Gründerstory Bloomy Days: Über die Liebe zur Blume
Bloomy Days ist sowas wie die Blaupause eines erfolgreichen weil mit persönlichem Engagement geführten Startups: Gründerin Franziska von Hardenberg ging schon immer auf Blumen ab und hat sich dann den Traum vom eigenen, bunten Unternehmen erfüllt. Das Geld hat sie von der Crowd und Investoren. Wie Träume wahr werden können, lesen Sie in einer neuen Ausgabe unserer Gründerstories.

Bloomy Days ist sowas wie die Blaupause eines erfolgreichen weil mit persönlichem Engagement geführten Startups: Gründerin Franziska von Hardenberg ging schon immer auf Blumen ab und hat sich dann den Traum vom eigenen, bunten Unternehmen erfüllt. Das Geld hat sie von der Crowd und Investoren. Wie Träume wahr werden können, lesen Sie in einer neuen Ausgabe unserer Gründerstories.
Bloomy Days: Das ist unser Produkt
Bloomy Days wurde im März 2012 in Berlin gegründet. Wir versenden wöchentlich frische Schnittblumen im Abonnement nach Deutschland und Österreich. Unsere frischen saisonalen Schnittblumen sind im flexiblen Abonnement erhältlich: Kunden erhalten ein Bouquet für 19,90 Euro inkl. Lieferung, zwei Bouquets für 36,90 Euro inkl. Lieferung und drei Bouquets für 53,90 Euro inkl. Lieferung.
Seit Dezember 2013 bieten wir auch einmalige, monatlich wechselnde Specials als Einzelbestellungen an. Im Mai 2013 haben wir unser E-Commerce Geschäftsmodell erweitert und unseren ersten stationären Handel in der Steinstraße 3 in Berlin eröffnet.
Das sind unser USPs
Wir sind das erste deutschlandweite Schnittblumenabonnement mit voller Flexibilität. Die Lieferung ist wöchentlich, zweiwöchentlich oder monatlich möglich. Das Besondere: Der Kunde kann jederzeit pausieren oder das Abonnement beenden. Bei einem Bruttojahresumsatz des deutschen Blumenhandels von über 8 Milliarden Euro setzen wir als erstes Unternehmen auf den Onlineversand von sortenreinen Schnittblumen im Abonnement.
Durch den direkten Einkauf ohne Zwischenhändler können wir ein frisches, hochqualitatives Produkt zu einem sehr guten Preis anbieten, was im Vergleich zum stationären Blumenhandel einen großen Wettbewerbsvorteil schafft. Dieses Abo-Commerce-Modell ist ein völlig neuartiger Geschäftsansatz.
Das sind unsere Kunden …
Unsere Kunden sind eine bunte Mischung aus Blumenliebhabern. Zum einen beliefern wir viele Privatkunden, die es genießen, regelmäßig frische Blumen im Haus zu haben, sich aber selber nicht kümmern können oder wollen. Viele Kunden verschenken unsere Abonnements an Geburtstagen, zu Weihnachten oder auch am Muttertag. Darüber hinaus beliefern wir auch zahlreiche Geschäftskunden mit einem wöchentlichen Bedarf an frischen Blumen für Büro, Praxis, Kanzlei etc.
So kam uns die Idee / So fing alles an …
Eines Tages fiel mir beim Aufräumen mein Tagebuch aus Kinderzeiten in die Hände. Beim Durchblättern wurde mir schnell klar: Meine Leidenschaft gehört den Blumen. Mit zehn Jahren malte ich ein Ölbild, die Sonnenblumen von Van Gogh. Es hing in meinem Zimmer, in dem sich wohl alles um Blumen drehte. Ich beschreibe im Tagebuch, was ich dort sehe: Blumenkerzen, Blumenkissen, Blumengirlanden, einen Rosenring. Ich stellte schnell fest, wo meine wahre Leidenschaft lag und heute noch liegt. Ich kaufe schon seit über zehn Jahren jede Woche eine große Menge Blumen und arrangiere diese in meiner Wohnung. Selbst in den Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, kaufte ich Blumen von meinem eigenen Geld, um den Arbeitsplatz zu verschönern. Plötzlich lag es auf der Hand. Ich wollte ein Unternehmen gründen, welches endlich Schnittblumen ins Internet und auf einfachste Weise zu den Kunden bringt. Die Idee zu Bloomy Days war geboren.
So wurde aus der Idee ein Unternehmen …
Nach der Idee habe ich ziemlich zeitnah meinen damaligen Job gekündigt. Um meine Fertigkeiten weiter auszubauen und um mir noch mehr Fachwissen über Blumen anzueignen, habe ich dann ein 6-monatiges Praktikum bei einem Floristen absolviert. Jede Blume hat ihre Besonderheiten und um die Idee von Bloomy Days realisieren zu können, war es selbstverständlich für mich, die besonderen Eigenschaften der Blumen von Grund auf kennenzulernen – nicht jede Blume ist schließlich für den Transport geeignet.
Nebenbei habe ich an dem Konzept von Bloomy Days gearbeitet. Wie sollen die operativen Abläufe gestaltet werden? Wie sieht die Corporate Identity aus? Wie die Gestaltung und Konzeption des Frontends? Wie die Abwicklung des Payments und die Programmierung des Backends? Woher beziehe ich die Blumen?
Irgendwann kommt man an einen Point of no return und dann geht es nur noch nach vorne.
Jede Firma braucht einen Namen – unseren fanden wir so …
Das war nicht einfach. Ich wollte einen Namen, der in jedem Fall transportiert, was wir tun.
Die Idee war von Anfang an, eine Marke aufzubauen, die eher nach High Fashion aussieht, als nach Blumenladen. Ich wollte, dass wir uns ganz klar differenzieren, deshalb habe ich mich auch bewusst für einen englischen Namen entschieden. Wichtig war mir zudem, dass alle Domains noch frei sind. Das würde ich jungen Gründern auch immer raten zu prüfen, bevor sie mitten im Aufbau der Marke feststellen, dass die .com schon vergeben ist. Dies ist bei Investoren häufig ein Killerargument.
Bloomy Days ist dann nach vielen Brainstormings entstanden – ich bin auch heute noch sehr glücklich mit der Namenswahl.
Das Startkapital haben wir erwirtschaftet/eingeworben …
Ende Mai 2012 sammelte ich in nur 93 Minuten 100.000 Euro an Seedkapital über den Crowdfunding-Marktplatz Seedmatch ein. Im Juni 2013 schlossen wir eine Finanzierungsrunde im hohen sechsstelligen Eurobereich ab, in der der niederländische VC Otto Capital als Hauptinvestor agierte. Auch das deutsch-schweizerische Atlantic Ventures um Txtr-CEO Christophe F. Maire beteiligte sich an der Runde.
Wenn Venture Finanzierung: Zu welchem Zeitpunkt und über welchen Weg?
Für die Finanzierung des Startkapitals habe ich mich für die Crowdfounding Plattform Seedmatch entschieden. Crowdfunding war damals noch recht unbekannt (zumindest in Deutschland – Anmerk. der Redaktion) und als ich danach googlete, war Seedmatch das erste Unternehmen, was auftauchte. Ich habe dann direkt eine Email geschrieben und sehr schnell Antwort bekommen. Crowdfunding ist perfekt, um einen schnellen Proof of concept zu erreichen. In unserem Fall haben wir ja etwas Neues erfunden, was es so weltweit noch nicht gab. Da war es schwierig, Banken vom Erfolg zu überzeugen. Durch Crowdfunding erreicht man auf einen Schlag viele Menschen, die dann durch Ihre Investition zeigen, dass sie das Produkt wirklich haben möchten. Wir nennen das immer unseren „Social Proof of concept“.
Das sind unsere wichtigsten erreichten Meilensteine / Erfolge …
In 2013 sind wir um 1.000 Prozent gewachsen. 2014 konnten wir erfolgreich unsere zweite Finanzierungsrunde abschließen und haben mittlerweile 23 festangestellte Mitarbeiter und 60 Teilzeitkräfte.
Das ist unsere Vision und die nächsten wichtigen Meilensteine …
Wir streben Profitabilität für 2015 an. Bloomy Days kann sehr schnell profitabel werden, aber wir wollen erst noch stärker wachsen. Langfristig wollen wir natürlich mit unserem Gewinn weiter wachsen können und unabhängig sein. 2016 wollen wir 10 Prozent Marktanteil erreichen.
Von allen Marketing- und PR-Aktionen, die wir durchgeführt haben, waren die besten, wichtigsten …
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit facebook gemacht. Durch unsere große Transparenz und Authentizität, die wir durch unser ganzes Team transportieren, konnten wir vielen Menschen den Glauben an das Thema „Abonnement“ wieder zurück geben. Wir merken einen unglaublichen Support durch die Community und das konvertiert natürlich auch. Zusätzlich haben wir unheimlich viel und tolle Presse. Wir waren schon in der Vogue, dem Deutsche Bahn Magazin, der Cover, Brigitte, Impulse, FTD, etc. und auch schon mehrere Fernsehsender haben über uns berichtet – besseres Marketing gibt es für uns nicht.
Deshalb sind wir Gründer / Unternehmer …
Ich habe schon mit 12 Jahren beschlossen irgendwann ein eigenes Unternehmen zu gründen. Für mich war die Vorstellung, etwas Eigenes aufzubauen, schon immer ein großer Traum. Meine beste Freundin schrieb schon damals im Abibuch auf die Frage nach der Zukunftsperspektive: „Was Franzi mal machen wird, steht in den Sternen, aber eines ist klar, sie wird auf jeden Fall Chef.“ Es scheint sich auch hier früh abgezeichnet zu haben.
Das würden wir nicht wieder tun, bzw. diesen Fehler wurden wir beim nächsten Mal vermeiden …
Natürlich gibt es einige Hürden, die man nehmen muss. Rückblickend betrachtet fallen mir aber eigentlich gar nicht mehr so viele ein. Ich bin ein positiver, nach vorne schauender Mensch. Tatsächlich könnte ich im Rückblick nun keine unüberwindbaren Stolpersteine oder Fehler benennen. Wir haben mit einem ganz kleinen Team im Esszimmer angefangen, ich habe mich sehr intensiv auf das Thema vorbereitet und wir haben immer sehr kostenbewusst gewirtschaftet. Das war einfach ein gesunder Start.
Helden & Vorbilder – Wen würdet ihr gerne als Werbefigur haben, wer würde eure Message gut verkörpern?
Auf ein Astra auf dem Kiez in Hamburg mit Jan Delay. Sein Song „Klar“ hat mich immer begleitet. Vor mühsamen Terminen, Bankgesprächen oder ähnlichem habe ich den Song immer noch mal gehört und bin gut gelaunt und motiviert ins Gespräch gegangen. Dafür möchte ich ihm danken.
3 Internetseiten, ohne die wir nicht Leben & Arbeiten können …
- Asana
- Support Bee
- Bloomy Days Website
Bücher, die man als Gründer unbedingt gelesen haben sollte …
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Überblick Unternehmensdaten Bloomy Days:
Name: | Bloomy Days GmbH |
Logo: | ![]() |
Gründungsdatum: | 01.03.2012 |
Gründungsphase: | Herbst 2011 bis Frühjahr 2012 |
Gesellschaftsform (heute/angestrebt): | GmbH |
Geschäftsführer: | Franziska von Hardenberg studierte Marketing- und Kommunikationswissenschaften in Berlin und machte ihren Master in den USA und Ungarn. Nach ihrem Studium verantwortete sie den Bereich Marketing und PR bei einem Fashion Retailer in Berlin und leitete den Bereich Operations bei verschiedenen Rocket Internet Ventures. Das Seed-Investment stammt von Atlantic Ventures, der Beteiligungsgesellschaft von Christophe F. Maire, Gründer von Gate5 (Exit an NOKIA) und OTTO-Capital. |
Kooperationen: | Seit unserem Start haben wir schon viele schöne Kooperationen mit verschiedenen Partnern umsetzen können. Für unsere Kunden bieten wir so jeden Monat verschiedene Aktionsboxen an, die neben einem wunderschönen Bouquet immer kleine Extras wie einen Nagellack für den Mädelsabend oder ein Müsli für den perfekten Start in den Tag enthalten. Mit Rosenthal kooperieren wir in diesem Jahr für unsere „Bloomy Christmas-Box“ bereits zum zweiten Mal. Zu unseren Kooperationspartnern zählen darüber hinaus Palmolive, Essie, Green Cup Coffee und MyMuesli. |
Firmensitz: | Firmensitz ist Berlin. 2013 hat BLOOMY DAYS das erste Ladengeschäft in der Steinstraße 3 in Berlin Mitte eröffnet. Kunden können dort die BLOOMEN DER WOCHE frisch vor Ort kaufen. |
Website: | www.bloomydays.com/de |
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