KI-Nutzung boomt – aber die Angst vor Abhängigkeit vom Ausland ist groß

Inzwischen nutzen 67 Prozent generative KI, sehen aber zu große Abhängigkeiten von USA und China: über das Verhältnis von Deutschland zur Künstlichen Intelligenz.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz hat in Deutschland in den vergangenen Monaten rasant zugenommen. Inzwischen verwenden zwei Drittel (67 Prozent) der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 16 Jahren zumindest hin und wieder generative KI wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini, wie eine repräsentative Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab. Im vergangenen Sommer waren es erst 40 Prozent.

Diese Berufe verändern sich durch Künstliche Intelligenz

Zugleich gibt es eine weit verbreitete Sorge vor einer zu großen Abhängigkeit von ausländischen KI-Anbietern. So sagen 68 Prozent, dass Deutschland im Bereich KI von den USA und China zu stark abhängig ist. 60 Prozent wollen, dass Deutschland unabhängiger von US-amerikanischen KI-Unternehmen wird.

Zwei Drittel halten KI für die wichtigste Zukunftstechnologie

Für eine deutliche Mehrheit von 67 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ist KI die wichtigste Zukunftstechnologie (2024: 63 Prozent). Geht es nach dem Willen der Menschen, sollte KI in einer Vielzahl von Lebensbereichen genutzt werden. So wünschen sich 82 Prozent KI in der Verwaltung, 81 Prozent in der Cybersicherheit, 79 Prozent im Gesundheitswesen und 78 Prozent im Verkehr. Dahinter folgen eine KI-Nutzung für Umwelt und Nachhaltigkeit (74 Prozent), bei der Polizei (71 Prozent), in der Schule (60 Prozent), im Online-Handel (58 Prozent), in der Justiz (56 Prozent) sowie bei Banken und Versicherungen (51 Prozent).

Bei KI geht es um Vertrauen in die Anbieter – und ums Herkunftsland

Bei der Auswahl einer KI ist für eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) das Vertrauen in den Anbieter ein ausschlaggebendes Kriterium, für 48 Prozent zudem sein Herkunftsland. Erst dahinter folgen die Qualität der Ergebnisse (39 Prozent), die einfache Bedienbarkeit (35 Prozent) und die Leistungsfähigkeit wie zum Beispiel die Geschwindigkeit (27 Prozent). Die geringste Rolle spielen die Kosten: Sie sind für lediglich 19 Prozent bei der Anbieterauswahl entscheidend.

Entsprechend gibt es einen großen Wunsch nach KI-Angeboten aus Deutschland. Zwei Drittel (69 Prozent) würden einen KI-Anbieter aus Deutschland nutzen, deutlich dahinter folgen Frankreich (49 Prozent), Südkorea und Japan (48 Prozent bzw. 45 Prozent) sowie die übrigen EU-Länder und die USA (jeweils 41 Prozent). Einen KI-Anbieter aus Israel würden 31 Prozent nutzen, aus China 30 Prozent und gerade einmal 1 Prozent würde KI-Dienste aus Russland nutzen.

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