Datenmissbrauch hat weiter zugenommen

Laut des Berichtes „Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt“ machen immer mehr Menschen Erfahrung mit kriminellen Vorfällen im Netz.

Die Sicherheitslage im Internet bleibt angespannt. Eine zunehmende Anzahl von Menschen ist unmittelbar von kriminellen Vorfällen betroffen. Das zeigt der Bericht „Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt“ des Digitalverbands Bitkom. Er fasst die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.198 Personen in Deutschland ab 16 Jahren zusammen.

Demnach sagen 94 Prozent der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer, dass die Bedrohung durch Kriminelle im Netz wächst. Besonders hoch ist die Angst vor Datenmissbrauch (79 Prozent). Im Jahr 2019 fühlten sich hiervon erst 70 Prozent bedroht. Ebenfalls groß ist die Sorge vor Schadprogrammen (75 Prozent) sowie Passwort- und Kontodiebstahl (56 Prozent). Auch vor Datenspionage (37 Prozent) sowie vor Betrug beim Online-Banking (35 Prozent) und Online-Shopping (26 Prozent) fürchten sich die Deutschen.

Nicht nur die Sorgen, sondern auch die tatsächliche Begegnung mit kriminellen Vorfällen im Internet nimmt zu: 61 Prozent der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer haben zuletzt entsprechende Erfahrungen gemacht. Im Jahr 2019 waren es noch 55 Prozent. 48 Prozent gaben nun an, eines ihrer Geräte sei mit einem Schadprogramm infiziert worden, 33 Prozent haben eine ungefragte Weitergabe persönlicher Daten an Dritte erlebt. 17 Prozent berichten, ihre Zugangsdaten seien ausspioniert worden, 15 Prozent wurden Opfer von Betrug beim Online-Shopping.

„Sicherheit ist die Basis von Vertrauen in der digitalen Welt. Diese Basis bröckelt, und wir müssen uns mit noch mehr Engagement gegen Cyberkriminelle, Datenmissbrauch oder beispielsweise Passwortdiebstahl wenden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Um den Gefahren zu begegnen und die Menschen zu befähigen, sich souverän im digitalen Raum zu bewegen, braucht es den Schulterschluss und das Engagement aller Beteiligten.“

Geht es um den Schutz ihrer Daten, sehen sich 86 Prozent der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer selbst in der Pflicht. Dabei fühlen sich aber nur 39 Prozent in der Lage, ihre Geräte wie Smartphone oder Computer selbst vor Angriffen durch Internetkriminelle zu schützen. 63 Prozent sagen, sie würden nicht bemerken, wenn der Computer oder das Smartphone ausspioniert würde. Entsprechend groß ist die Bereitschaft, diese Wissenslücke zu schließen: 56 Prozent würden sich gerne weiterbilden, um sich im Internet besser schützen zu können. Im Jahr 2018 hatten sich nur 45 Prozent eine entsprechende Weiterbildung gewünscht.

Als zentrale Abwehrmaßnahmen setzen Computer-Anwenderinnen und -Anwender auf Virenschutzprogramme (88 Prozent) und eine Firewall (67 Prozent). Die Zahl der Sicherheitskopien von persönlichen Daten in deutschen Haushalten bleibt indes trotz steigender Risiken gering: Nur 48 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer eines privaten Computers erstellen regelmäßig Backups in der Cloud oder auf externen Speichermedien. Dabei ist die Nutzung einer Cloud (31 Prozent) erstmals beliebter als die Sicherung auf physischen Datenträgern wie Festplatten (26 Prozent). Anonymisierungsdienste wie ein Proxy kommen bei einem Viertel (25 Prozent) zum Einsatz, einen Passwort-Safe zur zentralen Verwaltung von Zugangsdaten verwenden lediglich 15 Prozent der privaten PC-Nutzerinnen und -Nutzer.

Der ganze Bericht als kostenloser Download.

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