Ganz schön viel Angst: Mehr als jeder Dritte hat Hemmungen, digitale Angebote zu nutzen

Sorge um Datensicherheit, fehlendes Wissen und Angst vor Fehlern: Viele Menschen haben Hemmungen digitale Angebote im Alltag zu nutzen. Die Gründe sind vielfältig.

Bankgeschäfte online erledigen, einen Behördentermin digital buchen oder im Netz einkaufen – für viele Menschen ist das längst Alltag. Doch 38 Prozent der Bevölkerung haben Hemmungen, solche digitalen Angebote zu nutzen. Besonders ausgeprägt ist die Zurückhaltung bei älteren Menschen: Fast jeder Zweite zwischen 65 und 74 Jahren (47 Prozent) fühlt sich unwohl im Umgang mit digitalen Anwendungen, bei den über 75-Jährigen sind es 45 Prozent. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage zum bundesweiten Digitaltag im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ unter 1.003 Personen ab 16 Jahren. 

Häufig genannte Hemmnisse sind mangelndes technisches Wissen und Unsicherheit. So empfindet ein Drittel (33 Prozent) digitale Anwendungen als zu kompliziert, 29 Prozent fühlen sich nicht kompetent genug und 22 Prozent haben Angst, bei der Nutzung etwas falsch zu machen.

Der Hauptgrund, digitale Technologien nicht zu nutzen ist jedoch die Sorge um den Datenschutz. So geben rund drei Viertel der Befragten (76 Prozent) an, digitale Technologien aus Sorge um den Schutz persönlicher Daten nicht zu nutzen – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (70 Prozent). Diese Sorge betrifft Menschen aller Altersgruppen gleichermaßen.  

Gleichzeitig ist die Offenheit für digitale Entwicklungen durchaus vorhanden. 41 Prozent probieren nach eigenen Angaben neue Technologien gerne sofort aus, während 34 Prozent zunächst abwarten, bis andere erste Erfahrungen gesammelt haben. Manch einer ist deutlich zurückhaltender: Weitere 18 Prozent greifen nur dann zu digitalen Lösungen, wenn es unbedingt nötig ist, nur 5 Prozent lehnen neue Technologien komplett ab. 

„Diese Zahlen zeigen, wie groß die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der digitalen Teilhabe noch ist“, sagt Linda Machwitz, Geschäftsführerin der Initiative „Digital für alle“. „Damit alle Menschen vom digitalen Fortschritt profitieren können, brauchen wir Angebote, die sicher, verständlich und vor allem zugänglich sind – unabhängig von Alter oder Vorkenntnissen. Der Digitaltag bündelt diese Angebote und bringt digitale Technologien und digitales Wissen niedrigschwellig in die Lebensrealität der Menschen.“ 

Der bundesweite Digitaltag am 27. Juni ist Deutschlands größter Aktionstag für digitale Teilhabe.

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