Neue Wege im Technologietransfer: Saar-Uni gründet mit externem Gründerteam Startup

Damit Wissen nicht versandet: Wissenschaftler der Saar-Uni arbeiten mit Gründerpersönlicheiten zusammen, um Innovationen aus den Forschungslabors besser vermarkten zu können.

Nicht selten stockt der Technologietransfer von der Forschung in die Anwendung, da an den Hochschulen ungenutzte Entwicklungen vorhanden sind, deren Potenzial selbst den Wissenschaftlern manchmal nicht bewusst ist und für die teilweise auch keine Gründer vorhanden sind. Die Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) der Saar-Uni hat dafür nach neuen Ansätzen gesucht und hat jetzt als Pilotprojekt gemeinsam mit einem externen Gründerteam ein Unternehmen gegründet. Die Mac Panther Materials GmbH soll Hightech-Metallschäumen, die an der Saar-Uni entwickelt wurden, zum kommerziellen Erfolg verhelfen.

Unternehmensgründer sind die Brüder Andreas Kleine, promovierter Festkörperphysiker und ehemaliger Forschungsmanager, und Michael Kleine, Wirtschaftsingenieur und Geschäftsführer eines Kaltumformungs- und Maschinenbauunternehmens mit 40 Mitarbeitern aus Bremen. An dem neuen Unternehmen weiterhin beteiligt sind die „Universität des Saarlandes Wissens- und Technologietransfer GmbH“ (WuT) sowie die promovierte Materialforscherin Anne Jung und Stefan Diebels, Professor für Technische Mechanik der Saar-Uni.

Für die Erfindung der Hightech-Metallschäume im Rahmen ihrer Doktorarbeit wurde Anne Jung im Jahr 2013 mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet. Konsequent hat sie die Technologie seither weiterentwickelt, so dass zwischenzeitlich auch Polyurethanschäume beschichtet werden können, was die Kosten erheblich senkt. Die Verwertung ihrer Entwicklung in einer eigenen Gründung kam für die Wissenschaftlerin nicht in Betracht, so dass diese nun von der Mac Panther Materials GmbH gemeinsam mit dem Lehrstuhl von Professor Diebels und dem Transfercentre Sustainable Electrochemistry für unterschiedliche Anwendungsgebiete wie Leichtbau oder Energieabsorption weiterentwickelt und vermarktet wird.

„Mein Bruder und ich sehen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und Marktchancen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Metallschäumen können wir leicht anwendungsoptimierte Lösungen anbieten“, so Geschäftsführer Andreas Kleine. KWT-Geschäftsführer Axel Koch ist von dem neuen Ansatz überzeugt: „Wir waren positiv überrascht, wie groß das Interesse von erfahrenen Gründerpersönlichkeiten an unserer Technologie war und sind überzeugt, auch in Zukunft weitere spannende Technologien mit externen Gründern zusammenbringen und so vermarkten zu können.“

An der Saar-Uni werden seit vergangenem Jahr im Rahmen des Projektes „IP->Company Initiator“ von KWT-Mitarbeiter Michael Weidner gemeinsam mit Wissenschaftlern Ideen und Innovationspotenziale detektiert, mit der Patentverwertungsagentur der saarländischen Hochschulen (PVA) evaluiert und mit hochkarätigen externen Unternehmerpersönlichkeiten zusammengebracht.

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