Basics: Markt- und Konkurrenzanalyse für den Businessplan | mit Checkliste
Die Markt- und Konkurrenzanalyse ist neben der Finanzplanung das Herzstück eures Businessplans. Wie ihr eine Marktananalyse fundiert erstellt, welche Tools ihr nutzen könnt und worauf es dabei ankommt, erfahrt ihr in diesem Fachartikel.
Die Markt- und Konkurrenzanalyse ist neben der Finanzplanung (also dem Zahlenteil) das Herzstück eines Businessplans. In diesem Kapitel stellt ihr durch eine detaillierte Analyse von Branche, Markt und der Konkurrenzsituation die Erfolgsaussichten für eure Gründung dar und ermittelt das Marktpotenzial, das euer Produkt oder eure Dienstleistung hat.
Ihr zeigt den Lesern eures Businessplans mit einer guten und transparenten Markt- und Konkurrenzanalyse: wie der Markt beschaffen ist, welche Konkurrenten es gibt und wie ihr eure Unternehmensziele erreichen wollt. Das erfordert intensive Recherchearbeit und eine so nüchterne wie kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen. Nur so lassen sich Erfolgsaussichten und Risiken abschätzen.
Wozu braucht ihr eine Markt- und Konkurrenzanalyse für den Businessplan?
Ohne Kunden ist die beste Geschäftsidee eine Luftnummer. Ein großer Teil des Businessplans befasst sich deshalb mit der Markt- und Konkurrenzanalyse, auch eine Standortanalyse gehört in jeden guten Businessplan. Die Branche und den Markt zu kennen, ist enorm wichtig, wenn eine Geschäftsidee nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt sein soll. Ohne diese Analyse ist es schwer, eine langfristige Strategie und ein erfolgreiches Marketing zu entwickeln.
Gründerküche-Tipp: Ihr solltet eure Markt- und Konkurrenzanalyse schon machen, während eure Geschäftsidee noch reift!
Was gehört in eine Markt- und Konkurrenzanalyse im Businessplan?
Eine bewährte Vorgehensweise ist es, den Analyseteil im Businessplan aufzugliedern. Zunächst solltet ihr einen Überblick über eure Branche geben. Dazu gehört eine Aufzählung der maßgeblichen Faktoren, die die Branche beeinflussen (Gesetze, Trends, technologische Entwicklungen). Ihr solltet den Status quo (branchentypische Preise und Gewinne, Mitbewerber, Absatz- und Umsatzpotenzial) beschreiben und eine begründete Einschätzung über die zukünftige Entwicklung geben können.
Eine fundierte Marktanalyse belegt dann mit soliden Zahlen und Fakten, ob euer geplantes Geschäft erfolgreich sein kann. Diese Daten solltet ihr unbedingt in eurer Analyse mitzunehmen:
- die Zielgruppe(n)
- das Einzugsgebiet
- die Marktgröße/das Marktvolumen
- Wachstumsprognose
- Potenzial für euer Produkt
- Gesetze und Bestimmungen (zum Beispiel Meisterzwang in Handwerksbetrieben), Nachweise (zum Beispiel Hygieneschulungen), Beschränkungen (zum Beispiel Konzessionspflicht)
Nehmt euch ausreichend Zeit, eure Konkurrenten umfassend zu beobachten und ihre Geschäftstätigkeit genau zu analysieren. Das ist nicht nur für den Businessplan wichtig: Dadurch seht ihr auch gleich, was funktioniert und was nicht.
Mit der Konkurrenzanalyse entdeckt ihr nicht nur Fehler in eurem eigenen Konzept, sondern seht auch gleich, was ihr besser als eure Mitbewerber machen könnt. Ihr erarbeitet euch einen Wissensvorsprung für euch selbst und könnt damit bei potenziellen Investoren punkten.
Checkliste Markt- und Konkurrenzanalyse für den Businessplan
- „Was sind die Trends?“
- „Was wollen die Konsumenten?“
- „Welche Nischen sind noch nicht besetzt?“
- „Wie groß ist mein Markt“
- „Wie groß ist die Konkurrenz“
- „Was macht die Konkurrenz gut?“
- „Was können wir besser machen?“
- „Warum kommen die Kunden zu mir?“
Marktforschung & Recherche als Grundlage für die Marktanalyse
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um an Daten und Zahlen für euren Businessplan zu kommen. Die wichtigste Informationsquelle sind die für euer Geschäftsfeld zuständigen Branchenverbände. Sie untersuchen in regelmäßigen und sehr konkreten Studien den Markt. Hier bekommt ihr auch Expertenwissen zur Interpretation der Daten.
Eine zuverlässige Quelle, um an Zahlen und Fakten zu kommen, ist natürlich auch eigene Marktforschung: Die ist allerdings sehr teuer und daher in den wenigstens Fällen wirtschaftlich sinnvoll. Eine relativ preiswerte Möglichkeit ist die Direktansprache der Zielgruppe, um sich zum Beispiel in einer Straßenbefragung ein allgemeines Stimmungsbild zu verschaffen.
Eine verlässliche und kostenlose Quelle für fast alles, was man zählen kann, ist das statistische Bundesamt. Bei der zuständigen IHK oder Innung gibt es allgemeine Statistiken zum Standort. Etwas ausgefallenere Umfragen und Erhebungen bieten Statistik-Portale im Internet, die in der Basisversion oft kostenlos sind.
Standortanalyse für den Businessplan
Der Erfolg hängt am Ort : „Lage, Lage, Lage!“ – das Mantra der Immobilienmakler ist besonders für Gründer wichtig, die Kunden erreichen wollen. Kein Geschäft kommt ohne Standortanalyse aus. Die einen brauchen Laufkundschaft, die anderen sind auf Parkmöglichkeiten angewiesen, andere wiederum haben gar keinen Kundenkontakt in den Geschäfts- und Betriebsräumen. Nicht zu vergessen sind gegebenenfalls bauliche Vorgaben des Gewerbeamtes.
Schritt 1: Bedarf
Bevor ihr anfangt, nach geeigneten Immobilien zu suchen, definiert zunächst genau euren Bedarf. Welche Faktoren sind für euer Geschäft wichtig: Größe? Sichtbarkeit? Verkehrsanbindung (zum Beispiel für Zulieferer)?
Schritt 2: Kostenkalkulation
Was darf die Immobilie kosten? Ist es günstiger, ein Geschäft zu mieten, zu kaufen oder neu zu bauen? Macht es Sinn, einen bestehenden Betrieb zu pachten?
Schritt 3: Standort prüfen
Investiert genügend Zeit und Gedanken in die Auswahl! Ob ein Standort gut oder schlecht ist hängt von sehr vielen Faktoren ab: Wo ist die Konkurrenz klein? Wo sind die Synergien (für euch und die Kunden) gross? Und: Manchmal hängt der Erfolg eines Geschäfts nur von der Straßenseite ab, auf der ein Laden steht.