Neustart für Berliner FinTech Innovestment: Vom Crowdinvesting zur digitalen Anlage- und Finanzierungsplattform
Die Innovestment GmbH – ein Pionier der deutschen Crowdinvesting-Plattformen – ist mit einem veränderten Geschaftsmodell zurück auf dem Finanzmarkt.

Statt eigenkapitalähnlichem Crowdfunding mit Schwerpunkt auf Frühphasen-Startups fährt das FinTech Innovestment GmbH mit Sitz in Berlin nach dem Neustart als digitale Anlage- und Finanzierungsplattform einen darlehensbasierten Ansatz mit einem eigenen Marktplatz mit kuratierten Anlageprojekten. Dabei fokussiert Innovestment sich auf die Bereiche Nachhaltigkeit (Impact investing), Unternehmertum (Wachstums- und Projektfinanzierung) und Innovation (Startups). Bei der Finanzierungsform handelt es sich zunächst um Nachrangdarlehen; weitere Anlageformen sind in der Planung.
Unternehmen haben die Möglichkeit, auf innovestment.eu bedarfsorientierte Finanzierungen durchzuführen, die mit im Vergleich zu anderen Finanzierungsinstrumenten niedrigen Transaktionsgebühren und geringem Zeitaufwand verbunden sind. Mit den daraus resultierenden Vermögensanlagen können AnlegerInnen sich online unkompliziert eigene Portfolios aufbauen – und das ohne Gebühren und mit sofortiger Verzinsung.
Innovestment hatte den aktiven Geschäftsbetrieb Ende 2017 nach Veränderungen im Marktumfeld und unterschiedlichen Ausrichtungen im Gesellschafterkreis eingestellt. Die geschäftsführende Gesellschafterin Christin Friedrich, seit 2012 im Managementteam, hat das Geschäftsmodell seither gründlich überarbeitet und das Unternehmen mit neuer Gesellschafterstruktur komplett restrukturiert. „Aufgrund unserer Betrachtungen des Marktes, auch im europäischen Kontext sind wir der Meinung, dass bestehende Finanzierungsmodelle noch immer für alle Beteiligten zu teuer und zu aufwendig sind. Außerdem sind wir davon davon überzeugt, dass die Menschen sich generell nach mehr Einfachheit und Selbstbestimmung sehnen, so auch bei ihrer eigenen Geldanlage“, so Friedrich.
Innovestment setzt auf unternehmerischen Ansatz
Mit der unkomplizierten, vergleichsweise günstigen Finanzierung über die Plattform bietet Innovestment kleinen und mittleren Unternehmen eine attraktive Alternative zur Kapitalbeschaffung. Dank der im Juli 2019 verabschiedeten Änderungen in der EU-Prospektverordnung und dem Vermögensanlagengesetzes („VermAnlG“), die die Obergrenze für das prospektfreie Angebot bestimmter Vermögensanlagen von 2,5 Millionen Euro auf sechs Millionen Euro pro Jahr heraufsetzt, sind zudem größere Finanzierungsrunden möglich. Je nach ihren individuellen Vermögensverhältnissen können private AnlegerInnen pro Projekt zwischen 500 und 25.000 Euro investieren. Gesellschaften können auch darüber hinaus anlegen.
Umzug auf neue Domain
Der Neustart von Innovestment ist mit einem Umzug von der .de-Domain auf die neue Seite www.innovestment.eu verbunden. Mit einer englischen Version (ab März 2020) wird die neue Plattform zweisprachig. Außerdem verfolgt die neue Innovestment damit einen paneuropäischen Ansatz. Als Vorstandsvorsitzende der Non-Profit-Organisation European Crowdfunding Network (ECN) mit Sitz in Brüssel treibt Christin Friedrich mit ihrem Team die europäische Harmonisierung gemeinsam mit anderen europäischen Plattformbetreibern voran und sieht darin große Chancen für die gesamte Branche.
Erstes Projekt setzt auf Nachhaltigkeit
Zum Neustart geht Innovestment mit einer Vermögensanlage aus dem Bereich Impact Investment online: Die Vereinte Energiegenossenschaft eG steht für eine nachhaltige, ökologische und dezentrale Energieversorgung und setzt dabei vor allem auf Blockheizkraftwerke und Photovoltaik. „AnlegerInnen können mit ihrer Beteiligung die Energiewende aktiv mitgestalten“, sagt Christin Friedrich. Weitere Projekte folgen in Kürze.