Lean Startup Methode: So entwickelt Ihr schlank und schnell Geschäftsmodelle
Ihr habt eine Geschäftsidee und möchtet sie endlich in die Tat umsetzen, wisst aber nicht, wie Ihr es angehen sollt? Nein, es geht nicht um viel Geld, viel Personal oder einen perfekt ausgearbeiteten Business-Plan: Hier erfahrt Ihr, wie Ihr sofort mit der Lean Startup Methode loslegt.

Ihr habt eine Geschäftsidee und möchtet sie endlich in die Tat umsetzen, wisst aber nicht, wie Ihr es angehen sollt? Vielleicht glaubt Ihr, dass Ihr viel Geld, massenweise Programmierer oder einen möglichst perfekt ausgearbeiteten Business-Plan braucht und fangt deswegen gar nicht erst an? Schluss mit den Ausreden! Hier erfahrt Ihr, wie Ihr sofort loslegen könnt: mit der Lean Startup Methode.
Was unterscheidet Startups von etablierten Unternehmen?

Für Steve Blank, Unternehmer und Professor für Entrepreneurship an der US-Elite-Universität Stanford, macht die Unsicherheit den fundamentalen Unterschied zwischen einem Startup und einem etablierten Unternehmen aus.
Wer ein innovatives Produkt entwickelt, ist noch auf der Suche nach Antworten auf die grundlegenden Fragen zu seinem Geschäftsmodell:
- Wer sind meine Kunden?
- Welche Probleme und Bedürfnisse haben sie?
- Wie muss mein Produkt leisten, um den größten Wert für meine Kunden zu stiften?
- Wer sind meine Partner, die ich für die Wertschöpfung brauche?
- Wie viel soll mein Produkt kosten?
Ein etabliertes Unternehmen kennt in der Regel die Antworten auf diese Fragen. Es führt das eigene Geschäftsmodell nur noch aus und optimiert es im Detail. Ein Startup hingegen muss die Antworten auf diese Fragen erst finden und befindet sich deswegen auf der Suche nach einem funktionierenden Geschäftsmodell. Dieser Unterschied erklärt, warum traditionelle Management-Methoden für Startups nur begrenzt funktionieren.
In 9 von 10 Fällen scheitern Startups bei der Geschäftsmodell-Suche und der Hauptgrund dafür ist schnell identifiziert: Die Kunden kaufen das Produkt einfach nicht, obwohl es in der Regel mit sehr viel Arbeit und Leidenschaft entwickelt wurde.
Was bedeutet Lean Startup?

Eine immer populärer werdende Methode, um Firmen bei der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells zu unterstützen, ist Lean Startup. Eric Ries hat den Begriff erstmals 2009 in seinem Blog ins Leben gerufen und 2011 das dazugehörige Bestseller-Buch „The Lean Startup“ veröffentlicht. Dort stellt er anhand der Erfahrungen in seinem Software-Startup IMVU Prinzipien und Vorgehensweisen für eine effiziente Umsetzung von innovativen Produktideen dar.
Aus der High-Tech Startup-Welt des Silicon Valley entstanden, findet die Methode mittlerweile weltweit branchen- und organisationsübergreifend Anwendung. Inzwischen wird Lean Startup z.B. im Hardware- und Life Science Bereich eingesetzt, aber auch in Regierungsorganisationen wie dem Weißen Haus oder bei Konzernen wie Coca Cola, Toyota und der Deutschen Telekom.
Neue Technologien, veränderte Gesetzgebung oder innovative Ideen: Lean Startup wird überall dort zur Reduktion von Risiken genutzt, wo Unsicherheit herrscht.
“Lean” (Mager, Schlank) im Innovationskontext meint: Schnell und kostengünstig herausfinden, ob ein Produkt am Markt funktioniert. Um das zu erreichen, bedient sich Lean Startup agiler Entwicklungsmethoden. Diese “Beweglichkeit” ist nicht nur auf das Produkt selbst, sondern auf das gesamte Geschäftsmodell bezogen. Frühe, schnelle Marktexperimente bringen rasch Erkenntnisse, die den ersten Entwurf des Geschäftsmodells bestätigen oder zur nächsten, verbesserten Version des Modells führen (Validiertes Lernen).
Geschäftsmodelle agil entwickeln – In Startups und Unternehmen
Lean Startup besteht – vereinfacht – aus drei Teilen:
- Agile Development – Produktentwicklung mit möglichst kurzen Entwicklungszyklen und schnellem Kundenfeedback (ursprünglich aus dem Softwarebereich)
- Customer Development – agile Entwicklung des Kundenverständnisses als Gegenstück zur reinen Produktentwicklung
- Business Model Canvas – schnelle Darstellung, Analyse und Entwicklung von Geschäftsmodellen
BML-Zyklus = Bauen, Messen, Lernen – Bevor das Geld ausgeht!

Eines der wichtigsten Lean Startup Prinzipien ist der Build-Measure-Learn Zyklus (BML). Es handelt sich dabei um einen iterativen (schrittweise annähernden) Prozess:
- Bauen: zum Beispiel eine erste Produktversion, Prototyp, Landingpage
- Messen: Welche messbare Wirkung erzielt die erste Produktversion bei Kunden, Experten usw.
- Lernen: Aus den Daten werden Rückschlüsse auf die Akzeptanz des Produkts gezogen
Womit der Zyklus von vorne beginnt:
- Bauen: Zweite, verbesserte Produktversion, etc…
Dieser Prozess wird als Kreislauf ständig wiederholt und dient dazu, das Produkt durch Feedback stetig weiter zu verbessern.
Gründerrat:
Der BML-Zyklus sollte möglichst schnell durchgeführt werden. Sonst besteht das Risiko, die vorhandenen Ressourcen (z.B. Zeit, Geld) schneller aufzubrauchen, als die Suche nach dem funktionierenden Geschäftsmodell dauert.
Minimum Viable Product MVP: Die kleinstmögliche Umsetzung
Deshalb fordert Lean Startup dazu auf, sich von perfektionistischen Vorstellungen freizumachen und “schlanker” zu denken. Statt eines “fertigen”, voll ausgestatteten Produktes fragt Lean Startup:
- Was ist die kleinstmögliche Umsetzung?
- Was brauchen wir, um mit dem kleinstmöglichsten Aufwand möglichst viel zu lernen?
Im Lean Startup heißt dieses Konzept Minimum Viable Product, kurz MVP. (Auf Deutsch etwa: Das kleinste realisierbare Produkt.) Das kann zum Beispiel eine Version 1.0 des Produktes sein, die auf minimale Funktionen beschränkt ist. Oder eine Teaser-Page, die erst einmal das Interesse an einem Produkt überprüft.
Dropbox: Gutes Beispiel für Lean Startup
So startete Dropbox zunächst mit einer Teaser-Page. Interessierte konnten dort ihre E-Mail-Adresse in einen Verteiler eintragen, um die Beta-Version des Produktes zu erhalten, wenn diese fertig gestellt sein würde. Die Dropbox Gründer Drew Houston und Arash Ferdowsi kündigten ihre Beta-Version zunächst in einigen Tech-Foren und Tech-Blogs an. Die Posts verteilten sich viral und die Gründer sammelten so innerhalb weniger Stunden 75.000 E-Mails ein.
Hausaufgabe: Was ist Euer MVP „Minimum Viable Product“?
Jetzt seid Ihr dran: Was ist Eure Geschäftsidee? Und was braucht Ihr wirklich, um herauszufinden, ob aus dieser Idee ein Verkaufsschlager werden kann? Geht raus, dorthin, wo eure Zielgruppe sich aufhält und führt erste Gespräche. Welche Aufgaben haben sie täglich zu lösen, was nervt, was begeistert sie? Oder schreibt einen ersten Blog oder Social-Media-Post und schaut, wie Menschen auf Eure Idee reagieren? Vielleicht könnt Ihr auch einen simplen Prototypen bauen und daran lernen?
Buchtipp: Lean Startup!
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