Gründerpersönlichkeit: Das solltet ihr als Gründer mitbringen | mit Tests
Was macht ein erfolgreiches Startup aus? Die Idee! Das Geld! Aber vor allem: die Gründer!
Eine interessante Geschäftsidee bildet die zentrale Grundlage für den Start des eigenen Unternehmens – denkt ihr? Tatsächlich ist sie höchstens ein Faktor unter vielen, wenn es um die solide Basis eines Startups geht. Ein anderer, wesentlich wichtigerer Faktor, seid ihr selbst.
Startups werden von Menschen gemacht
Damit ein Startup erfolgreich wird, damit es überhaupt funktioniert, sind engagierte Gründer gefragt. Die müssen obendrein noch eine ganze Reihe an Eigenschaften vorweisen können, um eine Existenzgründung ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Experten sprechen sogar von einer „Unternehmerpersönlichkeit“.
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Allerdings ist bekanntlich jeder Mensch individuell und ebenso jedes Startup. Es lässt sich somit nicht prinzipiell sagen, dass ihr diese oder jene Eigenschaften besitzen müsst beziehungsweise nicht besitzen dürft. Grundsätzlich sind sich Coaches aber einig, einige grundlegende Eigenschaften können euch dabei helfen, erfolgreiche Gründer zu werden:
- Eigenständigkeit
- Selbstorganisation
- Geduld und Ausdauer
- eine hohe Frustrationstoleranz
- Fähigkeit zum Krisenmanagement
- Flexibilität
- fachliches Knowhow
- Begeisterungsfähigkeit und Überzeugungskraft
Schlussendlich muss eure Persönlichkeit zu euren unternehmerischen Zielen passen – und somit könnt nur ihr selbst realistisch einschätzen, ob ihr in diesem Fall als Gründer geeignet seid oder nicht. Die folgenden Fragen können euch dabei helfen, genau das herauszufinden.
Bist du ein Gründer? Selbständigkeit als Option
Mit dem eigenen Unternehmen Geld zu verdienen, das ist für viele Menschen immer noch ein großes und erstrebenswertes Ziel. Allzu leicht wird dabei aber übersehen, was die berufliche Selbständigkeit von euch fordert.
Die alles entscheidende Frage muss daher immer lauten, ob dieser Weg für euch überhaupt der richtige ist. Es geht darum, eine realistische Einschätzung von euren Zielen und dem Gründer-Alltag vorzunehmen, damit ihr prüfen könnt, ob dieser berufliche Weg tatsächlich für euch geeignet ist – und umgekehrt.
Bist du ein Gründer? Deine Geschäftsidee und Ziele
Im ersten Schritt ist es also wichtig, überhaupt eure Geschäftsidee sowie die konkreten Ziele festzulegen und daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln:
- Möchtet ihr lieber solo-selbständig sein und somit unabhängig von einem Arbeitgeber, aber auch von eigenen Mitarbeitern?
- Möchtet ihr als digitaler Nomade um die Welt reisen?
- Oder wollt ihr lieber ein Unternehmen hochziehen, das immer weiter wächst, bis es eines Tages zu einem der wichtigsten „Global Player“ in eurer Branche geworden ist?
- Und in welcher Branche bewegt ihr euch überhaupt?
All diese Fragen zu beantworten, bringt euch näher an eure eigentlichen Ziele und Vorstellungen. Denn erst, wenn ihr eine konkrete Vorstellung davon habt, wie euer Gründer- und Unternehmer-Alltag aussehen würde, könnt ihr auch einschätzen, ob das überhaupt zu euch passt. Die Geschäftsidee zu durchdenken und dabei direkt die Erfolgsaussichten im Blick zu behalten, ist somit der erste wichtige Schritt zu eurer „Erkenntnis“, ob ihr eine – und in diesem Fall die „richtige“ – Gründerpersönlichkeit habt.
Bist du Gründer? Selbständigkeit und der Faktor Zeit
Zeit ist Geld – diesen Spruch habt ihr gewiss schon oft gehört und in der Selbständigkeit wird er zu eurem eigenen Mantra. Denn dann gibt es keinen bezahlten Urlaub mehr, kein bezahltes Wochenende, ja nicht einmal bezahlte Pausen. Das gilt zumindest zu Beginn, solange ihr noch keine eigenen Mitarbeiter habt, die weiterarbeiten, während ihr abwesend seid.
Zudem bedeutet Selbständigkeit stets auch ein hohes Maß an Geduld. Es kann einige Jahre dauern, bis sich die gewünschten Erfolge einstellen und ihr aus den roten Zahlen kommt. Es kann dauern, bis Kooperationspartner oder (Geschäfts-) Kunden eine Kaufentscheidung treffen. Es kann dauern, bis ihr die ersten Einnahmen habt und so weiter.
Zuletzt wäre noch der stetige Stress, denn vor allem zu Beginn einer Gründung müsst ihr meist zahlreiche Aufgaben selbst übernehmen. Ihr werdet „multitasken“ müssen, Überstunden machen und gefühlt trotzdem niemals ausreichend Zeit für alles haben. Ihr seht: Der Faktor Zeit spielt bei einer Selbständigkeit in vielerlei Hinsicht eine Rolle.
Was ihr also mitbringen müsst, ist die Fähigkeit, eure Zeit „richtig“ einzuteilen, Geduld zu haben, aber auch mit Zeitdruck gut umgehen zu können. Schließlich solltet ihr neben eurer Karriere auch die so wichtige Work-Life-Balance nicht aus den Augen verlieren. Als Gründer müsst ihr sozusagen Experten im Spiel mit der Zeit sein.
Bist du ein Gründer? Startupper aus Überzeugung oder Notlösung
Eine weitere wichtige Frage, um herauszufinden, ob ihr überhaupt weiter über eine Selbständigkeit nachdenken solltet, ist folgende: Stellt die Existenzgründung für euch nur eine Notlösung dar oder tatsächlich eine Leidenschaft? Denn nur, wenn ihr aus Überzeugung gründet und mit Freude sowie Motivation an die Sache herangeht, werdet ihr langfristig erfolgreich und vor allem glücklich sein mit dieser Entscheidung.
Gründet ihr hingegen nur, um nicht arbeitslos zu sein, weil ihr am Arbeitsplatz immer wieder in Konflikte geratet oder aus anderen Ursachen, könnten andere Lösungen besser für das Problem geeignet sein.
Nicht immer ist es ganz einfach, sich sicher zu sein: Will ich das wirklich und bin ich bereit, die Opfer zu bringen, die meine Unternehmung von mir fordern wird? Eine Lösung dieses Konfliktes: Wenn möglich, gründet erst einmal im Nebengewerbe – testet euch und eure Idee in kleinerem Rahmen.
Eure persönlichen Gründer-Voraussetzungen
Nur mit einem starken Willen und viel Motivation könnt und solltet ihr also in die Selbständigkeit starten. Denn im Grunde genommen, ist es für Gründer eine vergleichsweise einfache Rechnung: Ihr seid das Unternehmen. Das gilt selbst dann, wenn ihr nicht in eine Solo-Selbständigkeit startet. Eure Firma ist in erster Linie von euch persönlich, von eurem Engagement, eurer Belastbarkeit, eurer Kreativität und einer Reihe weiterer Eigenschaften abhängig.
Nur mit diesen Grundlagen kann ein Startup zu einem erfolgreichen Unternehmen wachsen. Nachdem ihr nun also wisst, dass ihr prinzipiell die Selbständigkeit als Option betrachtet, stellt sich die Frage nach euren persönlichen Voraussetzungen.
Seid ihr belastbar…
Eines ist sicher: Zumindest die Anfangszeit wird bei einer Gründung sehr anstrengend, körperlich und seelisch. Daher solltet ihr euch bei euren Vorüberlegungen auch fragen, ob ihr entsprechend belastbar seid. Eine gewisse psychische sowie physische Stabilität und ein hohes Maß an Resilienz sind demnach unverzichtbar für jeden Existenzgründer.
… belastbar auch unter Stress …
Diese Eigenschaften sind auch oder vor allem unter Stress wichtig. Diesen Stress gibt es in jedem Job. Zusätzlich zu Zeitdruck, zwischenmenschlichen Konflikten oder anderen Herausforderungen, die ihr gewiss schon aus eurem früheren Berufsleben kennt, kommen bei einer Selbständigkeit aber weitere Stressoren hinzu. Dabei handelt es sich vor allem um Zukunfts- und Versagensängste, um die stetige (finanzielle) Unsicherheit, um das Gefühl, auf sich alleine gestellt zu sein, oder weitere Herausforderungen.
Vor allem auf einer seelischen Ebene, ist es also wichtig, dass ihr auch stressigen oder furchteinflößenden Situationen standhalten könnt. Die gute Nachricht ist: Ihr werdet an solchen Herausforderungen wachsen und somit sind sie wertvoll für eure Persönlichkeitsentwicklung.
Gründer aufgepasst: Euer Verhältnis zur Familie
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Verhältnis zu euren Familien. Bestenfalls erfahrt ihr hier soziale Unterstützung. Die Familie ist häufig der wichtigste Ankerpunkt für Selbständige – vor allem in den soeben geschilderten, stressigen Zeiten. Sie muss aber auch zu einem gewissen Verzicht bereit sein. Denn eine Gründung bedeutet für einen gewissen Zeitraum meist finanzielle Einschnitte ebenso wie wenig Zeit mit der Familie für den Gründer selbst.
Wo hingegen Zweifel vorherrschen oder Konflikte zu befürchten sind, wenn es vorübergehend an Zeit und Geld fehlt, ist eure familiäre Lebenssituation (noch) nicht optimal für eine Gründung.
Nicht selten ist die Familie sogar wesentlicher Bestandteil bei der Finanzierung eures Projektes … schaut mal in unseren Finanzierungsratgeber unter Family, Fools and Friends:
Gründer-Krise: Umgang mit Rückschlägen, Kritik und Problemen
Das Scheitern gehört unweigerlich zum Erfolg. Jeder erfahrene Unternehmer wird diese Aussage bestätigen. Umso wichtiger ist aber die bereits erwähnte Resilienz, um nach Niederlagen wieder aufzustehen, weiterzumachen und aus den eigenen Fehlern zu lernen.
Zudem muss ein Selbständiger offen sein für Kritik und das Selbstvertrauen hegen, jedes Problem lösen zu können, das ihm auf seinem Weg begegnet. Ihr besitzt all diese Eigenschaften? Dann bringt ihr hervorragende Startvoraussetzungen mit. Und wenn nicht, so könnt ihr an euch arbeiten, denn auch eure Stärken und Schwächen sind nicht in Stein gemeißelt.
Gründerpersönlichkeit: Wie stehts um eure Risikobereitschaft
Zuletzt braucht jeder Gründer eine ordentliche Portion Risikobereitschaft. Denn jedes Startup kann scheitern, Punkt. Mit diesem Gedanken müsst ihr euch abfinden. Wie bereits erwähnt, gehören kleinere und größere Niederlagen zum ganz normalen Unternehmer-Alltag.
In der Selbständigkeit könnt ihr viel höher fliegen als in einer Anstellung, zum Beispiel hinsichtlich eures Einkommens, Einflusses und bestimmten Freiheiten – aber eben auch viel tiefer abstürzen. Wenn ihr mit diesem Risiko nicht zurechtkommt, ist die Gründung eventuell nicht die beste Idee.
Fachliche Qualifikationen für die Unternehmensgründung
Übrigens kann eine Existenzgründung auch für Quereinsteiger eine Chance sein. Allerdings sind die Aussichten auf unternehmerischen Erfolg deutlich besser, wenn grundlegendes Gründungswissen vorliegt. Leider wird dieses aber (noch) nicht in der Schule unterrichtet.
Hinzu kommt ein gewisser Bedarf an fachlichen Kompetenzen, denn dadurch wird der Einstieg in die Selbständigkeit zumindest leichter. Wenn ihr also überzeugt seid, die persönlichen Voraussetzungen für eine Gründung mitzubringen, bleibt nur noch die Frage nach den fachlichen offen.
Erfahrungen mit dem Beruf und der Branche
Bestenfalls konntet ihr bereits Erfahrungen mit der Branche und dem Beruf sammeln. Das erleichtert euch nicht nur den Einstieg, sondern auch die Akquise. Schließlich wünschen sich die Kunden, Geschäftspartner oder Investoren gewisse Referenzen. Könnt ihr solche hingegen noch nicht liefern, müsst ihr erst einmal bei Null beginnen – häufig auch finanziell. Das ist zwar möglich, macht euch den Einstieg aber umso schwieriger.
Euer Interesse sollte deshalb darin liegen, im Bereich eurer Kompetenzen zu gründen. Falls ihr hingegen Berufseinsteiger seid oder die Branche sowie den Beruf wechseln wollt, liegt die oberste Priorität zu Beginn darauf, entsprechende Kompetenzen und Referenzen zu sammeln.
Fachliche Qualifikationen – und Möglichkeiten zu deren Erwerb
Sollte es euch also noch an fachlichen Qualifikationen mangeln, müsst ihr nicht den Kopf in den Sand stecken. Heutzutage gibt es zum Glück zahlreiche Möglichkeiten, um diese auf verschiedenen Wegen sowie schnellstmöglich zu erwerben. Von Webinaren bis hin zu Gründerberatungen genießt ihr vielfältige Möglichkeiten. Gerade bei letzteren gibt es ein umfangreiches Angebot.
Überlegt demnach, welche fachlichen Kompetenzen für eure Gründung ein zentrales Erfolgskriterium darstellen. Dabei kann es sich um die Mitarbeiterführung handeln, um die korrekte Buchhaltung in einer Selbständigkeit oder um Knowhow für eure Kernarbeit – um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Anschließend könnt ihr prüfen, welche Möglichkeiten euch zur Verfügung stehen, um diese Kompetenzen, Qualifikationen & Co zu erwerben.
Sowohl die berufliche und unternehmerische als auch die persönliche Expertise ist bei einem Selbständigen also nicht zwangsläufig ein vorhandenes Talent, sondern das Ergebnis von harter Arbeit, Disziplin und Motivation. Ihr müsst bereit sein, das Beste aus euch herauszuholen und euch jeden Tag weiterzuentwickeln.
Möglichkeiten in Ausbildung und Studium
Wer bereits in seiner Ausbildungsphase den Wunsch hegt, später selbständig zu arbeiten und ein Startup zu gründen, hat in dieser Zeit bereits viele Möglichkeiten, sich Spezialwissen im Bereich Unternehmensführung, Leadership und Management oder Ähnlichem anzueignen.
Zum einen gibt es zahlreiche Masterprogramme, die euch helfen, euch noch stärker fachlich zu spezialisieren oder die euch zusätzlich wichtiges betriebswirtschaftliches Wissen vermitteln. Ein MBA-Programm etwa (Master of Business Administration)
Sinnvoll kann zu Beginn daher ein MBA-Programm sein – dieses vermittelt eine große Bandbreite an relevanten Kenntnissen, die in vielen Bereichen des unternehmerischen Alltags angewandt werden. Renommierte Hochschulen fördern zudem bereits berufliche Kontakte oder ermöglichen es, im Ausland wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Zum anderen gibt es auf regionaler Ebene eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten – sei es von Berufsverbänden, den Handwerks- und Handelskammern oder speziellen Gründungs-Hubs bis hin zu Inititativen von Investoren. Eine sinnvolle Maßnahme ist zudem die Teilnahme an Networking Events, auf denen ihr direkt neue Kontakte knüpfen, andere Firmen kennenlernen und potentielle Kooperationsparter treffen könnt.
So können nicht nur Quereinsteiger berufliche Defizite ausgleichen und ihre Chancen auf eine erfolgreiche Gründung steigern. Ihr habt also selbst in der Hand, mit welchen Voraussetzungen ihr an den Start geht und wer „richtig“ an die Sache herangeht, kann selbst fehlende fachliche Qualifikationen ausgleichen. An dieser Stelle wird erneut deutlich, dass es für Gründer keinen wichtigeren Erfolgsfaktor gibt als ihre Persönlichkeit.
Wissen rund ums Unternehmertum
Neben eurer fachlichen Kompetenz und guten persönlichen Voraussetzungen gibt es somit verschiedene Aufgaben, die auf euch als Gründer und Chefs eines Unternehmens ebenfalls zukommen. Die wichtigsten Bereiche haben wir hier nochmals zusammengetragen:
Kaufmännische sowie betriebswirtschaftliche Grundlagen
Jedes Unternehmen bedeutet Papierkram – und zwar eine Menge Papierkram. Plötzlich müsst ihr euch mit Themen wie der Buchhaltung, den Steuern, dem Datenschutz und weiteren Details auseinandersetzen. Da ihr solche Aufgaben zu Beginn meist nicht „outsourcen“ könnt, benötigt ihr zumindest ein grundlegendes Wissen oder einen kompetenten Berater wie einen Anwalt oder Steuerberater.
Umgang mit Behörden
Eine Gründung bedeutet zahlreiche Behördengänge. Das gilt vor allem zu Beginn, doch fortan werden diese auch regelmäßig zu eurem Unternehmer-Alltag gehören. Eine gewisse Routine ist an dieser Stelle hilfreich, um solche Angelegenheiten schnell zu klären, dabei aber ein möglichst gutes Verhältnis zu den zuständigen Behörden zu pflegen. Denn ein solches wird euch noch viel Zeit und Ärger ersparen!
Vertriebliche Aufgaben
Auch den Vertrieb könnt ihr zu Beginn in der Regel nicht auslagern und solltet ihr auch nicht. Niemand repräsentiert schließlich euer Unternehmen so gut wie ihr selbst. Es gilt daher, euch eine Expertise in diesem Bereich anzueignen und ein gutes Verhältnis zu euren Auftraggebern, Geschäftspartnern und Lieferanten aufzubauen sowie zu pflegen. Persönliche Beziehungen, das sogenannte Vitamin B, werden euch nämlich auch in der Selbständigkeit viele Türen öffnen.
Es ist also sinnvoll, euch auch mit dem Bereich Empfehlungsmarketing zu beschäftigen. Gerade über digitale Kanäle habt ihr als Gründer gute Möglichkeiten, auf euer Unternehmen aufmerksam zu machen.
Erfahrungen mit Personalführung
Wenn ihr noch keine Erfahrung mit einer Führungsposition habt, wird auch hier eine neue Herausforderung auf euch warten. Entscheidet ihr euch nämlich gegen die Solo-Selbständigkeit und für das Unternehmen mit eigenen Mitarbeitern, sind diese euer wichtigstes Kapital. Im „War for Talents“ ist es aber gerade für Startups nicht einfach, gute Mitarbeiter gewinnen und halten zu können. Auch diesbezüglich müsst ihr euch umfangreiche Gedanken zu eurem Personalbedarf machen und euch ein gewisses Knowhow aneignen.
Gründen: Auch und vor allem eine finanzielle Frage
Da Startups üblicherweise zuerst Geld kosten, bevor sie welches einbringen, ist der Umgang mit finanziellen Mitteln ebenfalls ein wichtiger Aspekt für jeden Gründer. In Geldfragen müsst ihr die richtige Einstellung an den Tag legen. Das bedeutet: Ihr müsst gut mit Geld umgehen können, vor allem angesichts der großen finanziellen Unsicherheit. Denn in der Selbständigkeit habt ihr kein geregeltes oder sicheres Einkommen.
Ihr könnt deutlich mehr verdienen als in einer Anstellung aber ihr könnt auch viel weniger Geld einnehmen oder sogar alles verlieren. Gerade diese Unsicherheit erfordert eine gewisse Disziplin. Von Beginn an müsst ihr nämlich Reserven bilden und einen vernünftigen Umgang mit Geldmitteln pflegen.
Große Sprünge im Sinne eines neuen Autos oder eines Luxusurlaubs sind am Anfang nicht drin. Wer zu verschwenderisch lebt, wird bei der ersten schwierigen Phase bereits ins Straucheln kommen. Und solche schwierigen Phasen wird es geben – garantiert!
Gründertest – So stellt ihr eure Fähigkeiten fest
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bietet gleich mehrere Checklisten und Tests, ob ihr das Zeug zum Gründer habt.
- Checkliste: Warum möchten Sie sich selbständig machen? (PDF, 67 KB)
- Checkliste: SWOT-Analyse (PDF, 470 KB)
- Checkliste: Dreh- und Angelpunkt – Die Gründerperson (PDF, 75 KB)
- Existenzgründungsberater „Sind Sie ein Unternehmertyp?“ (mit Auswertung)
- Existenzgründungsberater „Entscheiden Sie wie ein Unternehmer?“ (mit Auswertung)
Fazit
Auch an dieser Stelle sind also Eigenschaften wie Disziplin und Motivation, um ein solches Wissen zu erwerben, wichtiger als die „Hard Skills“. Somit schließt sich der Kreis und es lässt sich zusammenfassend sagen: Wenn ihr als Gründer die richtige Persönlichkeit mitbringt, könnt ihr (fast) alles schaffen. Wo es hingegen an entsprechenden Eigenschaften fehlt, bringen auch fachliche Qualifikationen oder viel Startkapital nichts.
Die „Unternehmerpersönlichkeit“ ist somit tatsächlich ein wichtiger, vielleicht sogar der wichtigste, Erfolgsfaktor bei jeder Gründung. Doch gleichzeitig ist genau dieser Prozess, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, auch eine wichtige Erfahrung für die Persönlichkeitsentwicklung. Denn an den Herausforderungen werdet ihr wachsen und auch in eure Aufgaben werdet ihr hineinwachsen.
Ihr müsst also nicht von Beginn an die „perfekte“ Persönlichkeit für eine Gründung mitbringen. Stattdessen reicht es aus, gewisse Grundlagen zu besitzen und sich in die richtige Richtung zu entwickeln. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Zudem gibt es eben nicht die eine Unternehmerpersönlichkeit, sondern viele Arten von Gründertypen, zum Beispiel Abbrecher oder Sprinter, Chancengründer oder digitale Gründer, Quereinsteiger oder Kontrollfreaks – und sie alle können erfolgreich werden. Am Ende könnt daher nur ihr selbst entscheiden, ob ihr euch dieses Wagnis zutraut – und müsst anschließend euren eigenen Weg finden.