Studie: Mehr als ein Drittel des deutschen Mittelstands kooperiert mit Startups

Das RKW Kompetenzzentrum untersuchte in einer Studie die Motive und Effekte der Zusammenarbeit aus dem 
Blickwinkel kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Die wichtigsten Ergebnisse haben wir hier zusammengefasst.

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Rund 60 Prozent der KMU in Deutschland kennen Startups aus ihrem geschäftlichen Umfeld, mehr als ein Drittel hat schon mit Gründern zusammengearbeitet. Die Hauptmotive für eine Kooperation sind die Weiterentwicklung von bestehenden Produkten sowie der Einstieg in neue Märkte. Die Zusammenarbeit ist äußerst erfolgreich: 95 Prozent der KMU mit Kooperationserfahrung würden in Zukunft erneut mit einem Startup zusammenarbeiten. Das sind die Schlüsselergebnisse der neuen Studie „Mittelstand meets Startup – Potenziale der Zusammenarbeit“ des RKW Kompetenzzentrums.für die 200 KMU aus den Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau, Information und Kommunikation sowie Chemie und Pharma telefonisch befragt wurden.

Ein Teil der KMU ist bereits gut mit Startups verknüpft

Insgesamt kennen über die Hälfte der der befragten Mittelständler (57 Prozent) Startup-Unternehmen aus ihrem geschäftlichen Alltag, allerdings werden diese Kontakte nicht von jedem KMU genutzt – 54 Prozent kommunizieren gar nicht mit Gründern. Dahingegen sind ein Viertel der KMU mindestens einmal im Monat im Austausch. Mehr als ein Drittel aller KMU hat Kooperationserfahrungen mit Startups. Betrachtet nach Branchen zeigt sich folgendes Bild: Erwartungsgemäß wird in der Informations- und Kommunikationsbranche (IKT) besonders intensiv mit Startups zusammengearbeitet – jedes zweite Unternehmen hat Kooperationserfahrung. Im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in der Chemie- und Pharmabranche sind bereits knapp ein Drittel der KMU mit Startups verknüpft.

Neue Technologien und Produktinnovationen stehen im Fokus

Hauptmotive für eine Kooperation sind die Weiterentwicklung von bestehenden Produkten sowie der Einstieg in neue Märkte mit neuen Technologien. In der IKT-Branche reizt mehr als jedes zweite Unter-nehmen an der Zusammenarbeit auch die Chance, hierdurch hochqualifizierte potenzielle Mitarbeiter kennenlernen zu können. Insgesamt betrachtet spielt die Möglichkeit, gemeinsam mit den Gründern neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, mit knapp über 50 Prozent ebenfalls eine bedeutende Rolle für das Eingehen einer Zusammenarbeit. Eine finanzielle Beteiligung an Startups schließt ein Großteil der KMU dagegen aus: Lediglich 14 Prozent sehen junge Unternehmen als eine Option für ein Investment an.

Persönliche Beziehungen sind ausschlaggebend

„Eine im Vorfeld bestehende persönliche Beziehung zum Startup-Gründer ist für mehr als die Hälfte der KMU eine wesentliche Grundbedingung für eine Zusammenarbeit – so die Ergebnisse. Das bestätigen die Erfahrungen aus unserer Workshop-Reihe ‚Startups meet Mittelstand‘. Startups berichten uns häufig davon, dass sie bei Mittelständlern mit ihren Akquiseversuchen abblitzen“, erörtert Dr. Matthias Wallisch, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Gründung und Innovation. Zudem haben junge Gründer – unter 25 Jahren – aufgrund ihres Alters bei jedem vierten KMU einen schweren Stand.

Die Zusammenarbeit ist äußerst erfolgreich

Insgesamt werden bei über 60 Prozent der Kooperationen die Ziele vollständig oder weitestgehend erreicht. 95 Prozent der KMU mit Startup-Kooperationserfahrung würden auch in Zukunft erneut mit einem Startup zusammenarbeiten. Bei kleineren KMU mit bis zu 50 Mitarbeitern ist die Bereitschaft für eine erneute Kooperation dabei stärker ausgeprägt als bei größeren Mittelständlern.

Hier könnt ihr die „Studie: Mittelstand meets Startup – Potenziale der Zusammenarbeit“ herunterladen.

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