18.000 verschenkte Neugründungen pro Jahr: Studierende fordern mehr Entrepreneurship in der Schule
Der Student Entrepreneurship Monitor 2025 zeigt: Ein Potenzial von jährlich bis zu 18.000 Neugründungen bleibt ungenutzt. Die Mehrheit deutscher Studierender wünscht sich deshalb schon in der Schule mehr Entrepreneurship.

Der vom Startup-Verband veröffentlichte Student Entrepreneurship Monitor 2025 (Download als PDF) beleuchtet das Gründungspotenzial unter Studierenden in Deutschland und zeigt: Die nächste Gründer*innen-Generation steht in den Startlöchern. Jede*r fünfte Studierende kann sich vorstellen, ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Aktuell werden pro Jahr etwa 3.000 Startups gegründet. Wenn nur ein kleiner Teil des vorhandenen Potenzials gehoben würde, hätte dies eine signifikante Wirkung auf die Innovationsstärke Deutschlands.
Wie wichtig die frühzeitige Sensibilisierung für das Thema ist, betont Dr. Kati Ernst, stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim Startup-Verband: „Im Studium stellt man sich die Frage, wohin es geht und wie die eigene Karriere aussehen kann. Daher ist es so wichtig, genau hier die Unternehmensgründung als Option ins Spiel zu bringen und jungen Menschen gleich die nötigen Skills mitzugeben. Wenn wir dieses Thema ernst nehmen, kann daraus eine neue Ära der Innovation entstehen.“
Sinn statt Sicherheit
Motivation schöpfen gründungsinteressierte Studierende vor allem aus ideellen Faktoren: 92 % wollen Neues lernen, 85 % möchten die Relevanz ihrer Arbeit sehen. Aspekte wie berufliche Sicherheit oder geregelte Arbeitszeiten spielen dagegen eine untergeordnete Rolle – die Gründung ist also in hohem Maße persönliches Commitment.
Hoher Einsatz, starkes Mindset
Die Gruppe der Gründungsinteressierten zeigt außerdem eine außergewöhnlich hohe Leistungsbereitschaft. Über die Hälfte (53 %) rechnet mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 50 oder mehr Stunden. Gleichzeitig bringen sie das entsprechende Mindset mit und zeichnen sich durch eine ausgeprägte Risikobereitschaft, klare Vision und hohe Resilienz aus.
Frühe Impulse entscheidend
Unternehmertum braucht Sichtbarkeit und frühe Impulse: 84 % der Gründungsinteressierten wünschen sich mehr unternehmerische Bildung bereits in der Schule – nur 17 % hatten entsprechende Inhalte. Als prägend erleben sie dabei bekannte Persönlichkeiten oder Unternehmer*innen im direkten Austausch – Lehrer*innen und Professor*innen wirken hier selten als Vorbilder.
Über den Student Entrepreneurship Monitor 2025
Mit dem Student Entrepreneurship Monitor 2025 blickt der Startup-Verband erstmals auf das Thema Gründung an Hochschulen. Grundlage ist eine in Kooperation mit dem Gründungsmagnet zwischen Q3 2024 und Q1 2025 durchgeführte Befragung unter Studierenden. Insgesamt konnten Daten von 1.006 Studierenden an über 160 verschiedenen Hochschulen und Universitäten in Deutschland für die vorliegenden Ergebnisse genutzt werden. Fokus der Studie ist die Gruppe der gründungsinteressierten Studierenden, die sich nach dem Studium die Gründung eines eigenen Unternehmens vorstellen können.