Gründerstory alugha – Mach dein Video weltweit verständlich
Global zu expandieren ist der Traum vieler Gründer, wir machen das und wir machen das für Startups möglich. Doch das Besondere unseres Startups ist die Vielfalt der Belegschaft. Wir rekrutieren Mitarbeiter immer so, dass sie auch mehrere Sprachen sprechen und dadurch vielseitig einsetzbar sind. Wir beschäftigen über 30 Mitarbeiter und sprechen 10 verschiedene Sprachen hier bei alugha. Das Team setzt sich aus Dualen Studenten, Werkstudenten, freien Mitarbeitern und Festangestellten zusammen, die in verschiedenen Bereichen wie Marketing, Vertrieb, Videoproduktion, Übersetzungen, Entwicklung, UX/UI Design und Finanzen eingesetzt werden. Wir haben viele Frauen im Team, kommen aus verschiedenen Ländern von nahezu allen Kontinenten, haben verschiedene Religionen, Erfahrungen und Hobbies, kommen aus armen und reichen Ländern und aus Kriegsgebieten. Wir leben den alugha Gedanken ganz und gar.

Name: alugha Startup aus: Mannheim Gegründet: April 2014 Webseite: alugha.com
Das ist alugha:
Alugha – everyone´s language! Wir verbinden 10 Millionen Videoproduzenten mit über 1,6 Milliarden bilingualer Menschen und egalisieren Sprachbarrieren für globale Bildung.
Der Pitch
Wie soll deine Nachricht bei jedem ankommen, wenn es über 7800 verschiedene Sprachen und Dialekte auf der Welt gibt? Die Sprachenvielfalt macht auch bei Webvideos Probleme. Das Mannheimer Startup alugha wirkt dem Missstand erfolgreich entgegen und hat sich darauf spezialisiert, Online Videos in mehrsprachige Formate umzuwandeln damit jeder verstehen kann, was ein anderer zu sagen hat.
Die alugha Technologie ermöglicht es, alle Sprachen der Welt in einem einzigen Video zu vereinen und auf der eigenen Webseite und auf der multilingualen Videoplattform alugha.com zu veröffentlichen und in sozialen Netzwerken zu teilen.
Das ist unsere Zielgruppe und das ist unser Markt …
Unsere Kunden und Nutzer kommen aus vielen Bereichen der Wirtschaft, Kirchen, Bildungseinrichtungen, Multi Channel Netzwerken, YouTuber…. denn der Einsatz von Videos wird immer beliebter. Laut Daten aus einer Cisco-Prognose werden bis im Jahr 2021 jede Sekunde eine Million Minuten Videoinhalt ins Netzwerk strömen. Die Videos werden weltweit 82% des Internetverkehrs ausmachen. Heute wird der Platzhirsch YouTube von mehr als einer Milliarde Menschen genutzt – das entspricht fast einem Drittel aller Internetnutzer. Täglich werden Videos mit einer Gesamtdauer von einer Milliarde Stunden auf YouTube abgespielt und Milliarden Aufrufe generiert.
Wie man sieht, die Sprachvielfalt bei Webvideos macht Probleme. Unser Anliegen ist es, dass jeder “verstehen” kann, was ein anderer zu sagen hat.
Wir wollen auf der einen Seite den Videoproduzenten alle Werkzeuge zur Produktion mehrsprachiger Videos an die Hand geben und auf der anderen Seite den Konsumenten die perfekte Plattform bieten, unterschiedliche Inhalte einfach zu konsumieren. Sei es für das Lernen von Sprachen via Bewegtbild, die Informationsbeschaffung über unterschiedlichste Themen oder den Konsum von interessanten Videos in ihrer Muttersprache.
Die alugha Technologie ermöglicht es, ein Video mit mehreren Tonspuren zu hinterlegen, die über den hauseigenen Player auf Knopfdruck gewechselt werden können. Das spart Zeit, Traffic und Speicherplatz, damit das Internet schneller und grüner wird.
Das sind unsere Konkurrenten, das sind unsere USPs …
Wir bieten Unternehmen und Privatpersonen die Infrastruktur, um Videos samt mehreren Audiotracks (in hoher Auflösung bis zu Dolby Surround) zu hosten und über unseren Player auf ihrer Webseiten einzubetten. Hierfür zahlen die Produzenten und Publisher eine monatliche Gebühr, die je nach Features und Nutzungsintensität gestaffelt ist.
Wir haben vier verschiedene Accounts. Ein Basic-Account wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Für kleine mittelständische Unternehmen, Agenturen und Großunternehmen stellen wir entsprechende kostenpflichtige Pakete bereit, die auf die Bedürfnisse der Nutzergruppe zugeschnitten sind. Desweiteren bieten wir On Premise und Speziallösungen für Unternehmen an.
So kam uns die Idee …
Ich war mehrere Jahre in der Musikindustrie tätig. Den Ruf als Computer-Nerd bin ich aber auch in dieser Branche nicht losgeworden. Immer, wenn ein Künstler ein Problem mit seinem Rechner hatte, hat er mich gefragt. Nachdem ich so ziemlich jedem Sohn Mannheims die gleichen Fragen beantworten musste, hatte ich irgendwann genug. Ich bin dazu übergegangen, Tutorial-Videos zu Computerthemen aufzunehmen und habe sie bei YouTube hochgeladen. Sollen die es sich doch dort ansehen und mich mit dem Kram in Ruhe lassen, dachte ich. Womit ich nicht gerechnet hatte war, dass meine Videos zu frühen kleinen viralen Hits wurden. Irgendwann hatte ich in der Summe über eine Million Klicks und habe mit geschalteter Werbung sogar etwas Geld verdient.
Mit der Zeit häuften sich Anfragen nach englischsprachigen Videos. Das wäre damals aber ein Riesen Stress gewesen. Alles nochmal aufnehmen, nochmal hochladen – undenkbar. Abends beim DVD schauen schoss es mir durch den Kopf: Warum gibt es eigentlich kein Sprachmenü auf YouTube? 2012 bot keine der damaligen Videoplattformen die Möglichkeit an, Videos in mehreren Sprachen zu veröffentlichen.
Aus dieser Not entstand die Idee zum multilingualen Player. Ich wollte unter keinen Umständen mit Untertiteln arbeiten, sondern mehrsprachige Videos veröffentlichen.
Das steckt hinter unserem Namen …
Als die Idee geboren wurde sollte es eigentlich “SpeakMe” heißen. Da wir aber bedenken hatten, dass irgendjemand das Projekt herausfindet haben wir selbst das “googlen” danach unterlassen. Nachdem die Patentanträge für einige Punkte in dem Projekt beantragt waren, sollte es nun daran gehen, die Domain(s) zu sichern. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße :) SpeakMe war schon sowas von “ausgelutscht”, dass es gefühlte 20 Millionen mal in der Suche zum Vorschein kam. Es musste also schnell eine Lösung her. Ich liebe es, mit Sprachen und Worten zu spielen und es war mir bei jedem meiner Unternehmen und Projekte wichtig, dass der Name eine tiefere Bedeutung hat. Ich habe mich also zurückgezogen und nach einem Wort(spiel) gesucht, welches Bildung und Sprache irgendwie “bindet”. Und so ist dann – in der Tat nach nur 5 Minuten – der Name alugha entstanden. Als ich es dann in Google eingegeben und nur 5 Einträge gefunden habe war mir klar: Cool! Das soll es sein!
Der Name alugha stammt aus dem Swahili und bedeutet eine Sprache (a = “eine” lugha = “Sprache”). Die Bedeutung ist gleichzeitig das Motto ( alugha – everyone‘s language) der Firma und steht dafür, Sprachbarrieren zu überwinden.
Stichwort Lean Startup: So haben wir unsere Idee getestet und aus unserer Idee ein echtes Unternehmen geformt?
Da der Prototyp von meinem damals noch 15jährigen Sohn, an einem Wochenende entwickelt wurde, kam mir die Ehre zuteil, auch die ersten Feldversuche für das Vater-Sohn-Projekt durchzuführen. Mir war sofort klar, dass wir hier die Video-Distributionslösung einer immer näher rückenden Welt in den Händen hielten.
Jetzt mussten wir nur noch einen Investor finden, der mit uns gemeinsam an der dieser großen Idee teilhaben will.
So haben wir uns finanziert …
Nach Vorstellung des Prototypen wurde die Firma Alugha GmbH mit einem Zuschuss durch eine Seed-Finanzierung gegründet. Gregor Greinert, Aufsichtsrat der Duravit AG, sowie dessen Vater Klaus Greinert, Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinmetall AG und ehemaliger Familienvorsitzender der Röchling Gruppe, haben sich als private Investoren beteiligt. Mit der Finanzierung hat Gregor Greinert die Geschäftsführung übernommen zu der ich zwei Jahre später dazugestoßen bin.
Gibt es namhafte Investoren?
Ja, die Familie Greinert ist als Privatinvestor in das Unternehmen mit eingestiegen. Zusätzlich haben wir uns bei diversen Accelerator-Programmen beworben und an etlichen Wettbewerben teilgenommen. Die ersten Erfahrungen waren jedoch mehr als ernüchternd. Ich kann nur sagen, dass wir von Startup Event zu Startup Event gerannt sind. Collision Vegas, WebSummit Lissabon, Dublin, Wolves Summit Polen, Rise Conf Hong Kong, Wien… All diese Startup Messen sind nur eines: Geld- und Zeitvernichter. Man wird abgefertigt wie in einem Hühnerstall und der Nutzen ist eher die Party am Abend. Netzwerken kann man sich ebenso sparen wie die Hoffnung auf Kunden. In der Regel sind dort Startups, die Startups sehen.
Wir haben dann irgendwann damit angefangen, uns mit Inkubatoren/Acceleratoren zu beschäftigen, und durften gleich wirklich gute Erfahrungen mit StepNYC machen: eine Woche New York City und die USA als Markt kennenlernen und viel dabei lernen. Hochmotiviert haben wir uns bei BlackBox.vc im Silicon Valley, gesponsert von Google By Entrepreneurs, beworben. Wir haben NIE damit gerechnet, dort eine Chance zu haben. 14 Tage in Kalifornien/San Francisco mit 14 anderen Startups. 24/7 boost pur! Wir wurden förmlich gegrillt. Ich habe so viel gelernt und meine innere Einstellung und Motivation wurden komplett auf den Kopf gestellt.
Das sind unsere bisher erreichten Meilensteine …
Wir haben mittlerweile einige große interessante Unternehmen, die global agieren, mehrere tausend Videos in bis zu 40 Sprachen, tausende von Besuchern aus vielen Ländern täglich. In über 150 Ländern wurden und werden wir aufgerufen/genutzt. Wir haben viele hundert Bildungsvideos…. Das verbuchen wir als großen Erfolg, wir füllen diese Hülle mit ganz viel Leben.
Aber ein ganz besonderer Erfolg der uns sehr mit Stolz erfüllt ist, dass wir von einem ganz großen weltweit bekannten Unternehmen zu Gesprächen eingeladen wurden vor einigen Monaten, weil man uns auf dem “Radar” habe. Gerade vor wenigen Tagen hatten wir einen weitern Termin (in dem Fall eine Telco) mit einem großen VC aus den USA, der uns bestätigte, dass so einige Investmentgruppierungen/VCs… uns auf dem Schirm hätten.
Die Version 2.0 von alugha ist seit etwa 8 Monaten online und wir arbeiten gerade an einigen ganz großen Updates, die die gesamte Infrastruktur, Tools, Server, weltweite Erreichbarkeit…. verändern werden.
Das ist unsere Vision… und das die nächsten wichtigen Meilensteine …
Unsere Vision ist es Content Produzenten alle Tools an die Hand zu geben, die sie benötigen um ihre Kreationen einer globalen Zuschauerschaft zugänglich zu machen. So profitieren nicht nur Produzenten von mehr exposure für ihre Produktionen, sondern auch die Weltgemeinschaft durch die Demokratisierung von Informationen.
Dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg mit so einigen Codezeilen die uns vor dem Erreichen der Vision noch bevorstehen. Für die Content Verwaltung und Distribution (Hosting und Player) haben wir bereits adäquate Lösungen geschaffen, den vorgelagerten Prozessen in der multilingual Video Produktionskette werden wir uns ebenfalls widmen.
Von allen unseren Marketing- & PR-Maßnahmen, war am effektivsten …
Wir stehen im Kontakt mit Journalisten und konzentrieren unsere Einsatz auf Messe und Social Medien. Daneben schauen wir, dass wir immer wieder hochinteressanten, aktuellen und validen Content erstellen bzw auf unserer Plattform bereitstellen können. Diese Sachen teilen und bewerben wir dann auch in vielen relevanten Kanälen.
Eine Möglichkeit die wir gerne für PR nutzen ist, dass wir uns interessante Videos von ebenso interessanten Unternehmen/Startups raussuchen und dann einfach mal eine Sprache auf das Video draufpacken und mit unserem Player die Funktion der Mehrsprachigkeit hinzufügen. Danach treten wir dann in Kontakt und zeigen unser Produkt. Das macht es in der Regel viel einfacher, es zu erklären (wenngleich es ja so auch schon im Grunde für sich spricht). Der Kunde sieht dann sofort den eigenen Nutzen für sich. Dazu packen wir noch einige interessante Insights.
Wir und auch unsere Kunden sind überzeugt von der Wertschöpfung durch die Nutzung von alugha und dadurch bekommen wir auch Mundpropaganda und werden gerne direkt an Partner/Freunde/Kunden weitervermittelt.
Diese Fehler würden wir beim nächsten Mal vermeiden …
Wir würden heute den Vertrieb viel eher beginnen. Wir haben nach einem Jahr mit dem Marketing – und dementsprechend auch verbrauchen von Budget – begonnen. Heute würden wir erst einmal die Bezahlfunktion implementieren, einen klassischen Vertriebler (oder mehrere) einstellen und dann im weiteren Verlauf das Marketing und die PR erst anstoßen.
Sicherlich ist das erreichen einer internationalen Zielgruppe auf der ganzen Welt ein relevantes Thema aber hier haben wir uns auch viel zu früh für andere Länder und Kontinente geöffnet. Wir hätten erst einmal in Deutschland wachsen sollen, dann in die Nachbarländer und dann Europa. Erst später hätte es Sinn gemacht, so viel Zeit und Ressourcen in USA, China… zu investieren. Am Ende haben wir hier einiges an Lehrgeld bezahlt.
Apps & Tools, die wir regelmässig nutzen …
- Discord: Wir sind irgendwann von Slack auf Discord gewechselt. Da wir mittlerweile 35 Leute sind und auch auf unser Budget achten, fanden wir Slack unverschämt teuer und Discord bietet alle Funktionen wie Slack. Es ist sehr wichtig hier aber auch Regeln festzulegen, damit nicht jeder drauf los schreibt.
- Jira: Anfangs haben wir hier nach kostenlosen OpenSource Alternativen gesucht aber im Laufe der Zeit wurde uns klar, dass es nicht funktioniert. Wir sind dann ein Jahr auf Asana umgestiegen bevor wir den Sprung auf JIRA gewagt haben. Mittlerweile haben wir daneben auch Confluence und GitLab integriert und würden hier wohl auch nicht mehr wechseln.
- Google Drive: Wir nutzen NOCH den Dienst von Google für unsere ganzen Dokumente gehen aber gerade Schritt für Schritt davon weg und stellen auch hier auf JIRA um. Man sollte sich als europäisches Unternehmen sehr wohl überlegen inwieweit man solche Daten Krallen noch unterstützt.
Was die Webseiten angeht so nutzen wir im Businessbereich vorallem LinkedIn. Leider gibt es da wenig bis nichts vergleichbares (XING ist hier keine Alternative).
Persönliche Tipps für Gründer …
Das mag jetzt komisch klingen aber verschwendet eure Zeit nicht auf Facebook, ich (Bernd) haben vor 1,5 Jahren meine Aktivitäten eingestellt und vor 3 Monaten auch meinen Account gelöscht. Und ich war immer sehr aktiv. Es lohnt nicht. Ihr lockt einzig Leute auf eure Facebook Seiten und eure wahre Quelle, die eigene Homepage und alles was ihr dort offerieren könnt – wird komplett trockengelegt.
Überblick Unternehmensdaten alugha
Name: | alugha GmbH |
Logo: | ![]() |
Gründungsdatum: | April 2014 |
Gesellschaftsform (heute/angestrebt): | GmbH |
Gründer: | Bernd Korz und Gregor Greinert |
Hier findet ihr uns: | 07, Nr.17, 68161, Mannheim |
Website: | alugha.com |
Social Meda: | ![]() ![]() ![]() |