Gründerstory Tomes: Gründer entwickeln die digitale Patientenaufnahme Idana
E-Health ist das große Ding. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen verspricht viel Potenzial. Die Freiburger Gründer von Tomes spielen mit ihrem Projekt Idana dabei ganz vorn mit. Die ganze Story hier…
Name: Tomes GmbH Startup aus: Freiburg Gegründet: 2016 Webseite: idana.com
Das ist Idana
Idana ist unsere Lösung für die digitale Patientenaufnahme, mit der Patienten Ihre Beschwerden und Anliegen vorab kommunizieren und Formulare digital ausfüllen können.
Der Pitch
Der Zeitdruck im Gesundheitssystem wird immer höher. Ärzten fehlt die Zeit für ein ausführliches Gespräch. Doch ohne ein genaues Verständnis der Beschwerden, Hintergründe und Erwartungen ist es schwierig, das Problem genau zu verstehen und die am besten passende Behandlung auszuwählen. Dieses Informationsdefizit lösen wir mit Idana. Alle Fragen werden im Vorfeld erhoben – je komplexer die Erkrankung ist, desto mehr Fragen werden gestellt. So können Ärzte in 1 Minute erfassen, wofür die 30 Minuten persönlich fragen müssten. Mit diesem “Vorab-Briefing” können Arzt und Patient das persönliche Gespräch optimal führen. Und da Idana alle Daten automatisch in der Patientenakte dokumentiert, erleichtert Idana zusätzlich die alltägliche Dokumentationsarbeit massiv.
Das ist unsere Zielgruppe und das ist unser Markt …
Unsere Zielgruppen sind vor allem Arztpraxen unterschiedliche Größe, wir pilotieren Idana jedoch bereits bei Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Das sind unsere Konkurrenten, das sind unsere USPs …
Es gibt in diesem Segment wenige Anbieter und überzeugen mit unserem genauen Verständnis der Prozesse in der Praxis. So bieten wir ein Gesamtpaket aus Technologie und professionellen Fragebögen, mit denen Praxen direkt starten können. Neukunden erhalten von uns umfassende Begleitung bei der Einführung von Idana und können aus einer Palette von Workflows genau denjenigen wählen, der zu ihnen passt. Essenzieller Fokus ist bei uns auch die Datensicherheit. Deshalb haben wir eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingebaut, die sicherstellt, dass wir niemals Gesundheitsdaten der Patienten lesen können.
So kam uns die Idee …
Unsere ärztlichen Gründer (Lilian und Lucas) kamen quasi frisch aus der Universität und hatten nach dem Medizinstudium kein Interesse mehr, unter den aktuellen Bedingungen als Ärzte zu arbeiten. Deshalb haben wir gesagt: Wir verbessern erst einmal mit unserer Software die Strukturen, bauen Bürokratie ab. So helfen wir all unseren ärztlichen Kollegen, die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. Zum Glück haben wir mit Jerome einen CTO gefunden, der nicht nur viele Jahre an Berufserfahrung in der Softwareentwicklung mitgebracht hat, sondern auch die Motivation hatte, seine Fähigkeiten für eine bessere Gesundheitsversorgung zu investieren. Dann hat sich alles nach und nach ergeben.
Die Geschichte hinter dem Namen unseres Startups …
Ja, Tomes ist die Abkürzung für „Tomorrow’s Medical Solutions“ und formuliert den Anspruch an das, was wir entwickeln. Idana steht für „Intelligente, digitale Anamnese“.
Stichwort Lean Startup: So haben wir unsere Idee vorab getestet …
Wir haben im Januar 2016 einen Prototypen entwickelt und im Februar in einer Landarztpraxis getestet. Hier haben wir festgestellt, dass die meisten älteren Patienten, auch welche, die keinen eigenen PC etc. haben, mit Idana dank der Stiftbedienung auf dem Tablet problemlos zurechtkommen. Gerade die jüngeren Patienten fanden das Tool genial, weil sie so ihrem Arzt ausführlich ihre Beschwerden und Fragen kommunizieren konnten. Dann haben wir gesagt – wir gründen! – und uns für ein EXIST-Gründerstipendium beworben, das im September 2016 startete.
So haben wir uns finanziert …
2016 wurden wir über das EXIST-Gründerstipendium gefördert. Anfang 2018 hatten wir die erste private Finanzierungsrunde. Danach gab es noch einige weitere Runden, teils aus öffentlichen Mitteln, teils von privaten Investoren. Auch jetzt raisen wir wieder zusätzliches Kapital, um unser Wachstum noch einmal zu beschleunigen und spannende neue Funktionen zu entwickeln. Wir haben an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen und die meisten auch gewonnen. Diese können aber auch oft eine Ablenkung sein, die mehr Zeit kostet als das sie Resultate bringen. Für viel öffentliches Interesse sorgte jedoch unser Erfolg bei dem KBV-Zukunftspraxis-Projekt, das uns 2019 einen ordentlichen Schub gab.
Das sind unsere bisher erreichten Meilensteine …
Inzwischen sind wir schon fast 20 Mitarbeiter und konnten ein wirklich motiviertes Team aufbauen, in dem wir alle gerne zusammenarbeiten. Ein früherer Erfolg war definitiv der zweite Platz – bundesweit – bei der KBV-Zukunftspraxis. Inzwischen freut es uns am meisten, dass wir uns einen großen Kreis an Kunden aufgebaut haben, von denen sich viele Idana nicht mehr aus ihrem Alltag wegdenken können. Das beweist uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und gibt uns auch die Möglichkeit, alle neuen Ideen direkt zu überprüfen.
Das ist unsere Vision …
Wachsen – in allen Bereichen. Mehr Kunden, mehr Mitarbeiter, mehr Features, mehr Empfehlungen. Der Digital-Health-Markt entwickelt sich rapide weiter und wir stehen in einer sehr guten Position, um auf unseren Erfolgen jetzt aufzubauen und richtig zu investieren. Wir wollen den Markt für digitale Patientenaufnahme definieren und Lösungen bieten, die für alle Fachrichtungen und Institutionen perfekt funktionieren. Wachstum ist dafür notwendig: personell, produkttechnisch, und natürlich in der Anzahl der Kunden. Unser Ziel ist ein langfristiges Wachstum des Kundenstamms. Hierfür werden wir auch weiterhin in die Entwicklung des Teams und des Produkts investieren.
Das waren die bisher erfolgreichsten Marketing- & PR-Maßnahmen für uns …
Die richtige Mischung aus Inbound- und Outbound und jeweils auch verschiedenen Kanälen. Viele Praxen können sich den Vorteil einer digitalen Patientenaufnahme noch gar nicht richtig vorstellen. Gerade mit Webinaren mit unseren Kunden, über die andere Praxen sehen konnten, wie viel einfacher der Alltag mit Idana wird, hat uns sehr viel gebracht.
Diese Fehler würden wir beim nächsten Mal vermeiden …
Ach, wir haben viele Fehler gemacht und werden bestimmt noch einige machen. Wichtig ist, dass man aus jedem Fehler lernt und ihn nicht wiederholt. Der größte Fehler war vielleicht, nicht ganz am Anfang schon ein Netzwerk aus erfahrenen Personen um uns aufzubauen. Das hätte bestimmt den ein oder anderen Fehler vermieden. Aber das Innovationsgeschäft ist auch davon geprägt, dass es sich eben schwer vorhersagen lässt, was der richtige Weg ist.
Webseiten, Apps oder Tools, die wir nutzen …
Wir haben von Anfang an auf die Google-Suite für Unternehmen gesetzt, um unsere Dokumente und E-Mails zu verwalten und gemeinsam zu bearbeiten. Das läuft bis heute sehr smooth. Miro als “digitales Whiteboard” haben wir erst vor einiger Zeit gefunden und setzen es inzwischen regelmäßig ein, da es sich ganz vielfältig einsetzen lässt und sehr einfach zu bedienen ist.
Lesetipp für Gründer …
Jedem, der ein professionelles Produktteam aufbauen will, kann ich das Buch “Inspired” von Marty Cagan wirklich sehr ans Herz legen.
Überblick Unternehmensdaten Tomes:
Name: | Tomes GmbH |
Logo: | |
Gründungsdatum: | 2016 |
Gesellschaftsform (heute/angestrebt): | GmbH |
Gründer: | Dr. med. Lucas Spohn, Dr. med. Lilian Rettegi, Jerome Meinke |
Hier findet ihr uns: | Ellen-Gottlieb-Str. 19, 79106 Freiburg |
Website: | idana.com |