Gründerstory Usercentrics: Mit Software für die E-Privacy-Richtlinie (DSG-VO) gerüstet

Neues Problem – neue Lösung – neues Startup. Mit Usercentrics hilft beim Spagat von User-Rechten und Firmen-Interessen. Und setzt die engen Regeln der im Mai in Kraft tretenden Datenschutzgrundverordnung rechtssicher um. Der Wchstumsmarkt ist riesig. Hier die ganze Gründerstory…

Am 25. Mai 2018 trat die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Usercentrics hat eine Software-Lösung entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, die Einwilligung für den Umgang mit personenbezogenen Daten vom Nutzer einzuholen, seine Wünsche umzusetzen und beides für die Behörden zu dokumentieren. Das Produkt löst den Spagat zwischen den User-Rechten auf der einen und Firmen-Interessen auf der anderen Seite. Viele Unternehmen warten gelassen auf die E-Privacy-Richtlinie, dabei ist eine Website schon ab Mai nicht mehr datenschutzkonform und kann abgemahnt werden.

Name: Usercentrics Startup aus: München Gegründet: Januar 2018 Webseite: usercentrics.com/

Das ist Usercentrics:

We solve GDPR for your website.

Der Pitch

Unternehmen bleiben weniger als 80 Tage, um ihre Hausaufgaben in Sachen Datenschutz zu machen, denn am 25. Mai 2018 tritt die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Sie regelt unter anderem den Umgang mit personenbezogenen Daten im Internet. Website-Betreiber müssen dann von jedem Besucher eine Einwilligung besitzen, personenbezogene Daten zu sammeln und zum Beispiel für Werbezwecke zu nutzen. Sind sie dazu nicht in der Lage, können Strafzahlungen von bis zu 20 Millionen Euro anfallen. Wir haben für die neue, strengere Gesetzeslage eine Software-Lösung entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, diese Einwilligung vom Nutzer einzuholen, seine Wünsche umzusetzen und beides für die Behörden zu dokumentieren. Wir bieten also eine Consent-as-a-Service-Lösung. Der Website-Besucher klickt auf einer Website auf den Usercentrics-Privatsphäre-Button und regelt darüber seine Datenfreigabe. Usercentrics wird mit einem einfachen Javascript in die Website eingebaut.

Das ist unsere Zielgruppe, ihr Problem, und das ist unser Markt …

Im Prinzip jeder, der eine Website hat. Zu unseren ersten Kunden gehören Publisher, Agenturen und Großunternehmen verschiedener Branchen.

Das sind unsere Konkurrenten – und das unsere USPs …

Wettbewerber sind beispielsweise die US-Unternehmen TrustArc und OneTrust, die sich auf die Abwicklung der GDPR-Prozesse innerhalb eines Unternehmens kümmern. Wir unterscheiden uns von ihnen, weil wir uns auf die Einwilligung des Users, den Consent, fokussieren und auf die Bereitstellung des Consent in einer DSGVO- und künftig E-Privacy-konformen Weise.

So kam uns die Idee …

Mischa Rürup ist ein Experte, wenn es um das Tracking von Daten geht. Vor neun Jahren gründete er zusammen mit Wolfhart Fröhlich und Tobias Kiessling die intelliAd Media GmbH und baute das Unternehmen zum europäischen Marktführer im Bereich Multichannel-Tracking und Bid-Management aus. Nun rückt er mit Usercentrics die Rechte der Nutzer in den Mittelpunkt. Der Handlungsbedarf liegt auf der Hand. Die neue Datenschutzgrundverordnung zwingt alle Unternehmen zu einem neuen und bewussteren Umgang mit den Daten ihrer Website-Besucher.

Vinzent Ellissen kümmert sich bei Usercentrics um die technische Umsetzung und Skalierung der Backend-Technologie. Vorher war er in der Strategieberatung der Deutschen Bahn AG tätig und beschäftigt sich seit jeher intensiv mit Datenschutz-Themen im Rahmen des jungen Wirtschaftsbeirates der Union.

Das steckt hinter unserem Namen …

Im Marketing gibt es den Ausdruck „user-centric“, was „nutzerorientiert“ bedeutet. Das heißt, man stellt die Wünsche und Bedürfnisse des Nutzers in den Vordergrund. Und so haben wir unser Unternehmen Usercentrics genannt, eben weil wir den Nutzer in den Mittelpunkt rücken. Unsere technische Lösung macht es für Unternehmen einfach, die Einwilligung für die Datennutzung vom Nutzer einzuholen und seine Wünsche umzusetzen. Wir glauben daran, dass viele Menschen der Nutzung ihrer persönlichen Daten zustimmen, wenn sie verstehen, was damit passiert, und vor allem eine Stelle haben, an der sie die Einwilligung zu jeder Zeit widerrufen können. Man kann den Nutzern nicht zumuten, zwar die Einwilligung mit nur einem Klick zu setzen, den Widerruf aber, der irgendwo in den Datenschutzbedingungen versteckt ist, mühsam zu suchen. Und dann müssen die Nutzer auch noch auf externe Seiten von Drittanbietern klicken, die sie gar nicht kennen.

Stichwort Lean Startup: So haben wir unsere Idee vorab getestet …

Für unsere Lösung haben wir einige unserer engsten Partner-Agenturen und Endkunden ein paar Monate vor Launch informiert und sie zu einem Beta-Test überredet. Dies bedeutet, der Kunde akzeptiert eine erste Version mit weniger Features (MVP) und gibt uns Feedback zu Funktionalität und Feature-Ideen. Aus unserer Sicht ergibt sich immer ein Vorteil, wenn Start-ups nicht blind ohne Kunden entwickeln, sondern sehr früh im Prozess bereits bezahlte Tests mit Kunden durchführen. So arbeitet man nicht am Markt vorbei.

So haben wir uns finanziert…

Unser Unternehmen ist aus Eigenmitteln finanziert, um möglichst neutral und ohne Fremdeinfluss agieren zu können.

Gibt es namhafte Investoren…

Für eine schnelle Skalierung kann es hilfreich sein, an Accelerator-Programmen teilzunehmen und namhafte Investoren anzusprechen. Für Usercentrics stellt sich diese Frage noch nicht, denn GDPR ist aktuell ein derart heiß diskutiertes Thema, dass wir sehr stark mit der Aufklärung der Kunden beschäftigt sind.

Das sind unsere wichtigsten erreichten Meilensteine und Erfolge …

Usercentrics wickelt monatlich mehrere tausend Consent-Abfragen ab. Aktuell arbeiten wir an einer KMU-Lösung sowie an einer Freemium-Lösung für kleinere Webseiten. Für uns ist die Fertigstellung einer stabilen Lösung einer der wichtigsten Meilensteine, den wir im Januar erreicht haben.

Das ist unsere Vision… und das die nächsten wichtigen Meilensteine …

Wir wollen 2018 eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen, darunter Unternehmen, Agenturen und Verlage. Ziel ist es, Schnittstellen zu möglichst vielen relevanten Technologien wie Mailchimp etc. zu schaffen sowie Technologie-Partnerschaften mit den führenden Unternehmen im Bereich Adserving, Tracking und Retargeting zu schließen.

Von allen unseren Marketing- & PR-Maßnahmen, war am effektivsten …

Wir haben gerade erst mit der Pressearbeit angefangen. Wir hoffen natürlich, dass sich möglichst viele Medien für uns und unsere Mission interessieren werden. Vielen Dank also für das Interview hier.

Das würdet ihr nicht wieder tun, bzw. welchen Fehler würdet ihr beim nächsten Mal vermeiden …

Einer der wichtigsten Schritte bei der Gründung ist ein stabiles Produkt. Wir würden vermeiden, Produkte auf einem instabilen Stand zu veröffentlichen. Lieber sollten Start-ups aus unserer Sicht weniger Funktionen anbieten, um das MVP möglichst schlank zu halten.

Webseiten, Apps oder Tools, die wir nutzen und empfehlen …

Diese Quasi-Standards erleichtern den Workflow und machen die Arbeit effizient und einfach:

  • Jira
  • Confluence
  • Github
  • Trello
  • Salesforce.

Bücher, Leute, denen wir regelmäßig folgen …

Wir mögen das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy Ferriss. Für Start-ups ist eine 4-Stunden-Woche unrealistisch, aber es geht eher darum eine Grundeinstellung zu entwickeln, Dinge zu erledigen, zu delegieren oder zu schließen.

Überblick Unternehmensdaten Usercentrics

Name:Usercentrics GmbH
Logo:
Gründungsdatum:01. Januar 2018
Gesellschaftsform (heute/angestrebt):GmbH
Gründer:Mischa Rürup (ehemaliger Gründer von intelliAd), Vinzent Ellissen
Hier findet ihr uns:Sonnenstr. 23 * 80331 München
Website:usercentrics.com/de/
Social Meda:
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