Deutscher Startup Monitor 2017: So gründet Deutschland

Europäischer, vielfältiger, gemeinsamer: Die Startup-Landschaft in Deutschland profitiert von der Zuwanderung. Das ist ein Ergebnis des Deutschen Startup Monitors (DSM), der bereits zum fünften Mal erhoben wurde. Für die Studie wurden die Daten von mehr als 1.800 Startups mit fast 20.000 Mitarbeitern erhoben.

Auch wenn Berlin weiterhin der Leuchtturm der deutschen Startup-Szene bleibt, gewinnt das gesamtdeutsche Startup-Ökosytem an Reife. Hieraus ergibt sich ein Trend zu mehr regionalen Ökosystemen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich für den Anteil der Frauen unter den Gründern, der sich das dritte Mal in Folge auf nunmehr 14,6 Prozent erhöht hat.

Zuwanderer bereichern Startup-Szene

Der Vorsitzende des Startup-Verbandes, Florian Nöll, beschwört die Relevanz der Studie: „Der Deutsche Startup Monitor bietet Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung eine Orientierungshilfe, um die Bundesrepublik als Gründerstandort zu stärken. Er zeigt, dass zwei von drei Gründern die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland als Bereicherung für das deutsche Startup-Ökosystem sehen. Startups in Deutschland brauchen gut ausgebildete IT-Spezialisten, um weiter zu wachsen und im internationalen Wettbewerb zu bestehen.“

Allerdings hätte auch jedes dritte Startup Schwierigkeiten bei der Neueinstellung ausländischer Mitarbeiter, insbesondere aufgrund von bürokratischen Hürden. „Eine Willkommenskultur, die den Fachkräften den Einstieg in das neue Leben erleichtert und ein bedarfsorientiertes Einwanderungsgesetz sind für den Standort Deutschland unerlässlich.“

Regionale Startup-Cluster werden wichtiger

Auf ein weiteres wichtiges Ergebnis des DSM weist Prof. Dr. Tobias Kollmann, Autor der Studie, hin: „Zielgerichtete Kooperationen in Form regionaler Cluster stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, um die Herausforderungen von jungen und etablierten Unternehmen gemeinsam zu lösen. Die Ergebnisse des DSM zeigen, dass regionale Cluster in Deutschland bereits eine wichtige Rolle spielen. Für die Zukunftsfähigkeit der regionalen Netzwerke wird es wichtig sein, dass bestehenden Probleme der Startups innerhalb der Cluster gelöst werden: Insbesondere sollte eine stärkere Beteiligung großer Unternehmen in Clustern gefördert werden.“

Die wichtigsten Ergebnisse des 5. DSM im Überblick

  • Mehr Europa: 82,7 Prozent der befragten Startups wollen weiter internationalisieren – so viele wie noch nie. Attraktivstes Ziel sind mit 34,4 Prozent EU-Länder.
  • Mehr Vielfalt: 63,9 Prozent der Startups stimmen (voll und ganz) zu, dass die deutsche Startup-Landschaft durch die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland profitiert. 28,6 Prozent der Startup-Mitarbeiter haben keine deutsche Staatsangehörigkeit, in Berlin sind es sogar 47,7 Prozent.
  • Mehr Kooperation: 67,5 Prozent der Startups kooperieren mit anderen Startups (2016: 53,4 Prozent). Kooperationen mit etablierten Unternehmen gehen bislang jedoch nur 50,4 Prozent der DSM-Startups ein (2016: 70 Prozent).
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