Krankenhauskeime erkennen: Startup entwickelt Schnelltest
Spindiag, ein junges MedTech-Unternehmen aus Baden-Württemberg, hat die Serie A-Finanzierung um aufgestockt. Mit den neu zur Verfügung stehenden vier Millionen Euro beabsichtigt Spindiag, 2020 den Markteintritt in Europa zu verwirklichen.

Mit neuen und alten Investoren gelingt dem Freiburger MedTech Startup der nächste vier Millionen Euro große Finanzierungsschritt bei der Einführung seiner innovativen Technologie zum schnellen Nachweis multiresistenter Keime. Das frische Geld soll die CE-IVD-Zulassung für den EU-Markt und die Industrialisierung der Produktion des für 2020 geplanten Markteintritts mit einem Schnelltest auf MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ermöglichen. Eine vor kurzem abgeschlossene Studie zur Gebrauchstauglichkeit von Spindiags Point-of-Care-System bestätigt die leichte, intuitive und sichere Bedienbarkeit durch Pflegepersonal aus Krankenhäusern.
Spindiags Geschäftsführer und Mitgründer Dr. Daniel Mark: „Durch die Aktualität des Themas und den passgenauen Lösungsansatz von Spindiag konnten wir schnell weitere Investoren für uns gewinnen: Mit den WBG Pflegeheimen, einem gut vernetzten Akteur im Gesundheitswesen, und einem weiteren neuen Investor sind nun zwei exzellente Partner mit im Boot. Auch die bestehenden Investoren zeigen eine anhaltende Begeisterung für unser System, die sich durch die erneute Mitfinanzierung dieser Runde und durch das kontinuierliche und unterstützende Mitwirken an der Unternehmung ausdrücken. Zusammen haben wir nun ein erstarktes Investorenboard, das uns dabei hilft, unsere Produkte noch maßgeschneiderter für den Markt entwickeln, produzieren und vertreiben zu können.“
WBG Gesellschafter Manfred Hoffmann: „Wir sind begeistert, wie sektorenübergreifend im Gesundheitswesen einsetzbar das Spindiag System konzipiert ist. Damit können die wachsenden Herausforderungen durch multiresistente Keime sowie weitere diagnostische Fragestellungen in Kliniken effizient adressiert werden.“
Seit Abschluss des ersten Teils der Serie A wurden unter anderem die Spritzguss-Fertigung der Test-Kartuschen Spindiag disk, Pilottests mit dem Prozessierungsgerät Spindiag player und der Spindiag MRSA disk in mehreren Kliniken erfolgreich absolviert, sowie eine weitere umfangreiche Evaluation der Gebrauchstauglichkeit (usability) mit positivem Ergebnis durchgeführt.
Die Bedürfnisse des Marktes verstehen und strategische Partnerschaften aufbauen
Darüber hinaus konnte Spindiag auf der diesjährigen in Amsterdam stattfindenden ECCMID, dem renommierten europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und infektiöse Erkrankungen, sein zukunftsweisendes System vorstellen und seine Kontakte zu möglichen strategischen Partnern ausbauen.
„Der gute Anklang beim dortigen Publikum, insbesondere bei Klinikern, bestätigt unsere Sicht, dass der Markt dringend auf eine einfache, sichere und effiziente Point-of-Care-Diagnostik von multiresistenten Keimen wartet. Gleichzeitig wissen wir, dass sich unsere Technologie-Plattform hervorragend auch für eine Vielzahl von weiteren infektionsdiagnostischen Anwendungen eignet. Nicht zuletzt durch unsere neuen Investoren haben wir hier jetzt schon Zugang zu neuen dezentralen diagnostischen Einsatzgebieten und weiteren hochrelevanten Sektoren im Gesundheitswesen“, resümiert Produktvorstand und Mitgründer Dr. Mark Keller.
Basierend auf seiner proprietären, am Mutterinstitut Hahn-Schickard erforschten, Mikrofluidik-Technologie entwickelt Spindiag eine nachhaltige Plattform für Infektionsdiagnostik und als erstes Produkt einen Schnelltest auf multiresistente Keime. Das von Spindiag entwickelte, kompakte Analysesystem lässt sich in Krankenhäusern und Labors nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe einbinden. So wurde beispielsweise durch Kooperation mit dem Marktführer für Tupfer zur Abnahme von Patientenproben, COPAN, maximale Routinetauglichkeit sichergestellt, sodass nun in jedem Labor mit ein und derselben Probe neben üblichen und zeitaufwendigen mikrobiologischen Routinetests Spindiags Schnelltests für fundierte Isolationsentscheidungen an Ort und Stelle vorgeschaltet werden können.
Bis zum Marktstart 2020 wird Spindiag mit den Mitteln der neuen Finanzierung sicherstellen, dass das Gerät und der MRSA-Schnelltest in Übereinstimmung mit den Europäischen Verordnungen für In-vitro-Diagnostika (CE-IVD) in Verkehr gebracht werden können. Gleichzeitig soll die Produktion auf industriellen Maßstab skaliert werden.