Im Blitzlicht: Stiftung Entrepreneurship
Gründen ist eine Kunst – meint Prof. Dr. Faltin, der hinter der Stiftung Entrepeneurship in Berlin steht. Wie die Stiftung Startups und Menschen mit Ideen bei diesem Prozess unterstützt, zeigt das neue Portrait unserer Reihe von Hochschul-Inkubatoren auf Gründerküche.

Gründen ist eine Kunst – meint Prof. Dr. Faltin, der hinter der Stiftung Entrepreneurship in Berlin steht. Wie die Stiftung Startups und Menschen mit Ideen bei diesem Prozess unterstützt, zeigt das neue Portrait unserer Reihe von Hochschul-Inkubatoren auf Gründerküche.
Gründungsphilosophie: Das will die Stiftung Entrepreneurship erreichen…
Stiftungsziel ist es, mehr Menschen für das Thema Unternehmensgründung zu interessieren – auch solche, denen der Bereich des Unternehmerischen bisher fremd ist.
Entrepreneurship bietet die Chance, mit unkonventionellen Ideen und Sichtweisen zu arbeiten und gerade damit erfolgreich am Wirtschaftsleben teilzuhaben.
Unsere Gesellschaft braucht unternehmerische Initiativen, die nicht ständig nur neue Bedürfnisse herauskitzeln, sondern auf vorhandene Probleme mit ökonomischer, sozialer aber auch künstlerischer Phantasie antworten: Entrepreneurship als offene, schöpferisches Handeln einladende Angelegenheit.
Eine solche „Kultur des Unternehmerischen“ bezieht bewusst Personen wie Künstler, Außenseiter oder engagierte Mitmenschen ein, die bisher in der Welt der Wirtschaft weder für sich Handlungschancen sahen, noch als Anreger oder Akteure geeignet erschienen. Dieses Verständnis von Entrepreneurship geht über bisherige Traditionen hinaus.
Das bietet die Stiftung Entrepreneurship …
Die Stiftung Entrepreneurship bietet ein umfangreiches Online-Angebot für Entrepreneure an. In diesem Entrepreneurship Campus, der eine virtuelle Community darstellt, wird Gründern und Gründungsinteressierten kostenlos ein E-Learning-Angebot zur Verfügung gestellt. Es soll Gründer unterstützen und begleiten, systematisch ein Entrepreneurial Design auszuarbeiten und kontinuierlich zu verbessern.
Bei ihren regelmäßigen Veranstaltungen, dem Labor für Entrepreneurship und dem jährlichen Entrepreneurship Summit vermittelt die Stiftung Entrepreneurship Methoden und Techniken zur Erarbeitung eines tragfähigen, ausgereiften Geschäftskonzepts.
Im Vordergrund stehen dabei Konzept-kreative Gründungen, die Business Model Innovation sind, und das Gründen mit Komponenten.
Gründer der Stiftung Entrepreneurship …
1985 gründete Prof. Dr. Günter Faltin die Projektwerkstatt GmbH mit der Idee der „Teekampagne” als Modell für Entrepreneurship. Das Unternehmen wurde zum weltgrößten Importeur von Darjeeling Tee.
Faltin initiierte das Labor für Entrepreneurship und ist Business Angel erfolgreicher Start-Ups, darunter eBuero, RatioDrink und PaperC.
In seiner jüngsten Publikation „Kopf schlägt Kapital“ fordert er neue Inhalte und Wege in der deutschen Gründungslandschaft. Als einer von wenigen Professoren in seinem Feld vermag er dabei den Bogen von der Theorie zur selbst gelebten Praxis zu schlagen.
Verfahren: So bewerben sich Gründer bei der Stiftung Entrepreneurship …
Wir suchen keine fertigen Geschäftsmodelle, sondern Ideen aus allen Bereichen der Gesellschaft – ob aus Wirtschaft, Kultur, Umwelt oder dem sozialen Bereich. Die Ideen sollten im Wesentlichen dem Ansatz des Konzept-kreativen Entrepreneurship von Prof. Faltin folgen.
Grundsätzlich favorisieren wir Konzepte, die mit wenig Kapital umgesetzt werden können oder eine innovative Finanzierungsmethode einsetzen.
Wir vermitteln daher keine Investoren, wissen aber aus Erfahrung, dass gute Konzepte keine Probleme haben, Investoren zu finden. Weiterhin legen wir Wert auf ökonomische Nachhaltigkeit und Originalität.
Startups-Vorteile – Das sind die Leistungen des Entrepeneurship Campus …
Der Entrepreneurship Campus ist eine virtuelle Community mit zwei Präsenzphasen (Labor für Entrepreneurship und Entrepreneurship Summit). Der Kern ist ein E-Learning-Angebot, das kostenlos zur Verfügung gestellt und als Kurs durchgeführt wird. Das Format besteht aus Online-Trainingsmodulen, die individualisiert von Interessenten wahrgenommen werden können. Darüber hinaus wird dieses Angebot für Gründer durch eine umfangreiche Auswahl von Texten, Podcasts und Videos auf der Website des Campus ergänzt.
So unterstützen wir bei uns gestartete Projekte …
Wir sehen uns nicht als Berater, sondern stellen mit dem Entrepreneurship Campus ein Netzwerk zur Verfügung, welches das Arbeiten in Gemeinschaft ermöglicht. Ziel der Community im Entrepreneurship Campus ist es, den Kontakt zwischen allen Entrepreneurship-Interessierten bzw. Entrepreneuren zu vereinfachen. Die Community bietet allen Teilnehmern die Möglichkeit, einen Steckbrief (Profil) zu veröffentlichen und andere Teilnehmer zu finden.
Eine weitere Präsenzphase ist das jährliche Zusammenkommen auf dem Entrepreneurship Summit. Diese Veranstaltung bringt vor allem die Gründer aus unserem Netzwerk als Rollenvorbilder und Diskussionspartner ins Spiel. Unsere Erfahrung ist es, dass es vor allem junge Gründer und ihre Persönlichkeit sind, die Gleichaltrige zum Umdenken und zur Hinwendung zu Entrepreneurship bewegen können.
Das sind die Besonderheiten unseres Angebotes …
Im Gegensatz zur herkömmlichen Beratung – bei der die Gründer bereits eine fertige Idee mitbringen – werden die Ideen im Labor hinterfragt und ausgeleuchtet.
Baue Dein Ideengebilde
Wie ein Bildhauer kann der Gründer das Ausgangsmaterial bearbeiten, ein Ideengebilde schaffen, das das Anliegen des „Künstlers“, aber auch die Sicht auf den Markt klarer und präziser wiedergibt. Ziel ist, herauszuarbeiten, was den Betreffenden in Wirklichkeit nachhaltig bewegt, das heißt, seinen Neigungen und ihm vielleicht gar nicht voll bewussten Wünschen entspricht.
Die Anfangsidee ist ein Stichwort, ein erstes Indiz, wo die Ideen gesucht werden können, die am Ende ein Ideenkonzept ergeben sollen. Das Gespräch mit dem Gründer, der Diskurs über seine Idee, läuft daher nicht selten für den Gründer in unerwarteter Weise.
Finde neue Sichtachsen
Im Labor werden neue Sichtachsen betrachtet – oftmals solche, die der Gründer zuvor noch nicht berücksichtigt hat. Gar nicht selten endet der Gründer nach einem solchen Diskurs bei ganz anderen Ideen als der ursprünglich eingebrachten.
Die Aufgabe des Beraters ist es dabei nicht, Antworten zu geben, sondern Fragen zu stellen. Möglichst viele. Möglichst solche, die neue, zusätzliche Sichtachsen öffnen. Die Antworten muss der Gründer selbst finden. Es muss sein Ideenkind sein; nicht das des Beraters.
Es ist daher unerlässlich, dass der Gründer offen bleibt, an seiner Idee zu arbeiten und immer wieder einzelne Aspekte in Frage stellt oder neue unkonventionelle Lösungen entwickelt.
Wettbewerbe der Stiftung Entrepreneurship …
Die Stiftung Entrepreneurship veranstaltet jedes Jahr Wettbewerbe für Startups und Ideen. 2013/2014 wird erstmals die Youth Citizen Entrepreneurship Competition (YCEC) in Zusammenarbeit mit der Unesco stattfinden.
Seit 2010 findet jährlich der Start-up-Wettbewerb „Kopf schlägt Kapital“.
Seit 2012 gibt es jährlich den Wettbewerb „Gründer-Garage“.
Um sich mit einer Idee bei Gründer-Garage zu bewerben, muss man sich auf der Website registrieren und drei Fragen beantworten. Unser Expertenteam evaluiert anschließend, ob die Idee für unserem Wettbewerb geeignet ist. Wir melden uns In der Regel an
Werktagen innerhalb von 24 Stunden.
3 gute Gründe, warum man in Berlin gründen sollte …
Die Vorteile des Standort Berlin sind für uns klar:
- vielfältige Wissenschafts- und Kulturszene
- Atmosphäre des „Miteinander“ statt Abgrenzung voneinander
- diverse Co-Working-Spaces, zahlreiche Inkubatoren und Veranstaltungen wie den Entrepreneurship Summit
Erfolg made by Stiftung Entrepreneurship…
Die Teekampagne
Am Anfang ist es nur ein Gedanke: dass man Teehandel vielleicht ganz anders als in den herkömmlichen Formen organisieren und hohe Qualität preiswerter anbieten könne. Das Ergebnis einer langen Konzeptentwicklung sind Beschränkung auf nur eine einzige Teesorte, kein Zwischenhandel, nur Großpackungen sowie Verkauf per Mailorder und Internet. Die Teekampagne hat mit dieser unkonventionellen Variante des Teehandels viel geringere Kosten, sodass dadurch eine Preis- und Qualitätsführerschaft möglich ist.
eBuero
Studienzeit ist Gründerzeit “Das Studium ist ein optimaler Zeitpunkt zur Unternehmensgründung”, ist Holger Johnson überzeugt. Mit 23 Jahren gründete der BWL Student die Firma eBuero AG, die heute 250 Mitarbeiter beschäftigt. Selbstständige und kleine Firmen können ihr Sekretariat über eBuero führen lassen. Prof. Faltin hat die Gründung als Business-Angel begleitet.
RatioDrink
Die RatioDrink AG ist ein Beispiel für Unternehmensgründungen aus Komponenten. (Bereits vorhandene Komponenten werden neu kombiniert). Bei den Produkten der RatioDrink AG handelt es sich um Saftkonzentrate, die in der Bag-in-Box-Packung vertrieben werden. Durch die Ausschaltung der Handelszwischenstufen können die Saftkonzentrate in höchster Qualität zu äußerst konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden.