Welches Videoformat für Ihre Webseite: HTML5 und Flash im Vergleich

Lange Zeit dominierte Adobes Flash hinsichtlich Animationen, Browserspielen und Videoeinbindungen. Doch nun bekommt Flash Konkurrenz von einem offenen Standard: HTML5. Was bedeutet dies für Webseitenbetreiber, E-Shops und Unternehmen, die Videos auf ihren Homepages einbetten?

Für Animationen, Browserspiele und Videoeinbindungen auf der eigenen Webseite war Adobes Flash bis jetzt federführend. Wie gesagt, bis jetzt. Denn inzwischen hat Flash Konkurrenz bekommen: HTML5. Webseitenentwickler und Videospezialisten sind einer Meinung: HTML5 hat eindeutig viel Potenzial, steckt aber noch in der Entwicklung. Flash oder HTML5 – das ist nun die Frage, die sich Gründer und Unternehmer, die Videos auf ihren Webseiten einbetten wollen, stellen müssen.

PRO FLASH

Noch führt Flash: bei Videoformaten und 98 Prozent der Browser

Noch hat Flash die Nase vorn: Es ist der Standard und auf circa 98 Prozent der Desktop-PCs installiert. Wer jetzt schon mit HTML5-Videos arbeitet, muss dieses in mehreren Formaten bereithalten (mp4, ogg, WebM). Höherer Aufwand also, da man seine Videos erst in bestimmte Codecs transkodiert muss. Macht man das nicht, können die Videos oft nicht via HTML5 angezeigt werden – der Browser unterstützt den Codec entweder gar nicht oder nur einen anderen. Diese Probleme gibt es derartig bei Flash nicht – das Flash-Plugin muss lediglich in der richtigen Version auf dem Endgerät des Betrachters installiert sein. Allerdings hat sich wohl schon beinahe jeder Endnutzer über die stetigen Aktualisierungen des Players geärgert.

Sie bestimmen wie Ihr Flashplayer aussieht: Funktionalität

Außerdem ist der Flashplayer noch funktionaler: So können in Flash zum Beispiel das Skinning (also die Erscheinung) des Videoplayers oder interaktive Elemente des Players leichter angepasst werden. Das geht auch in HMTL5 – doch durch die unterschiedliche Darstellung über die verschiedenen Browser ist ein optimales Ergebnis nicht immer gewährleistet.

Vorsicht: Sicherheit ist bei Flash nicht gewährleistet

Flash ist eine der meist verbreitetsten Softwares: Adobe schätzt, dass ihr Flashplayer auf rund einer Milliarde Computern weltweit installiert ist. Entsprechend häufig ist sie ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe. Und die Software hat teilweise schwere Sicherheitslücken, die schädlicher Software Tür und Tor öffnet. Auch das hat den Flashplayer nicht nur bei Steve Jobs immer wieder in der Kritik gebracht. Durch das Herunterladen und Installieren von Updates müssen diese Lücken dann vom Benutzer wieder geschlossen werden.
Bei HTML5 ist die Lage aktuell nicht ganz eindeutig. Einige Experten glauben, dass viele Sicherheitslücken in der HTML5 Programmierung geschlossen werden – andere sind skeptisch und glauben eher an neue Risiken.

Pro HTML5

Flash ist Vergangenheit – HTML5 dank Apple das neue Ding

Genau genommen erklärte Steve Jobs das Ende von Flash: Im April 2010 nannte er in seinem offenen Brief „Thoughts on Flash“ den Flash-Player als veraltet und unsicher. Dahinter steckt der lange währende Streit zwischen der Firma Apple und der Firma Abobe und die Weigerung von Apple, Flash-Programme ins iPhone zu integrieren. Jobs erklärt HTML5 zur Alternative, insbesondere für die Programmierung von Apps. Bisher mussten die speziell für die verschiedenen Betriebssysteme der Smartphones programmiert werden. Durch HTML5 könnten diese über den Browser des mobilen Endgerätes laufen, quer durch alle Plattformen.

Keine Installationen oder Plugins – mit HTML5 wird es einfacher

Im Gegensatz zum Flashplayer sind für HTML5 weder eine Installation noch Updates notwendig, um Videos abzuspielen. Der Grund: HTML5 wird direkt vom Webbrowser interpretiert. Bei mobilen Endgeräte ist HTML5 damit schon längst auf der Überholspur.
Besonders wichtig wird diese Vorteil beim Videoabruf über Mobile Devices: User möchten heute eine mobile-optimierte Internetseite, am besten auch mit responsivem Design. Flash erfüllt diese Anforderungen nicht. Anders funktioniert die Einbettung mit HTML5: Hier genügt die Kennzeichnung, das Video wird dann direkt über den Browser-eigenen, standardisierten HTML5-Videoplayer abgespielt.

Mobile Plattformen: Das Ende von Flash besiegelt?

Bei Videoabrufen über Handys, Smarthphones und Tablets ist Flash standardmäßig nicht mehr integriert, sondern Videos werden über HMTL5-unterstützende Browser abgespielt. Außerdem wird die Leistungsfähigkeit von Smartphones durch Flash stark beansprucht und das wiederum verbraucht Akku. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass HTML5 Flash noch nicht ersetzen kann, zum einen durch die fehlende Standardisierung in Browsern, zum anderen aufgrund des jungen Entwicklungsstadiums. Vor allem im Online-Video-Bereich ist dies noch ein großes Problem. Anders sieht es im mobilen Segment aus: Dort wird HTML5 als Technologie der Zukunft angesehen, zumal Videoeinbindungen auf mobilen Endgeräten bereits jetzt schon nur mittels HMTL5 ausgespielt werden.

Gründerrat

Sie müssen sich aber bei Ihrer Website nicht unbedingt für nur eines der Videoformate entscheiden: Es gibt Playerlösungen, die sowohl HTML5- als auch flashkompatibel sind. Für Smartphones sind diese Programme so optimiert, dass sie den Gerätetyp erkennen und automatisch das optimale Videoformat liefern.

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