Coronakrise: Digitale Wirtschaft begrüßt Rettungspaket der Bundesregierung
Die Unternehmen der Digitalwirtschaft halten die wirtschaftlichen Maßnahmen der Bundesregierung in der Coronakrise für angemessen. Bitkom-Präsident Berg fordert aber schon eine Strategie für die Zeit danach, um die Wirtschaft wieder hochzufahren.

Das Krisenmanagement der Bundesregierung zur Abmilderung der ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie trifft in der Digitalwirtschaft mehrheitlich auf Zuspruch. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich 235 Unternehmen der digitalen Wirtschaft beteiligt haben.
Drei von vier der befragten Unternehmen (74 Prozent) halten Maßnahmen wie die in Aussicht gestellten Liquiditätshilfen und die Ausweitung der Kurzarbeiterregelung für angemessen. Der Aussage, dass die Bundesregierung zu wenig unternehme, um in Not geratene Unternehmen zu unterstützen, stimmen 29 Prozent zu, 56 Prozent widersprechen ihr. Damit stützt der Stimmungstest die umfassenden Maßnahmen zur Linderung der Folgen der Ausbreitung des Coronavirus, über die der Bundestag heute beschließen soll. Im Befragungszeitraum zwischen dem 17. und 22. März 2020 waren die aktuellen Maßnahmen noch nicht in vollem Umfang bekannt.
Zu den gerade verabschiedeten Beschlüssen des Bundestags erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg: „Die Coronakrise stellt die gesamte Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen und gefährdet Konjunktur und Jobs in zuvor unbekanntem Ausmaß. Die Folgen der Pandemie erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – und die Bundesregierung lässt keinen Zweifel daran, die Unternehmen unterstützen und Arbeitsplätze erhalten zu wollen.“
Das 156 Milliarden Euro schwere Rettungspaket, werde der Wirtschaft helfen, die Krise abzumildern, ist Berg überzeugt. Es komme aber darauf an, dass die Hilfen so pragmatisch, unbürokratisch und schnell wie nur möglich bei den Unternehmen ankommen. „Zu den wichtigsten und richtigen Entscheidungen gehören die Priorität auf Liquiditätshilfen für die Wirtschaft, die sich speziell auch an Startups, kleine und mittelständische Unternehmen richten.“ Ebenfalls große Bedeutung hätten die Ausweitung der Kurzarbeitsregelung sowie die Steuerstundungen und die Aussetzung damit verbundener Zinszahlungen.
Für Berg ist allerdings klar, dass sich die Gesellschaft auf den Maßnahmen nicht ausruhen darf. „Für die Zeit nach dem Shutdown brauchen wir eine Strategie, um die Wirtschaft wieder hochzufahren. Dabei muss die Digitalisierung aller Bereiche eine zentrale Rolle spielen.“