Gründerstory Wearable Life Science: Kleidung optimiert Menschen

Der menschliche Körper war einmal zu Höchstleistungen fähig. Allerdings hat der moderne Lebenswandel in großen Teilen der Gesellschaft zu einer physischen Degeneration geführt. Das Startup Wearable Life Science (WLS) tritt dieser Entwicklung jetzt entgegen. Mit ihrer revolutionären Sportbekleidungsserie ANTELOPE® wollen die Frankfurter die Menschheit zurück in die Spur bringen. Wie – das erfahrt Ihr von den beiden Gründern Kay und Philipp in der neuesten Ausgabe unserer Gründerstories.

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Tiere haben sich im Laufe der Jahrtausende körperlich den Extremen der Natur perfekt angepasst. Auch der menschliche Körper war einmal zu Höchstleistungen fähig. Allerdings hat der moderne Lebenswandel in großen Teilen der Gesellschaft zu einer physischen Degeneration geführt. Das Startup Wearable Life Science (WLS) tritt dieser Entwicklung jetzt entgegen. Mit ihrer revolutionären Sportbekleidungsserie ANTELOPE® wollen die Frankfurter die Menschheit zurück in die Spur bringen. Wie – das erfahrt Ihr von den beiden Gründern Kay und Philipp in der neuesten Ausgabe unserer Gründerstories.

Name: Wearable Life Science („Antelope Anzug“) Startup aus: Frankfurt/M Gegründet: März 2014 Webseite: www.wls.club

Wearable Life Science: Das ist unser Produkt

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Kay: ANTELOPE® ist eine speziell entwickelte Active-Sportswear, deren Prinzip auf elektrischer Muskelstimulation (EMS) basiert – einer bereits bekannten und durch Studien verifizierten Trainingsmethode. Hier wird mittels elektrischer Impulse die natürliche Muskelkontraktion des Sportlers verstärkt. Dieses Ganzkörpertraining ist extrem zeitsparend und hat die vielfache Effizienz eines konventionellen Fitnesstrainings. Topathleten wie Usain Bolt, Timo Boll und viele andere Profis nutzen diese Methode bereits als Alternative zum klassischen Krafttraining – und auch im Lifestyle-Bereich findet EMS immer mehr Anhänger.

Allerdings sind die bisherigen Systeme extrem teuer und nur stationär anwendbar, da der Sportler mit Kabeln an eine Steuereinheit angedockt ist. Wir sind jetzt hingegangen und haben EMS weiterentwickelt. Uns ist es erstmals gelungen, Textile-Elektroden in eine hochwertige Kompressionsbekleidung – die sich weder in der Haptik noch vom Aussehen von konventioneller Funktionsbekleidung unterscheidet – zu integrieren. Ausgelöst werden die Impulse durch eine smartphonegroße Elektronikeinheit, die seitlich am Körper angebracht wird.

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Gesteuert wird das System per App über Smartphone oder Tablet. Das verspricht dem Sportler absolute Mobilität – mit ANTELOPE® kann man jetzt EMS überall und zu jeder Zeit einsetzten. Insgesamt umfasst unsere Serie mehrere Teilprodukte: da wären der ANTELOPE® Suit bestehend aus Shirt und Hose, die Calf und Arm Guards sowie der sogenannte Wing für Schultern und Nacken.

Das sind unser USPs

Philipp: Kay hat es ja schon angedeutet, im Gegensatz zu den bisherigen Systemen kann ANTELOPE® immer und überall genutzt werden. Wir bringen EMS erstmals vom Fitnessstudio auch nach draußen in die Natur – der Trainingsort spielt überhaupt keine Rolle mehr. Durch die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit lässt sich ANTELOPE® sportartübergreifend in jedes Training einbinden. So erzielt man in einem noch kürzeren Zeitraum eine noch höhere Leistungssteigerung – und das nur noch zu einem Zehntel des Preises eines herkömmlichen EMS-Geräts.

Das sind unsere Kunden …

Philipp: Da man jetzt mit ANTELOPE® EMS in jedes sportartspezifische Training integrieren kann, sprechen wir eine extrem breite Zielgruppe an. Egal ob Profi, ambitionierter Amateursportler oder weniger aktive Menschen, alle profitieren von einem Training mit ANTELOPE®: Triathleten können beispielsweise beim Laufen oder Radfahren ihre Bewegungsökonomie steigern und zeitgleich ihre Rumpfmuskulatur trainieren. Fußballer erhöhen durch gezielte Übungen deutlich ihre Schussstärke – Volley- und Basketballer wiederum ihre Sprungkraft.

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Golfer oder Tennisspieler haben auf der anderen Seite die Möglichkeit, ihren Abschlag beziehungsweise Aufschlag zu verbessern. Und selbst Couch-Potatoes können wir dabei helfen, mit ANTELOPE® das beste Potenzial aus ihrem Körper herauszuholen. Zudem ist auch der Reha-Bereich ein richtig attraktiver Markt für uns und Gesellschaftskrankheiten wie Übergewicht, Arthrose oder Rückenschmerzen bekommen von uns ebenfalls den Kampf angesagt.

So kam uns die Idee / So fing alles an …

Kay: Ich kam durch meinen Bruder erstmals mit EMS in Berührung. Marco promovierte an der Sporthochschule Köln und wollte mir – einem leidenschaftlichem Kraftsportler – diese neue Trainingsmethode vorstellen. Ich hatte damals nur ein müdes Lächeln dafür übrig – wurde allerdings nach der ersten Trainingseinheit eines besseren belehrt. Ich war so überwältigt, dass ich beschloss, ein Studiokonzept aufzuziehen. Ich startete 2010 mit einer Filiale in Frankfurt – mittlerweile besitze ich sieben rund um das Rhein-Main-Gebiet. Mein alter Freund Philipp unterstütze mich von Anfang an bei meiner Selbstständigkeit und half mir unter anderem dabei, Trainingspläne zu entwerfen.

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Philipp: Schon damals machten wir uns Gedanken, wie man EMS weiterentwickeln kann. 2013 bereitete ich mich bei Kay auf einen Triathlon vor. Ich machte spezielle Wadenübungen zur Krampfvorbeugung und Handstände unter Strom für das Schultertraining. Das Training war super, allerdings störten die Kabel ohne Ende. Beim Wettkampf dann lernte ich Patrick kennen und erzählte ihm von meiner Vorbereitung. Wie sich herausstellte war er nicht nur Sportwissenschaftler und Personal Trainer, sondern auch überzeugter EMS-Nutzer. So kam eins zum anderen.

So wurde aus der Idee ein Geschäftskonzept …

Kay: Wir drei teilten die Vision, eine intelligente Sportbekleidung auf EMS-Basis zu entwickeln, die sich noch besser in jedes Training integrieren lässt und über die Zielgruppe der klassischen Studiogänger hinausgeht. Philipp und ich hatten eine Menge Erfahrung auf der Unternehmerseite, Patrick brachte das sportwissenschaftliche Know-how und die Erfahrung des Einsatzes von EMS im Reha-Bereich mit – die perfekte Synergie also. Im März 2014 war WLS schließlich geboren.

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Philipp: Wir verstärkten uns mit Paul einem studierten Modedesigner und Maßschneider sowie Shahid einem Elektroingenieur und starteten die Entwicklung. Mit Aleks kam dann nicht nur ein weiterer Gleichgesinnter an Bord – er war auch gleichzeitig unser erster Investor. Modedesignerin Anna und Textilingenieurin Katharina beendeten die Männerwirtschaft. Philipp im Marketing und Pascal in der PR komplettieren unser Team, das von ursprünglich drei Personen auf aktuell zehn angewachsen ist. Zudem unterstützen uns noch einige Freelancer in den Bereichen IT-, Software-, und App-Entwicklung, Web- und Kommunikationsdesign.

Jede Firma braucht einen Namen – unseren fanden wir so …

Philipp: Unser Firmenname ist eher unspektakulär – da ist halt der Name Programm. Aber für unseren Produktnamen mussten wir uns etwas einfallen lassen. Unsere Vision ist es, das beste Potential aus jedem Körper herauszuholen, die Menschheit fitter zu machen und Gesellschaftskrankheiten zu bekämpfen. Deswegen haben wir uns an der Tierwelt orientiert. In der freien Wildbahn kommen weder Arthrose noch Übergewicht vor – also das komplette Gegenteil zu unserer modernen Gesellschaft. Die Antilope passte perfekt zu uns: sie ist unheimlich schnell, extrem ausdauernd und ziemlich zäh. Allerdings erst auf den zweiten Blick – genau wie bei unserem Anzug, da steckt der Teufel auch im Detail. Außerdem wollten wir uns von dem typischen Raubtier-Klischee abgrenzen, daher fiel die Entscheidung auf ANTELOPE®.

Das Startkapital haben wir erwirtschaftet/eingeworben …

  • Eigenkapital
  • Business Angels

Das sind unsere wichtigsten erreichten Meilensteine / Erfolge …

Kay: Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll – die letzten fünf Monate waren einfach überwältigend! Los ging‘s im Oktober vergangenen Jahres, als wir den Gründerwettbewerb Weconomy gewonnen hatten. Als Preis erhielten wir von der Wissensfabrik und dem Handelsblatt ein Netzwerkwochenende mit verschiedenen Top-Managern. Dort führten wir unter anderem Einzelgespräche mit BASF-Aufsichtsratschef Jürgen Hambrecht und Roland Berger, Aufsichtsratschef bei Burkhard Schwenker. Das war unheimlich produktiv und wir erhielten außerdem ein durchweg positives Feedback – eine absolut geniale Sache.

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Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, wurden wir einen Monat später mit dem ISPO BRANDNEW AWARD ausgezeichnet. Eine Fachjury wählte uns unter 431 Bewerbern als bester Newcomer in der Kategorie Sportswear aus. Somit durften wir uns vom 5. bis 8. Februar auf der internationalen Sport-Leitmesse in München präsentieren. Dort sammelten wir weitere wertvolle Erfahrungen und viele interessante Kontakte. Doch nicht nur die Fachjury war von uns überzeugt, sondern auch die Besucher waren begeistert – denn als i-Tüpfelchen bekamen wir auch noch den Public Choice Award als bester Newcomer verliehen.

Das ist unsere Vision und die nächsten wichtigen Meilensteine …

Philipp: Mittelfristig wollen wir auf jeden Fall ANTELOPE® in den Alltag eines jeden integrieren und der breiten Masse zugänglich zu machen.

Von allen Marketing- und PR-Aktionen, die wir durchgeführt haben, waren die besten, wichtigsten …

Philipp: Ganz klar der Gewinn des Weconomy und der beiden ISPO Awards sowie unser Messeauftritt vor zwei Wochen in München.

Diese Personen / Institutionen haben uns besonders geholfen …

  • Handelsblatt/Weconomy
  • ISPO BRANDNEW
  • Unsere Business Angels
  • Unser sechsköpfiger Beirat
  • Pilotfish

Stichwort Lean Startup: So haben wir unsere Zielgruppe/unser Produkt erstmal getestet …

Kay: Natürlich in meinen EMS-Studios. Dort haben wir auch gesehen, dass ein enormes Potenzial auf dem Markt vorhanden ist.

Deshalb sind wir Gründer / Unternehmer …

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Philipp: Wir verfolgen alle leidenschaftlich eine Vision. Außerdem kann man selbst am besten seine eigene Idee verwirklichen – es macht unheimlich Spaß zu sehen, wie dieser nach und nach Leben eingehaucht wird.

Das würden wir nicht wieder tun …

Kay: Am besten vermeidet man Fehler, indem vorab in wichtigen Fragen Experten zu Rate zieht. Das haben wir auch immer versucht. Dabei konnten wir uns glücklich schätzen, einen so kompetenten Beirat aus Fachleuten zu besitzen. So konnten wir grobe Fehler vermeiden. Kleinigkeiten können wohl nie vermieden werden, aber daraus lernt man. Zum Beispiel haben wir nach der ISPO mit dem kompletten Team zusammengesessen und darüber diskutiert, was man bei der nächsten Messe noch verbessern kann.

Helden & Vorbilder – Wen würdet ihr gerne als Werbefigur haben, wer würde eure Message gut verkörpern?

Philipp: Angela Merkel würde perfekt zu uns passen, um zu zeigen, dass man mit ANTELOPE® trotz eines extrem eng getakteten Terminkalenders einen knackigen Körper bekommen kann.

Kay: Ich würde gerne Arnold Schwarzenegger treffen und ihn fragen, ob nicht mal unseren Anzug tragen will, um wieder in Form zu kommen.

3 Internetseiten, ohne die wir nicht Leben & Arbeiten können …

  1. Google (für die Information)
  2. TechCrunch
  3. Xing

3 Apps, ohne die wir nicht Leben & Arbeiten können …

  • Deutsche Bahn Navigator
  • Spotify
  • WLS APP

3 Bücher, die man als Gründer unbedingt gelesen haben sollte …

  1. Blue Ocean Strategy – W. Chan Kim
  2. The Lean Startup – Eric Ries
  3. StGB, BGB & Fernabsatzgesetz

Überblick Unternehmensdaten Wearable Life Science:

Name: Wearable Life Science GmbH
Logo:  wearable-life-science-logo
Gründungsdatum: März 2014
Gesellschaftsform (heute/angestrebt): GmbH
Geschäftsführer: Philipp G. Schwarz
Gründer: Philipp G. Schwarz, Kay Rathschlag und Patrick Thumm
Firmensitz: Nürnberg und Frankfurt/Main
Website: wls.club
Social Media: facebooktwittergoogleplus-red

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