Junge Unternehmen aus Darmstadt, Frankfurt und Kassel mit Hessischem Gründerpreis ausgezeichnet

Die Startups Solorrow, Inaska und MagnoTherm Solutions sowie die Gabelstapler Gratzer sind die Sieger beim Hessischen Gründerpreis 2019.

„In der Rückschau auf den Wettbewerb 2019 freue ich mich insbesondere darüber, dass der Frauenanteil wieder bei rund einem Drittel der Bewerbungen lag und mehrere Gründerinnen im Finale vertreten waren,“ sagte Elisabeth Neumann, Projektleiterin des Hessischen Gründerpreises 2019 bei der Preisverleihung. „Jeder Mensch, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt. Nur wenige Startups können ein neues Amazon werden, aber immer stecken interessante Menschen und Geschichten hinter neuen Unternehmen. Das wollen wir würdigen und auszeichnen, denn es geht um mehr als nur um bloße Zahlen.“

Als Schirmherr des Preises und Laudator der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ zeichnete Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen dann das Team um Lionel Born von Solorrow aus Darmstadt als Sieger aus. Die App ermöglicht den Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft. Auch den weiteren Preisträgern Daniel C. Kuczaj mit Team vom digitalen Inneneinrichter ROOMHERO aus Frankfurt sowie Serghei Glinca und Mitstreiter von Chrystals First aus Marburg erhielten ihre Urkunden aus den Händen des Ministers.

„Bei der Zahl gewerblicher Gründungen liegt Hessen deutschlandweit auf dem dritten Platz, dank mutiger Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Geschäftsidee haben und bereit sind, ein Risiko einzugehen“, sagte Al-Wazir. „Wir unterstützen sie mit der Startup-Initiative, mit Förderungen – oder auch dem Hessischen Gründerpreis. Denn gesellschaftliche Veränderungen wie die digitale Transformation werden ohne kreative Lösungen nicht gelingen. Der Hessische Gründerpreis ist daher Würdigung und Ansporn für alle, die mit ihrer Idee erfolgreich waren und sein wollen.“

„Nicht ausschließlich Tradition, auch Kreativität und Innovation tragen in hohem Maße zur Weiterentwicklung der hessischen Wirtschaft bei“, stellte Dr. Frank Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, fest. „Neue Ideen und Konzepte sorgen für frischen Wind und schaffen neue Arbeitsplätze. Auch gesamtgesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung bilden zunehmend die Basis neuer Geschäftsideen. Dies fördert eine zukunftsorientierte Entwicklung und anhaltende Stabilität auf dem hessischen Arbeitsmarkt.“

Martin übergab den Preis als Sieger in der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ an Franziska Hannig, die mit INASKA in Frankfurt nachhaltige Bade- und Sportmoden aus recyceltem Polyamid produziert. Als Preisträger in der Kategorie zeichnete er die Brüder Sören und Oliver Gerhardt, aus, die mir ihrem Team von muli-cycles in Driedorf in Mittelhessen ein faltbares Lastenrad herstellen sowie Christian Zinke und Manuel Voigt von Grow-Grow Nut aus Leun in Mittelhessen.

Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen und Laudator der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ weiß: „Gründungen und vor allem Gründung durch Übernahmen sind für uns ein sehr wichtiges Thema, denn in der Fortführung eines bestehenden Unternehmens steckt viel Dynamik für die Volkswirtschaft, den Übernehmer, seine neuen Mitarbeiter und deren Familien. Wenn dann der Nachfolger noch mit neuen Impulsen und eigenen Ideen erfolgreich startet, ist er fast schon alleine deshalb preisverdächtig.“

Das trifft in besonderem Maße auf Björn Henk zu, der die Gabelstapler Gratzer GmbH in Kassel innerhalb von anderthalb Jahren vom Ein-Mann-Betrieb zum Unternehmen mit sieben Angestellten vergrößert hat. Von Volkert wurden außerdem als Preisträger ausgezeichnet Thomas Gernhard von der Hein + Gernhard GmbH, der das Oberurseler Unternehmen für Werkzeug- und Maschinenbau innerhalb der Familie erfolgreich übernommen und das Leistungsportfolio stark erweitert hat sowie Marit Wienzek, die in Wiesbaden die Berufsfachschule für Kosmetik Wienzek GmbH wieder in die Erfolgsspur gebracht hat.

„Wir als Hochschule Fresenius sehen es als unseren gesellschaftlichen Auftrag an, Gründungen bereits an der Hochschule zu fördern. Wir wollen nicht nur angestellte Fachkräfte ausbilden – sondern gerade auch jene, die als Gründer für die Jobs anderer sorgen. Hierzu bieten wir für Gründungen aus der Hochschule ein ganzheitliches und strukturiertes Gründungskonzept basierend auf den Säulen: Coaching, Netzwerk, Events und Infrastruktur für unsere Studierenden an,“ sagte Prof. Dr. Lilia Waehlert, Prodekanin Frankfurt & Wiesbaden Hochschule Fresenius.

Die Laudatorin für „Gründungen aus der Hochschule“ zeichnete drei Start-ups aus Darmstadt aus: Als Sieger Timur Sirman und seine Partner von MagnoTherm Solutions, die klimafreundliche und effiziente magnetokalorische Kühlaggregate entwickeln. Als Preisträger wurden Nico Höler und Martin Voigt ausgezeichnet, die mit der Tec4med Lifescience GmbH eine aktive mobile Kühltechnologie für den medizinischen Bereich entwickelt haben sowie Simon Staffa, Lukas Braisz und Patrick Scholl von Novapace, deren smarte, elektronische Einlegesohle bei Parkinson-Patienten den üblichen, sturzkritischen Gang verhindern soll.

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