Gründerstory Angsa Robotics: Mit Robotern gegen die Vermüllung der Welt
Angsa heißt Schwan auf Indonesisch – und das obwohl Angsa Robotics weder ein indonesisches Teammitglied (Stand jetzt) noch irgendwas mit Schwänen zu tun hat. Der Name ist aber nicht komplett aus der Luft gegriffen und wird im Verlauf unserer Gründungsgeschichte genauer erläutert.
Name: Angsa Robotics Startup aus: München Gegründet: Sommer 2019 Webseite: angsa-robotics.com
Das ist Angsa Robotics
Angsa entwickelt Roboter zur Müllentfernung auf Gras und Kies.
Der Pitch
Kleinteiliger Müll auf Wiesen und Kiesflächen stellt sowohl ein ökologisches als auch wirtschaftliches Problem dar. Anders als auf asphaltierten Flächen können hier keine konventionellen Kehrmaschinen eingesetzt werden, weshalb diese Flächen manuell gereinigt werden müssen. Dieser aufwändige Prozess verursacht nach Großveranstaltungen sowie für Betreiber von Parks und anderen Grünanlagen erhebliche Kosten. Angsa entwickelt einen autonomen Roboter, der kleinteiligen Müll wie beispielsweise Zigarettenstummel, Plastikschnipsel oder Kronkorken auf Grün- und Kiesflächen mit Hilfe von autonomer Navigation und einem Neuronalen Netzwerk erkennen kann und gezielt entfernt.
Das ist unsere Zielgruppe und das ist unser Markt …
Das Geschäftsmodell von Angsa besteht aus zwei wesentlichen Säulen, die für ein tragfähiges und skalierbares Geschäftsmodell erforderlich sind: Instandhaltung von Grünflächen wie Parks oder Liegewiesen einerseits, und Reinigung nach Großveranstaltungen oder Events wie Festivals andererseits. Reinigungsagenturen von Festivalgeländen leiden oft unter großem Zeitdruck, da das Gelände eine enge Rückgabefrist haben. Das Robot-as-a-Service-Modell von Angsa bietet ihnen eine flexible und skalierbare Lösung. Abhängig von der Oberfläche und der verfügbaren Reinigungszeit können mehrere Roboter für die Reinigung des Veranstaltungsortes eingesetzt werden. Die GNSS-Lokalisierung und die integrierten Navigationssysteme ermöglichen eine Schwarmintelligenz, durch die der Weg der Roboter gemeinsam optimiert, die Reinigungszeit reduziert und eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Reinigung gewährleistet wird. Die Reinigung von öffentlichen Parks erfordert eine regelmäßige Reinigung. Während der Zeitdruck weniger relevant ist, dürfen die Parkbesucher nicht gestört werden. Für diese Kunden wurde das Modell des Einmal-Verkaufs von Angsa eingeführt. Der Roboter ist mit Nachtsicht durch künstliche Beleuchtung unter der Haube und einem angepassten Navigationssystem ausgestattet. Dadurch kann der Roboter den Park während der Nachtzeiten reinigen.
Das sind unsere Konkurrenten, das sind unsere USPs …
Man könnte meinen, dass es das schon gibt da es einige interessante Projekte in Forschung und Industrie gibt, mit denen wir Schnittstellen haben. Da könnte die Erkennung von Müllobjekten auf Fließbändern mittels neuronaler Netzwerke oder die Navigation autonomer Kehrmaschinen und Rasenmäher erwähnt werden. Aber die von uns entwickelte KI-Architektur zur Erkennung von Müll auf heterogenem Terrain und die Kombination mit unserer zielgerichteten Entfernung durch die von uns entwickelte Hardware ist neu und wurde in dieser Form bisher noch nicht nachhaltig und wirtschaftlich gelöst.
So kam uns die Idee …
Gefunden haben wir uns im April 2019 beim „Makeathon“ Think. Make. Start., der von der TUM gemeinsam mit der UnternehmerTUM organisiert wird. Kurz gesagt geht es dabei darum in 10 Tagen Probleme aus der realen Welt zu identifizieren und mittels Hardware-Prototyping zu lösen. Das Team um Karl und Lukas hat sich damals um das Thema Nachhaltigkeit zusammengefunden und Bilal war damals als Coach mit an Bord. Vor dem Start von Angsa waren wir also alle Studenten.
Die Geschichte hinter dem Namen unseres Startups …
Beim Makeathon war ein indonesisches Mitglied im ersten Team. Der erste Prototyp sah aus wie ein Schwan also hatte er Idee das Ganze Schwan zu nennen – nur halt auf Indonesisch. Das hat sich durchgesetzt und ist bis heute Teil unserer Identität geblieben.
Stichwort Lean Startup: So haben wir unsere Idee vorab getestet …
Nach dem wir 10 Tage gemeinsam im Rahmen der „Makeathon“ Think. Make. Start. an der Idee gearbeitet haben, waren wir angefixt. Dort bauten wir den ersten Prototypen. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Roboter nicht viel, doch die Idee war klar. Wir konnten uns gut vorstellen, diese Idee weiter auszubauen und mit diesem Produkt ein Startup zu gründen, das einen gesellschaftlichen Mehrwert hat. Um diese Idee umzusetzen musste natürlich erstmal Feedback vom Markt her – d.h. Interviews, Interviews, Interviews.
So haben wir uns finanziert …
Seit Anfang 2020 sind wir durch das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Nach Abschluss werden wir voraussichtlich in eine ähnliche Förderung übergehen. So sind wir bisher unabhängig von Investoren und Venture Capital.
Namhafte Investoren …
Unser Startup überzeugte mit ihren neuen High-Tech-Gedanken schon bei einigen Wettbewerben und Förderprogrammen. Angsa erhält das EXIST Gründerstipendium des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Aktuell ist Angsa Finalist im Innovationswettbewerb „Galileo Prize Bavaria“ sowie der europaweiten Challenge „GSA Space for our Planet“. Zuvor erlangte Angsa bereits den zweiten Platz des HOCHSPRUNG -Awards und des TUM Social Impact Awards. Im Jahr 2019 war Angsa Finalist im TUM IdeAward. Auf jeden fall lohnt es sich, die aktuellen Wettbewerben, die zum Startup passen, im Blick zu behalten. Inhaltlich gefördert wurden wir doch den XPRENEURS Incubator der UnternehmerTUM und ab Beginn 2021 durch den ESA BIC Bavaria. So holen wir uns regelmäßig Support von Experten und Mentoren.
Das sind unsere bisher erreichten Meilensteine …
In diesem Sommer konnten wir unsere dritten Prototypen, Clive, mit einigen potentiellen Kunden testen und haben direktes Feedback erhalten, welches wir versuchen bestmöglich zu implementieren. Darüber hinaus ist unsere Software, das Herzstück des Roboters, im Laufe des letzten halben Jahres sehr stark gewachsen.
Das ist unsere Vision …
Im Laufe des nächsten Jahres wird Angsa den Roboter weiter entwickeln und mit Hilfe von Pilotkunden den Roboter bestmöglich an die Anwendungsgebiete anpassen. Über den Winter haben wir vor, den nächsten Prototypen zu bauen, mit den wir in unsere Testphase starten können. Ziel des Startups ist es die ersten Roboter im Sommer 2021 auf den Markt zu bringen. Unsere Vision ist es natürlich ein tragfähiges Startup aufzubauen mit dem wir nachhaltigen Impact schaffen.
Das waren die bisher erfolgreichsten Marketing- & PR-Maßnahmen für uns …
Wir waren vor Kurzem in der BILD Zeitung, was auf jeden Fall Reichweite geschaffen hat. Ansonsten muss man sagen, dass bei unseren Kundensegmenten besonders der Kontakt zu Arbeitskreisen und Verbänden ein wichtiger Teil unserer öffentlichkeitswirksamen Arbeit darstellt.
Diese Fehler würden wir beim nächsten Mal vermeiden …
Ein richtig großer Fehler ist uns zum Glück noch nicht passiert, doch rückblickend merkt man, dass man sich nicht zu sehr auf seine eigene Meinung verlassen darf. Klar, das Bauchgefühl ist eines der Dinge, die am Meisten als Gründer trainiert werden. Aber bei einem High-Tech Produkt und der entsprechenden Leidenschaft des Teams ertappt man sich auch mal dabei, dass man sich in seine aktuelle Lösung verliebt. Das regelmäßige Feedback und auch das Einordnen bzw. richtige Filtern dessen darf beim ganzen Spaß am Entwickeln nicht auf der Strecke bleiben.
Webseiten, Apps oder Tools, die wir nutzen …
Unser Team arbeitet viel mit Trello um Aufgaben zu verteilen und die eigenen im Blick zu behalten. Wir würden ein solches Programm auf jeden Fall weiterempfehlen für junge Startups. Es gibt eine Vielzahl von kostenlosen programmen, die das können, für welches man sich entscheidet ist persönliche Präferenz. Ansonsten natürlich die üblichen Videotools wie Zoom, Microsoft Teams, etc., die wir fast alle schon ausprobiert haben. Egal welches man wählt: Wir haben versucht, den Teamspirit auch im Home Office aufrechtzuerhalten und neben den üblichen Meetings auch den Ersatz zum Gespräch beim morgendlichen Kaffee durch ein sogenanntes Huddle zu ersetzen: 15 Minuten vor dem Stand-up bei dem es mal nicht um die Arbeit geht, sondern ob es jedem gut geht und was man so am Vorabend getrieben hat.
Eure Ratschläge und Lesetipps für Gründer …
Wenn man sich mit anderen Startups ehrlich unterhält, merkt man, dass alle nur mit Wasser kochen und die gleichen Sorgen teilen. Oft kann man in diesen Gesprächen sehr viel lernen, sowohl Ideen als auch Fehler, die man vermeiden sollte. Ansonsten können wir nur empfehlen, dass es für so ziemlich Alles Templates gibt. Und unsere Buchempfehlung: “Disciplined Entrepreneurship: 24 Steps to a Successful Startup” von Bill Aulet.
Überblick Unternehmensdaten Angsa Robotics:
Name: | Lukas Wiesmeier / Angsa Robotics |
Logo: | |
Gründungsdatum: | Gestartet sind wir im Sommer 2019. Seitdem arbeiten wir mit Herzblut an Angsa. |
Gesellschaftsform (heute/angestrebt): | – |
Gründer: | Wir sind Lukas Wiesmeier (25), Karl Schulz (28) und Bilal Tariq (25). Gemeinsam sind wir die Gründer von Angsa Robotics. Als Team haben wir einen breiten akademischen Hintergrund als Alumni der TUM Studiengänge Management & Technology (Lukas), Maschinenwesen (Bilal) und Robotics, Cognition, Intelligence (Karl). |
Hier findet ihr uns: | Lichtenbergstraße 6, 85748 Garching bei München |
Website: | angsa-robotics.com |
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