Kostenlos im Internet: Die re:publica geht ins digitale Exil

Am 7. Mai 2020 findet Europas größte Digital- und Gesellschaftskonferenz re:publica Berlin zum ersten Mal in der digitalen Sphäre statt. Auf der dafür neu geschaffenen Medienplattform www.re-publica.tv werden ganztägig auf vier Kanälen aktuelle gesellschaftliche Debatten mit hochkarätigen Sprecher*innen live gestreamt und die Community aktiv über verschiedene Partizipations-Tools in die Diskussionen eingebunden.

Europas größte Digital- und Gesellschaftskonferenz re:publica Berlin, die seither vom interdisziplinären Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft lebt und seit 13 Jahren durchgängig besteht, findet in diesem Jahr erstmals digital statt. Am 7. Mai 2020 wird es auf der neu geschaffenen Medienplattform re-publica.tv um die dringend notwendigen, aktuellen gesellschaftlichen Diskurse gehen und damit die aktuelle globale Situation, die das gesellschaftliche Miteinander neu definiert, in einer eintägigen Online-Konferenz abgebildet.

„Unser Team hat die vergangenen Wochen intensiv dazu genutzt, ein großartiges Konzept für eine digitale Veranstaltung zu entwickeln. Wir sehen die Ereignisse rund um die Coronavirus-Krise daher auch als Chance und Startpunkt für die Neuerfindung gelernter Prozesse und Formate“, sagt Andreas Gebhard, Mitbegründer und Geschäftsführer der republica GmbH.

Jeannine Koch, Direktorin der re:publica: „Mit unserem Konzept für eine re:publica im digitalen Exil möchten wir einen Prototypen für ein Online-Konferenz-Format schaffen – auch im Hinblick auf zukünftige Veranstaltungen, die in diesem Jahr voraussichtlich ganz im Zeichen von Social Distancing stehen werden. Bei einem Erfolg der neuen Plattform re-publica.tv sind Weiterentwicklungen nicht ausgeschlossen.“

Die ursprünglich auf den 10.-12. August 2020 verschobene re:publica Berlin wird angesichts des bis zum 24. Oktober 2020 geltenden Verbots für Großveranstaltungen nicht im bekannten, analogen Format stattfinden. Dies bestätigten die re:publica-Macherinnen. Nun hoffen sie auf einen intensiven Dialog und eine konzeptionelle Zusammenarbeit mit den zuständigen Berliner Politikerinnen sowie der gesamten Veranstaltungsbranche.

Die re:publica-Macherinnen haben hierzu bereits Kontakt zum Berliner Senat aufgenommen. „Als Team und in Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und unserer Community werden wir in den kommenden Wochen prüfen, welche Formate im Rahmen der geltenden Bestimmungen und Beschränkungen im analogen und digitalen Raum umsetzbar sein könnten, sagt Andreas Gebhard. In diese Prozesse möchte das re:publica-Team auch ihre Community intensiv mit einbinden und ruft dazu auf, über die E-Mail-Adresse feedback@re-publica.tv Vorschläge und Ideen zu Formaten und Themen einzureichen und Feedback zur #rpREMOTE zu geben.

Die für die re:publica Berlin 2020 bereits erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit für die re:publica Berlin 2020.

re:publica.tv: Eine Plattform. Vier Kanäle. Vier digitale Diskussionsräume. Ein TV-Studio.

Auf der dafür neu geschaffenen Plattform re-publica.tv wird es am 7. Mai 2020 von 11.30 Uhr bis 23 Uhr auf vier Kanälen gleichzeitig und durchgängig um die relevanten Debatten unserer Zeit gehen. Der Zugang zur ersten digitalen re:publica ist dabei für alle Teilnehmer*innen kostenfrei.

„Das #rp20-Motto ‚ASAP‘ (‚As Soon As Possible‘) ist auch unser Leitmotiv für die Kuration des re-publica.tv-Programms. Wir werden also auch bei der digitalen re:publica über jene Themen sprechen, die keinen Aufschub dulden“, sagt Alexandra Wolf, Festivalleitung der re:publica. In den 53 Programm-Sessions mit insgesamt 89 Sprecher*innen wird es unter anderem um Verschwörungstheorien, Gewalt im Netz, um Utopien, die Proteste in Hong Kong und digitale Bildung gehen.

„Wir werden aber auch die Themen, die vermeintlich durch die aktuelle Nachrichtenlage in den Hintergrund getreten sein mögen nicht vergessen. Klimagerechtigkeit und der Rechtsruck und die schrecklichen Vorkommnisse in Halle oder Hanau sind hier nur zwei Beispiele“, so Wolf.

Auf dem re:work-Kanal auf re-publica.tv wird es um Themen rund um den Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt in Corona-Zeiten gehen: Ob Freelancer, Coworking oder Industrie und Mittelstand – wie haben sich Institutionen im Schnellverfahren digitalisiert, Betriebe ihre Produktion umgestellt und aus der Krise eine Chance gemacht? Was bleibt nach der Corona-Krise an Erfahrungen für eine neue digitale Arbeitswelt? Und wie geht eigentlich Homeoffice?

Auf der re-publica.tv-Website wird es zudem eine Jobbörse für systemrelevante Stellen und aktuell dringend benötigte Arbeitskräfte geben.

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