BaFin lässt ersten Startup-Finanzierer auf Blockchain-Basis zu

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat grünes Licht gegeben: Startups in Deutschland können ab sofort auch über die Blockchain-Technologie finanziert werden.

Der Wertpapierprospekt des Startup-Finanzierers StartMark aus Düsseldorf für ein in Deutschland in dieser Form bislang einmaliges „Security Token Offering“ hat erfolgreich die Wertpapierprüfung der Finanzaufsicht BaFin durchlaufen. Ab einem Betrag von 100 Euro können Anleger in ein Portfolio von Startup-Unternehmen investieren. Die Anleger-Rendite soll bei 10 bis 20 Prozent p.a. liegen.

„Die TV-Show ‚Die Höhle der Löwen‘ hat schon Millionen Menschen in Deutschland begeistert – aber tatsächlich professionell in neue Geschäftsideen zu investieren, ist bislang sehr wenigen Großanlegern vorbehalten”, sagt StartMark-Gesellschafter und Geschäftsführer Ralf Heine. Man könne zwar „hier und da mal in ein einzelnes Jungunternehmen via Crowdinvesting Geld stecken“, aber es fehle die Risikostreuung. Sein Unternehmen würde das Geld der Anleger hingegen wie ein großer Risikokapital-Fonds verteilen. Eine Vielzahl von aussichtsreichen Startups würde zunächst intensiv geprüft, bevor StartMark investiert.

„Demokratisierung der Rendite“ dank Blockchain

Ermöglicht wird die „Demokratisierung der Rendite“, so Ralf Heine, durch den Einsatz der Blockchain-Technologie zur Digitalisierung des Geldanlageprozesses. Mit dem Kauf eines Tokens erwirbt der Anleger einen Anteil an einer digitalen Schuldverschreibung, deren Prospekt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Juli gebilligt wurde.

Herkömmliche Urkunden müssen nicht mehr erstellt werden. Dadurch werden Kosten gespart und Kleinstbeteiligungen lassen sich problemlos verwalten. Abschlussprovisionen wie etwa Ausgabeaufschläge bei Fonds gibt es nicht, der Vertrieb erfolgt ohne Vermittler direkt über das Internet.

50 Millionen Euro sind das Ziel

Das Potenzial für Startup-Finanzierung in Deutschland ist nach StartMark-Analysen enorm. Obwohl der Umbruch zur Digitalwirtschaft im vollen Gange ist, haben vor allem Startups in der sehr frühen Phase oft große Schwierigkeiten, die notwendige Anschubfinanzierung zu bekommen. „Als deutsches Unternehmen hätte Google wohl lange Zeit in der Garage verbringen müssen“, sagt CEO Ralf Heine. Der Fokus seines Unternehmens läge zunächst ganz klar auf Deutschland, besonders auf NRW, „weil wir hier sehr viel Potential sehen.“

Insgesamt will StartMark 50 Millionen Euro einsammeln. Neben laufenden Gewinnbeteiligungen wird eine Wertsteigerung des Tokens in Aussicht gestellt: Mit Fälligkeit der unterliegenden Schuldverschreibung nach 15 Jahren rechnet StartMark mit einer Verdreifachung des Tokenwertes.

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