Mehr Partnerschaften: Startups und DAX-Unternehmen machen immer öfter gemeinsame Sache

Wie gut ist eigentlich die Zusammenarbeit zwischen Startups und DAX-Unternehmen? Eine Untersuchung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) gemeinsam mit dem Startup-Verband zeigt einen erfreulichen Trend – und gewaltiges Steigerungspotenzial.

Die Studie analysiert die Startup-Kooperationen, -Investments und -Übernahmen durch die DAX-Unternehmen und kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Startups und den DAX-Unternehmen über diese Ansätze in den vergangenen fünf Jahren verfünffacht haben. Besonders häufig kooperieren DAX-Unternehmen mit Startups, die ein innovatives Geschäftsmodell verfolgen (77 Prozent).

Die Studie zeigt außerdem, dass die Aktivitäten zur Zusammenarbeit mit Startups unterschiedlich stark ausgeprägt sind: So liegt die IT & Telekommunikationsbranche mit etwas mehr als einem Drittel vorne (31 Prozent) gefolgt von Finanzdienstleistungen (21 Prozent), Medien (16Prozent) und der Automobilwirtschaft (14 Prozent). Die vier aktivsten DAX-Unternehmen (Deutsche Telekom, ProSiebenSat.1 Media, SAP und BMW) vereinen zudem mehr als die Hälfte aller Zusammenarbeitsformate mit Startups.

Prof. Dr. Julian Kawohl, Professor für Strategisches Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin folgert aus den Ergebnissen der Studie: „Um erfolgreich digitale Ökosysteme und Plattformen zu etablieren, wie es Apple, Microsoft, Samsung und Co vormachen, ist eine Kooperation und Öffnung nach außen für die DAX-Konzerne ein absolut notwendiger Ansatz.“ Die Studie zeige, dass Startups mit ihrem Skalierungs- und Wachstumpotenzial hierbei eine tragende Rolle für die etablierten Unternehmen spielen könnten.

„Damit Corporate-Startup-Partnerschaften nicht nur als Digitalisierungs-Aktionismus und Alibi-Veranstaltung enden, müssen die DAX-Konzerne sich selbst aber noch schneller verändern“, forderte Kawohl. Auch und insbesondere der Mittelstand und Familienunternehmen sollten vermehrt in der Zusammenarbeit mit Startups aktiv werden.

Laut Florian Nöll, Vorsitzender des Startup-Verbandes, lohne sich nämlich die Zusammenarbeit mit Startups: „Gerade bei der Digitalisierung profitieren etablierte Unternehmen von den innovativen Modellen der Startups und erhalten so ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und die der deutschen Wirtschaft.“ Den Verband freue der Anstieg der absoluten Zahl der Kooperationen, gleichwohl seien die Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Startups weiterhin viel zu selten.

„Der Blick in die USA zeigt, dass große amerikanische Technologie-Unternehmen, wie Facebook oder Google, bei den Kooperationen mit innovativen Startups sehr aktiv sind“, sagte Nöll. Deutsche Unternehmen müssten unbedingt nachziehen, um den Anschluss nicht zu verpassen.

X
X