Praxistipp – 5 Planungsschritte zum erfolgreichen Unternehmensvideo

Mit emotionalen Bildern dem Unternehmen ein Gesicht verleihen, Aufmerksamkeit für eine Marke durch ein viral video kreieren oder ein Produkt verständlich machen – Mit einem Video zeigt sich euer Unternehmen von der sonnigsten Seite und beweist Kompetenz. Damit Bewegtbildformate gelingen, gilt es wichtige Dinge schon in der Planung zu berücksichtigen.

Kaum eine Webpräsenz eines Unternehmens kommt heute noch ohne Bewegtbildinhalte aus. Kunden und Geschäftspartner sind Menschen und die reagieren auf emotionale Reize. Ein Film schafft solche Reize, ob durch die Musik, schöne Bilder, unterhaltsam aufbereitete Informationen oder eine spannende Geschichte. It´s all about storytelling – Was sich im Marketing längst herumgesprochen hat, das gilt insbesondere beim Film:

Eine gut erzählte Geschichte ist wesentlich für den Erfolg.

Doch was ist ein erfolgreiches Video und wie stellt man es her? Wie alles, was eure Unternehmung betrifft, definiert ihr den Erfolg selbst. Manchmal reicht es, dem Geschäftspartner mit einem personal statement zu zeigen, dass man professionell auftritt. Soviel Überzeugungskraft und Eloquenz hatte er euch gar nicht zugetraut: Pluspunkt und Ziel erreicht. In den meisten Fällen liegt die Aufgabe jedoch komplizierter. Deshalb:

Schritt 1 – Klärt euren Bedarf

Wer ist die Zielgruppe des Videos, wie soll sie reagieren, welchen Impuls soll der Film auslösen – das sollten die ersten Fragen sein, die ihr euch in der Planungsphase stellen.

Denn die verschiedenen Bewegtbildformate haben unterschiedliche Strukturen – Dramaturgie genannt – und erzeugen unterschiedliche Reaktionen.

Während ein Imagefilm über euer Unternehmen vor allem auf Emotionen setzt, also ein Image eurer Firma aufbaut, ist eine Firmendokumentation informationslastiger. Und beides bedient unterschiedliche Zwecke.

Ihr solltet auch eine Ahnung haben, wo ihr den Film einsetzen wollen: Auf einem Messestand werdet ihr mit toller Musik kaum punkten. Dort ist es schlicht zu laut. Und eine zwanzig Minuten lange Doku zur Firmengeschichte sieht sich kaum jemand im Internet an.

Weniger wichtig ist diese Entscheidung bezüglich der Technik: Professionelle Filmproduktionen arbeiten heute sowieso nur noch mit kinotauglichem Equipment. Vorsicht ist hier allerdings bei Spots fürs TV geboten, da herrschen noch andere Regeln.

Doch bevor ihr jetzt das Handwerk des Filmemachens lernt, geht lieber über zu…

Schritt 2 – Findet den richtigen Partner

Ihr seid Unternehmer – kein Filmemacher. Ihr müsst nichts über dramaturgische Ellipsen, HDV-Auflösungen und Colorcrading-Verfahren wissen. Ihr müsst nur jemanden finden, der das weiß und dem ihr vertraut.

Ausschreibung & Wettbewerb für Ideen

Der beste Weg: Erklärt etwa drei potenziellen Auftragnehmern eure Vorstellungen so konkret wie möglich.

Und stellt euch darauf ein, dass diese durch bessere Ideen über den Haufen geworfen werden. Bittet um ein Konzept: Was, Wie, Wer, Wann und Warum sollten darin enthalten sein, Beispiele um die Idee zu visualisieren, eventuell Referenzen.

Ein Problem: In dieser Phase entstehen wichtige Grundlagen: die Story. Gleichzeitig ist dafür oft kein Budget eingeplant. Ein Fehler, denn Auftragnehmer sind zu Vorleistungen gezwungen, die sich selten auszahlen. Damit hier nicht an der Kreativität gespart wird, legt ein kleines Wettbewerbsbudget fest oder plant für die Storyentwicklung eine Summe fest ein. Kommuniziert diese, das motiviert.

Großer oder kleiner Partner

Natürlich wollt ihr Planungssicherheit. Eine große erfolgreiche Filmproduktion suggeriert diese. Doch macht euchh klar: Beim Filmemachen geht es um Erfahrung und Engagement. Manchmal ist ein noch junger oder kleinerer Partner der bessere, weil er das Projekt nicht abarbeitet sondern sich wirklich reinhängt. Aus reinem Eigeninteresse. Und das ist es, was ihr braucht …

Schritt 3 – Eine Idee, die auffällt

Wenn ihr schon Geld für einen Film ausgebt, dann darf der nicht auf eurer Internetseite dahindümpeln. Die Marketingmaßnahme ist fehlgeschlagen, wenn keiner zu eurer Eröffnungsfeier kommt.

Doch wie findet ihr heraus, welches Konzept wirklich gut ist? Erste Maßgabe: Euer Geschmack. Wenn ihr beim Lesen der Story lacht, dann ist das ein gutes Zeichen. Es sei denn, ihr verkauft Beerdigungen – naja, vielleicht sogar dann.

Doch verlasst euch nicht auf euer Urteil allein: Sucht euch Menschen, deren Urteil ihr traut. Testet deren Reaktionen auf die Story. Fragt sie nach Verständlichkeit, enthaltenen Botschaften, Assoziationen. Hollywood macht das genauso: Mancher Film wurde sogar noch nach der Fertigstellung umgearbeitet oder gar entsorgt, weil Publikumstests negativ ausfielen. Das könnt ihr euch nicht leisten, also testet die Idee noch vor Drehbeginn.

Das Hollywood-Beispiel zeigt: Es gibt keine Garantien. Glaubt also keinem, der euch einen unfehlbaren Erfolg verspricht. Allerdings gibt es Grundregeln für einen Film und seine Produktion…

Schritt 4 – So macht man einen Film

Jetzt werdet ihr doch zum Filmemacher – und zwar genau soviel, damit ihr wisst, was euer Auftragnehmer da eigentlich macht. Wenn ihr Schuhe produziert, dann stellr ihr doch auch das Leder nicht selbst her aber schaut euch bei eurem Zulieferer mal seine Produktionskette genauer an.

Ähnlich ist es bei den Produktionsschritten eines Videos: Zeigt Präsenz, informiert euch, lasst euch die Dinge erklären. Denn dann könnt ihr auch sinnvolle Entscheidungen treffen.

Ein Beispiel: Der Regisseur macht ein Casting für den Schauspieler, der euren Film moderieren soll. Eure Erwartung ist klar: genommen wird, wer am glaubhaftesten euer Unternehmen vertritt. Ist das so? Wird der Regisseur nicht lieber den bekannteren oder mit ihm befreundeten Schauspieler nehmen oder lieber gleich eine junge Frau besetzen? Und wieviel versteht er von eurem Unternehmen und der komplexen Außenwirkung, die ihr erzielen wollen?

Deshalb: Setzt euch daneben, sprecht mit dem Regisseur über sein Wahl und erklärt eure Wünsche. Und das gilt für die meisten der Schritte: Kameratechnik, Lichteinsatz, Sounddesign, Schnitt und grafische Gestaltung.

Ein Tipp: Setzt euch nicht der Gefahr aus, durch zuviel Einfluss den Prozess und das Ergebnis zu verschlechtern. Ihr habt Profis engagiert, also behandeln sie auch so.

Schritt 5 – Vertrieb ist alles

Ihr kennt das schon: Die größte Aufgabe ist heute nicht mehr die Produktion, es ist der optimale Weg, sein Produkt erlebbar zu machen. Das gilt auch für euren Film.

Auf der Internetseite eures Unternehmens allein ist er verloren. Wer dort hinkommt, hat euch schon gefunden. Ihr müsst ihn streuen, verbreiten, vernetzen. Wie das genau geht, ist eine neue How-to-Anleitung wert aber hier schon mal vorab: Denkt über die Verbreitung noch vor der Produktion nach, sie hat großen Einfluss auf Schritt 1 eurer Planung.

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