist, verraten wir euch in unserem Beitrag.

Gründen in Dubai: Dubai City ist die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats und liegt an seinem Nordrand. Das Emirat Dubai gehört zu den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), gemeinsam mit Abu Dhabi, Adschman, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain, die fast alle deutlich weniger bekannt sind als Dubai. In jedem Emirat gelten dabei eigene Regeln, alle sieben Emirate sind praktisch autonom, aber durch eine gemeinsame föderale Verfassung und eine gemeinsame Regierung (Oberster Rat der Herrscher) miteinander verbunden.
Unser Tipp
Gut beraten bei der Firmengründung in Dubai
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Dubai City: Leben und Arbeiten in Dubai
Dubai City gilt als eine „Stadt der Superlative“ und einer der attraktivsten Touristenorte der ganzen Welt. Nicht nur dass, die Stadt die weltweit höchste Zahl an Wolkenkratzern über 300 m Höhe aufweist – mit dem Heritage Village, dem Diving Village und dem Khor Dubai verfügt die Stadt über zahlreiche Attraktionen, die übrigens längst nicht nur von den über 15 Millionen Besuchern pro Jahr, sondern auch regelmäßig und sehr häufig von den eigenen Einwohnern besucht werden.
Auch wirtschaftlich ist Dubai City ein sehr bedeutendes Zentrum: Nicht nur der mit Abstand wichtigste Flughafen des gesamten Nahen Ostens (und eine Drehscheibe bei vielen Interkontinentalflügen), sondern auch der künstlich angelegte Seehafen Dschabal Ali, einer der bedeutendsten Umschlagplätze für den gesamten Persischen Golf mit einer riesigen Freihandelszone, gehört zur Stadt. Die Anbindung an alle wichtigen Städte im Umfeld ist über moderne Autobahnen realisiert, auch im Inneren der Stadt gibt es ein vorbildlich ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz mit einer führerlosen U-Bahn, einer modernen Einschienenbahn und zahllosen topmodernen Bussen, von dem die meisten europäischen Hauptstädte nur neidvoll träumen können.
In Dubai kann man also nicht nur dort arbeiten, wo (sehr viele Menschen) Urlaub machen, sondern befindet sich auch mitten in einer sehr leistungsfähigen wirtschaftlichen Infrastruktur, die ein sehr erfolgreiches Business erlaubt – nicht zuletzt wegen der vergleichsweise hohen Kaufkraft vieler Bewohner (knapp 5 % der Einheimischen sind Millionäre, selbst Kellner verdienen manchmal 3.000 – 4.500 USD im Monat) und der zahlreichen weltweiten Touristen, die Dubai jedes Jahr besuchen. Auch als einfacher Arbeitnehmer findet man oft sehr lukrative Jobs. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind dabei im Durchschnitt sogar geringfügig günstiger als hier (außer man legt Wert darauf, im absoluten Luxus zu leben).
Das Klima lässt dabei auch nichts zu wünschen übrig: kälter als 14 °C wird es so gut wie nie, von April bis November liegen die Temperaturen meist über 30 °C. Niederschläge sind rar, als moderne Stadt ist Dubai aber sehr innovativ, wenn es darum geht, mit der meist allgegenwärtigen Hitze und der vor allem im Sommer enorm hohen Luftfeuchtigkeit umzugehen und sie erträglich zu machen. Auch das soziale Klima ist sehr verträglich: Dubai hat eine sehr geringe Kriminalitätsrate und ist generell eine der sichersten Städte der Welt. Gute Argumente also für ein Gründen in Dubai.
Grundsätzliche Voraussetzungen zur Firmen-Gründung in Dubai
Ganz ohne Papierkram geht es nicht mal in den Emiraten.
Visum für Dubai
Es gibt keinen Zwang, als Firma nach Dubai umzusiedeln, um die Vorteile nutzen zu können. Ihr könnt auch in Deutschland wohnhaft sein und mit einer Freezone Firma in Dubai aktiv sein. Dann benötigt ihr auch kein Visum.
Als Besitzer einer Mainland LLC müsst ihr aber ein Visum vorweisen. Geschäftsführer und Gesellschafter können die Aufenthaltsvisa durch das Unternehmen erhalten.
Wichtige Dokumente zur Firmengründung
- Kopien der Ausweisdokumente von Gesellschaftern und Geschäftsführern
- Business Plan
- Musterunterschriften zum Abgleich der Unterschriften von Gesellschaftern und Geschäftsführern
- Absichtserklärung
- Empfehlungsschreiben der Bank oder geprüfte Finanzberichte für Firmen der letzten zwei Jahre
- Adressnachweise der Gesellschafter und Geschäftsführer, zum Beispiel durch Verbrauchsrechnungen
Vertragssicherheit – Sucht euch professionelle Hilfe
Sollen Verträge unterzeichnet werden, so ist es immer ratsam, ein Übersetzungsbüro zu beauftragen, um einen korrekten Überblick über die Dokumente zu erlangen. Ein führender Übersetzungsdienst, der sich auf Geschäftskunden spezialisiert hat, wird alle Texte, Dokumente und Verträge übersetzten, ein muttersprachliches Niveau anbieten und gleichzeitig eine Qualitätsgarantie vorweisen. Auch beglaubigte Übersetzungen, die bei Urkunden und offiziellen Dokumenten verlangt werden, können durch einen gerichtlich vereidigten Übersetzer eingefordert werden.
Zahlt man in Dubai tatsächlich keine Steuern?
So unglaublich es klingt: in Dubai herrscht tatsächlich weitgehend Steuerfreiheit. Das spricht wirklich für die Idee Gründen in Dubai!
Keine Einkommens- oder Körperschaftssteuer
Einkommenssteuer und Körperschaftssteuer gibt es nicht, auch Privatpersonen zahlen für ihr Einkommen aus dem Job keine Einkommenssteuer oder Steuern auf ihr Vermögen. Auch Renten, Mieteinnahmen und Kapitalgewinne aller Art sind in Dubai steuerfrei.
Die einzigen beiden Steuern, die erhoben werden, sind die Mietsteuer (5 % jährlich) und die Mehrwertssteuer (5 %), die aber für Firmen in der Freezone nicht gilt – und für alle anderen Unternehmen wie auch sonst überall ohnehin nur ein Durchlauf-Posten ist.
Das Steuerparadies, das vielen wohl wie ein Märchen aus 1001 Nacht erscheinen mag, soll das auch in den nächsten Jahren noch bleiben. Die Anpassung an den Steuer-Standard der restlichen Welt ist mit einer 9% igen Körperschaftssteuer, ausschließlich für Mainland-Unternehmen mit einem Gewinn von über 375.000 AED (ca. 90.000 EUR) die einzige geplante Änderung für die nahe Zukunft (gültig ab Juni 2023).
Sozialabgaben
Die Sozialabgaben, also der Beitrag zur Krankenversicherung, beträgt in Dubai 17,5 % des Brutto-Einkommens. Eine Krankenversicherung benötigt aber nicht prinzipiell jeder bei einer Firmengründung in Dubai – das hängt von der jeweiligen Gründungsform ab.
FreeZone versa Mainland: Verschiedene Gründungsformen
Grundsätzlich muss man bei der Gründung eines Unternehmens in Dubai zwischen einer FreeZone-Firma und einer Mainland-Firma unterscheiden.
FreeZone Firmen
Wer einfach nur eine Holding in den VAE gründen möchte, kann das über eine FreeZone-Firma tun, und braucht dafür weder ein Bankkonto in Dubai noch ein Visum. Die Gründung erfolgt dann in einer der über 30 FreeZones (Freihandelszonen), die Bedingungen (z. B. Buchhaltungspflicht) und die Kosten sind je nach FreeZone unterschiedlich. Grundsätzlich sollte man pauschal mit rund 5.000 – 10.000 EUR rechnen, inkl. der Unternehmenskosten für das erste Jahr der Geschäftstätigkeit.
Soll das deutsche Unternehmen selbst nach Dubai verlagert werden und vorwiegend internationale Kunden und nur wenig oder keine Kunden in den VAE bedienen, werden ein Bankkonto und auch ein Visum für Dubai zwingend erforderlich. Wer seinen Wohnsitz ebenfalls nach Dubai verlegt, zahlt dann auch keine Einkommenssteuer.
Die Gründung lässt sich bei vorhandenen Unterlagen sehr schnell abwickeln (mindestens 3 Tage, meist weniger als eine Woche). Neben der Steuerfreiheit (bei Wohnsitz in den VAE auch für das eigene Einkommen) gibt es noch weitere Vorteile: So entfällt etwa die Pflicht zum Erstellen eines Jahresabschlusses, auch Quellensteuern entfallen und es gibt grundsätzlich keinen Datenaustausch mit fremden Behörden.
Zusammenfassung Gründen FreeZone Firma
- Buchhaltungspflicht
- Kosten zwischen 5.000 bis 10.000 Euro
- Gründung schnell in drei Tage bis 1 Woche
- Unternehmen nach Dubai verlagert: Bankkonto & Visum
Regulierte FreeZones für Finanzbranche
Einige Branchen sind in Dubai reguliert, unter anderem die Finanzbranche, der gesamte Krypto-Bereich und alle Unternehmen, die Fremdgelder annehmen und verwalten. Für solche Unternehmen ist eine spezielle Gründung und ein spezielles Firmenkonto erforderlich – wer in diesen Bereichen gründen möchte, kann das nur in einer der speziellen, regulierten FreeZones tun. Das Gründen ist in diesem Fall deutlich komplizierter, auf umfassende und fachkundige Beratung sollte man unbedingt achten.
Mainland-Firmen
Wer Geschäfte machen (z. B. Handelsunternehmen, Industrieunternehmen) oder Dienstleistungen (z. B. Restaurant, Kosmetiksalon, etc.) in Dubai erbringen möchte und dabei vorwiegend auf Kunden aus den VAE setzt, muss zwingend eine Mainland-Firma gründen. Die Gründung ist dann etwas komplizierter als bei einem FreeZone-Unternehmen und an eine entsprechende Lizenz gebunden.
Diese kann man in einem Impressum an dem Kürzel LLC erkennen, welches für Limited Liability Company steht. Vergleichbar ist diese Firmenform mit einer GmbH in Deutschland. Als Gesellschafter können hierbei Privatpersonen und ausländische Unternehmen fungieren – gleichzeitig wird ein berechtigter Geschäftsführer eingesetzt.
In Dubai wird dabei grundlegend zwischen Handel/Industrie und Dienstleistungsbereich unterschieden. Unternehmen im Bereich Handel und Industrie werden üblicherweise als LLC (Limited Liability Company, ähnlich der deutschen GmbH) gegründet, Dienstleistungsunternehmen dagegen immer als Personengesellschaft (Sole Establishment, ähnlich einem deutschen Einzelunternehmen oder – bei mehreren Inhabern – einer GbR). Als Sole Establishment benötigt man in einigen Fällen noch einen sogenannten Local Service Agent, der zwar jährlich etwas Geld kostet, ansonsten aber nur wenig zusätzlichen Aufwand bei der Unternehmensführung verursacht. Die Lizenz kostet in den meisten Fällen zwischen 3.000 und 4.000 EUR jährlich.
Ein zeichnungsberechtiger Geschäftsführer wird immer benötigt, Gesellschafter können sowohl natürliche Personen als auch (ausländische) Unternehmen sein.
Auch die Zuordnung zu den Bereichen Handel und Industrie bzw. Dienstleistungen ist dabei etwas anders als in Europa. So ist etwa die Fahrzeugvermietung in Dubai keine Dienstleistung, sondern gehört zum Handel- und Industriebereich, ebenso wie die Vermittlung von Geschäften.
Die Kosten der Gründung liegen mit durchschnittlich 7.000 – 12.000 EUR etwas höher, auch wegen der Lizenzgebühr und der deutlich intensiveren nötigen Beratung. Als Inhaber einer Mainland-Firma genießt man zusätzliche Vorteile, wie unlimitierte Visaberechtigungen.
Als (kleineren) Nachteil sollte man die ab Juni 2023 geltende 9% hohe Körperschaftssteuer für das Mainland-Unternehmen ebenfalls bedenken.
Zusammenfassung Gründen Mainland-Firma
- für Geschäfte in Dubai
- Gründung einer LLC oder Sole Establishment
- Lizenzkosten circa 3.000 bis 4.000 Euro
- Geschäftsführer Pflicht, Gesellschafter möglich
- Kosten 7.000 bis 12.000 Euro
- unlimitiertes Visa
- 9% Körperschaftssteuer ab Juni 2023
Pro & Contra: Mainland- oder FreeZone-Firma gründen
Wenn es um die Wahl der Gründungsform geht, spricht vieles dafür, eine Mainland-Firma zu gründen:
- deutlich besseres Image innerhalb von Dubai bei Geschäftspartnern
- deutlich besseres Image bei lokalen Banken
- Möglichkeit, mit lokalen (sehr zahlungskräftigen) Kunden und Unternehmen Geschäfte zu machen
- Möglichkeit, (lukrative) Geschäftsbeziehungen in den gesamten Emiraten und auch mit ansässigen regulierten Unternehmen zu unterhalten
- Residence Visum möglich, mit Wohnsitz in Dubai auch keinerlei Steuern für das eigene Einkommen, die eigenen Kapitalgewinne (Dividenden, Zinsen)
- hoher Lebensstandard in einer der modernsten Städte der Welt als vollberechtigter Bürger
- leistungsfähiges Gesundheitssystem (mit europäischen Standards weitgehend vergleichbar)
Dem gegenüber wiegt der künftige Nachteil von 9 % Körperschaftssteuer wohl eher gering.
Gründen in Dubai: Politische Situation beachten
Wenn man – auch nur aus steuerlichen Gründen – als Bürger der VAE leben will, sollte man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass einen wie in jedem Land, die entsprechenden Bürgerpflichten treffen. Die VAE sind keine Demokratie, das Rechtssystem beruht weitgehend in den meisten Teilstaaten noch sehr deutlich auf der islamischen Schariah (z. B. bis zur Todesstrafe wegen außerehelichem Sex für vergewaltigte Frauen, keine Geburtsurkunde für uneheliche Kinder oder Kinder aus Vergewaltigungen, striktes Abtreibungsverbot und fallweise Gefängnis für die Mütter unehelicher Kinder, Jahre Gefängnis für alle LGBT+ Aktivitäten und Homosexualität sowie drastische Strafen für Alkoholkonsum und Trunkenheit in der Öffentlichkeit). Meinungs- und Pressefreiheit gibt es in Dubai definitiv nicht.
Die generellen kulturellen Unterschiede zu Europa, wie das immer noch sehr traditionelle Frauenbild mit kaum Frauenrechten, massiver Ausbeutung vieler Gastarbarbeiter und keinerlei Rücksicht auf den Klimawandel in der Öffentlichkeit muss man dann – samt seiner ganzen Familie, also auch Frau und Töchter – zumindest im privaten Umfeld einfach hinnehmen, im professionellen Feld geht es dabei allerdings schon deutlich fortschrittlicher zu.
Business-Kontakte wird man mit der Zeit finden bei persönlichen Kontakten kann es deutlich schwieriger werden – insbesondere da 80 % der Einwohner in Dubai keine Einheimischen sondern ebenfalls Fremde, vor allem aus Indien, Pakistan und dem Iran sind. Besonders in den ersten Jahren kann es also privat recht einsam werden. Dafür kann man geschäftlich mit einem entsprechenden Gründungsvorhaben durchaus einiges an Erfolgen erreichen.
Hilfe für Gründer: Kontakte in Dubai
Dubai ist sehr aktiv dabei, Gründer und Startups ins Land zu locken. Die örtliche Industrie- und Handelskammer greifen vor allem Technologie-Startups und KMUs unter die Arme.
Das interdisziplinären Programm Dubai SME 100 bietet Einblicke in die Branche und ein umfangreiches Bildungsangebot rund um die Existenzgründung an.
Beim Dubai Future Accelerator können sich Gründer ebenfalls bewerben.