Die Angst der Deutschen vorm Cyberkrieg

Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich eine europäische Cyber-Armee als Antwort auf neue Bedrohungen. Ein Zehntel fürchtet, dass es als Folge staatlicher Cyberangriffe zu bewaffneten Eskalationen kommt.

In Deutschland wächst die Angst vor Cyberkriegen. 76 Prozent der Menschen im Land haben Angst vor einer Eskalation im digitalen Raum. 11 Prozent gehen sogar davon aus, dass diese in einem bewaffneten Konflikt enden kann. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die über 1.100 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Sorge vor Cyberkriegen deutlich gestiegen. Damals hatten 57 Prozent Angst vor einer solchen Eskalation.

Als Cyberwar wird eine kriegerische und mit Mitteln der Informationstechnologie geführte Auseinandersetzung zwischen Staaten im virtuellen Raum bezeichnet. Dabei wird Ländern, Institutionen oder der Gesellschaft auf elektronischem Weg Schaden zugefügt. Dabei können wichtige Infrastrukturen zerstört oder blockiert werden. Auch ist es möglich, dass einzelne Einrichtungen, Behörden, Organisationen und Unternehmen lahmgelegt werden.

„Es ist längst kein Zukunftsszenario mehr, dass sich Staaten im Internet bekriegen. Staatlich gelenkte Hackerangriffe sind seit Jahren Realität“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Künftig entscheidet die Sicherheit im Cyberraum über die Sicherheit von Staaten.“

Eine Mehrheit sieht Deutschland im Fall von Cyberangriffen allerdings schutzlos: 78 Prozent glauben, dass die Bundeswehr nicht ausreichend ausgestattet ist, um Deutschland im Cyberraum zu verteidigen – Tendenz steigend. Im Jahr 2020 zweifelten 68 Prozent an entsprechenden Fähigkeiten. Lediglich 16 Prozent sind aktuell der Meinung, die Bundeswehr könne Deutschland im Cyberraum ausreichend verteidigen.

X
X