DeepTech, B2B und eine starke Forschung: Sachsen auf Startup-Kurs

Relevantes Ökosystem: 698 junge Wachstumsunternehmen, zwei Unicorns, über eine Milliarde Investitionen – Sachsens Gründerszene zeigt Stärken in der Breite und Spitze.

Sachsen entwickelt sich zu einem spannenden und relevanten Startup-Standort. Der neue »Sachsen Startup Monitor 2025« zeigt: Der Freistaat ist mit 698 aktiven Startups, über einer Milliarde Euro Investitionen seit 2020 und zwei Unicorns (Staffbase, Sunfire) im Aufwind. Gerade in den Bereichen DeepTech und B2B liegen große Chancen.

Dirk Panter, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz wirbt in eigener Sache: „Sachsen bietet seit vielen Jahren exzellente Bedingungen für DeepTech-Gründungen.“ Startups aus Sachsen setzten Trends und würden mit gezielter Förderung auf ihrem Weg zur Skalierung gestärkt.

Exzellente Bedingungen für forschungsnahe Gründungen in Sachsen

Sachsen bietet Startups ein starkes Fundament. Gründerinnen und Gründer schätzen vor allem die Nähe zur Forschung: 96 Prozent bewerten die Nähe zu Universitäten positiv, 65 Prozent haben direkte Unterstützung durch Hochschulen erhalten – damit ist Sachsen bundesweit mit an der Spitze.
Diese enge Verbindung zur Forschung zahlt sich aus: In der Folge sind 14 Prozent der sächsischen Startups DeepTech-Unternehmen. DeepTech-Startups entwickeln auf Basis wissenschaftlicher Durchbrüche oder komplexer Ingenieurskunst innovative Technologien mit dem Potenzial, ganze Branchen grundlegend zu verändern.

Besonders stark ist Sachsen in zukunftsweisenden Branchen: Software, Industrie 4.0 und MedTech gehören zu den wichtigsten Sektoren. Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Kundenfokus: 68 Prozent der Startups sind im B2B-Markt unterwegs, setzen also auf Unternehmenskunden. Diese Spezialisierung schafft langfristige Wachstumsperspektiven und macht sächsische Startups zu einem wichtigen Treiber im digitalen Umbau der Industrie.

Starke Standorte haben noch mehr Potenzial

Die meisten Startups konzentrieren sich im Freistaat auf Dresden (254) und Leipzig (234) – zusammen sind das 70 Prozent aller jungen Wachstumsunternehmen. Im bundesweiten Vergleich liegen beide Standorte unter den Städten ab 150.000 Einwohnern bei der Aktivität pro Kopf im oberen Mittelfeld (Dresden Platz 18 und Leipzig Platz 23). Um mit den Top-Standorten Berlin oder München mitzuhalten, braucht es vor allem mehr internationale Talente und einen besseren Zugang zu Wagniskapital.

Aktuell bewerten nur 24 Prozent der sächsischen Gründer den Zugang zu Kapital positiv (Bund 30 Prozent) und nur 21 Prozent der Mitarbeitenden haben einen internationalen Hintergrund (Bund 31 Prozent). Insbesondere Faktoren wie die sprachliche Anschlussfähigkeit (22 Prozent) und gesellschaftliche Offenheit (20 Prozent) werden von den Gründern mit Blick auf die Attraktivität des Standorts für internationale Talente kritisch gesehen. Hier muss Sachsen gesamtgesellschaftlich aktiver werden, um für hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt attraktiver zu werden.

Politisch wünschen sich viele Startups mehr Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltung (53 Prozent, Bund: 59 Prozent) sowie vereinfache Zugänge zu öffentlichen Aufträgen (52 Prozent, Bund: 39 Prozent). Besonders Letztere bergen großes Potenzial: Wenn der Staat gezielt Startups beauftragt, profitieren beide Seiten – junge Unternehmen gewinnen verlässliche Kunden, der öffentliche Sektor wird innovativer und digitaler.

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