Startups wollen nur mal kurz die Welt retten
Von wegen reich und berühmt werden: Jeder dritte Gründer will mit seinem Startup die Welt verbessern. Diese und mehr Erkenntnisse liefert der „Startup Report 2018“: Die wichtigsten Ergebnisse gibt es hier.

Morgens im Büro, wenn man zum x-ten Mal denkt, die Arbeit könnte man doch auch einfacher erledigen. Oder abends in der Kneipe, wenn man mit Freunden überlegt, was der Welt noch fehlt. Viele Startups werden so auf den Weg gebracht, weil es für ein Problem noch keine Lösung gibt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 300 deutschen Startups.
Mehr als jeder dritte Gründer (70 Prozent) sagt, Motiv für seine Gründung sei die Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung gewesen, die er einfach gerne selbst in die Tat umsetzen wollte. Ähnlich viele (68 Prozent) geben an, sie wollten sich etwas Eigenes aufbauen, 30 Prozent wollten auf diese Weise verhindern, in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten. Aber gut jeder dritte Startup-Gründer (36 Prozent) hatte das erklärte Ziel, die Welt zu verbessern.
„In Deutschland haben wir viele kluge Köpfe, viele gute Ideen, aber viel zu wenig Gründer. Es sollten mehr Menschen den Schritt von ihrer möglicherweise weltverändernden Idee zur Unternehmensgründung wagen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Nur 15 Prozent der Gründer geben an, sie wollten mit ihrem Startup reich werden. Und gerade einmal drei Prozent lockt die Hoffnung, berühmt zu werden. Am seltensten (zwei Prozent) wird als Motiv für eine Startup-Gründung die Angst genannt, dass man ansonsten keinen spannenden Job gefunden hätte.
Weitere Ergebnisse dem Bitkom-„Startup Report 2018“
- Im Schnitt beschäftigt jedes Startup in Deutschland aktuell 16 Mitarbeiter.
- Drei Viertel der Startups (73 Prozent) werden in diesem Jahr voraussichtlich neue Arbeitsplätze schaffen.
- Mehr als jedes zweite Startup (56 Prozent) konnte eine Stelle nicht besetzen, weil es an geeigneten Kandidaten fehlte.
- Rund 6 von 10 Gründer (59 Prozent) meinen, dass sich in den vergangenen zwei Jahren die Situation für Startups in Deutschland verbessert hat. Aber nur 44 Prozent sagen dies für die Situation des eigenen Unternehmens.
- 6 von 10 Gründern (61 Prozent) würden ihr Startup wieder in Deutschland gründen, vor einem Jahr waren es 68 Prozent. Gleichzeitig sind die USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump für deutsche Gründer weniger attraktiv geworden: Hätten 2016 noch 32 Prozent im Fall einer erneuten Gründung ihr Start-up gerne in den USA gestartet, so sind es aktuell nur noch 21 Prozent.
- 9 von 10 Startups glauben, dass nur wenige oder gar keine Maßnahmen für Startups aus dem Koalitionsvertrag auch wirklich umgesetzt werden. Im Schnitt geben Gründer dem Koalitionsvertrag im Hinblick auf seine Startup-Politik nur die Note „ausreichend“.