Mehr Nachhaltigkeit wagen: Startups werden grüner
Der Green Startup Monitor zeigt, dass der Anteil grüner Startups in Deutschland einen Höchststand erreicht. Bemerkenswert dabei ist der hohe Gründerinnenanteil.
Ökologische Nachhaltigkeit wird für immer mehr Gründer*innen zum relevanten Faktor beim Aufbau und der Entwicklung ihres Unternehmens. Der Green Startup Monitor 2023 von Startup-Verband und Borderstep Institut zeigt, wie grüne Startups Impact und Wachstum zusammenbringen. Die größten Herausforderungen liegen im Bereich Finanzierung und in der Messung der Nachhaltigkeitswirkung, also des ökologischen Impacts.
Anteil grüner Startups erreicht neuen Höchststand
Mit 35 Prozent hat der Anteil grüner Unternehmen unter deutschen Startups gegenüber dem Vorjahr (29 Prozent) einen deutlichen Sprung gemacht und einen neuen Höchststand erreicht. Nachhaltiges Handeln setzt sich in der Breite der Gründungslandschaft immer stärker durch.
Bemerkenswert ist außerdem, dass der Gründerinnenanteil bei grünen Startups mit 23 Prozent höher liegt als unter nicht-grünen Startups (18 Prozent). Frauen identifizieren sich stärker mit Nachhaltigkeitszielsetzungen und richten ihre Produkte und Geschäftsmodelle häufiger nach diesen aus.
Weniger Geld für grüne Startups
Das Finanzierungsklima im deutschen Startup-Ökosystem hat sich im Verlauf des letzten Jahres abgekühlt – bei grünen Startups zeigt sich dieser Rückgang besonders deutlich. Die Kapitalbeschaffung ist für viele der Startups schwieriger geworden: 46 Prozent der grünen Startups sehen hier eine der zentralen Herausforderungen, gegenüber 37 Prozent im Vorjahr und 34 Prozent bei nicht-grünen Startups. Hier wird deutlich, dass auf die Finanzierung grüner Geschäftsmodelle weiterhin ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss, um die Transformation langfristig voranzubringen.
Grüne Startups kennen ihre Nachhaltigkeitswirkungen deutlich besser – bei der Messung hapert es noch
Der diesjährige Report rückt mit der Betrachtung der Wirkungskompetenz erstmalig die Frage der praktischen Umsetzung in den Fokus. Wirkungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die ökologischen und gesellschaftlichen Wirkungen der unternehmerischen Tätigkeit zu erfassen und zu steuern.
Hier sind grüne Startups bereits deutlich weiter: 52 Prozent stimmen klar zu, ihre positiven Nachhaltigkeitswirkungen zu kennen, mit Blick auf die negativen Nachhaltigkeitswirkungen liegt der Wert bei 29 Prozent. Am stärksten ausgeprägt ist das Wissen um die eigene Wirkung unter grünen Startups mit besonders hohem Innovationsgrad und starker Wachstumsorientierung.
Wenn es darum geht, diese Nachhaltigkeitswirkungen zu messen und damit auch kommunizieren zu können, zeigt sich jedoch noch Nachholbedarf: Erst 15 Prozent der Startups insgesamt und 27 Prozent der grünen Startups geben an, die nachhaltige Wirkung ihrer Geschäftstätigkeit klar mit Daten und Fakten belegen zu können.
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