Ökosysteme für Gründer im Vergleich
Eine Studie der TU Chemnitz offenbart unterschiedliche regionale Rahmenbedingungen für Startups in Sachsen und vergleicht sie mit den Gründer-Hochburgen in Berlin, Hamburg und München.

Startups sind Innovationsmotoren und schaffen Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen, wovon die Gründer, die Mitarbeiter und die Gründungsregion profitieren. Doch wie sind eigentlich die regionalen Rahmenbedingungen für Startups in Sachsen? Um die aktuelle Situation für Startups in Sachsen sichtbar zu machen, führte im vergangenen Jahr an der Technischen Universität Chemnitz die Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge, Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz, die Studie „Startup Ökosystem Sachsen“ durch.
Rahmenbedingungen für Gründer
Studiengrundlage bilden die Analyse volkswirtschaftlicher Indikatoren sowie die Befragung von 242 sächsischen Gründern und Gründungsexperten. „Da die Gefahr besteht, dass Gründer aus der Region abwandern, um sich in vorteilhafteren Regionen niederzulassen, wurden in der Studie neben den sächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten auch die Rahmenbedingungen in den deutschen Startup-Hochburgen Berlin, Hamburg und München untersucht“, erläutert Juniorprofessor Mario Geißler.
Attraktive Ökosysteme für Startups
Die Ergebnisse zeigen, dass in Sachsen durchaus wettbewerbsfähige und attraktive Ökosysteme für Gründer existieren. „Betrachten wir die erhobenen Werte beispielsweise im Verhältnis zu den regional ansässigen Erwerbstätigen, wie wir es auch vom KfW-Gründungsmonitor kennen, werden die prominenten Metropolen in einzelnen Aspekten sogar übertroffen. So erreichen Dresden und Leipzig Spitzenwerte im Bereich Wissenstransfer. Dies bietet Potenzial für innovative Gründungsideen und qualifizierte Mitarbeiter. Auch förderliche gesellschaftliche Strukturen sind in beiden Städten gegeben“, sagt Geißler.
Risikokapitalgeber und Business Angels gesucht
Der Wissenschaftler fügt an: „Aber die Untersuchung erkennt auch Bereiche, denen zukünftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. So zeigen sich in vielen sächsischen Regionen Potenziale bei den Finanzierungsmöglichkeiten innovativer Startups. Zwar lassen sich schnell Beteiligungsgesellschaften finden, die sachsenweit operieren und teilweise öffentlich gefördert werden. Allerdings können ohne Umwege nur wenig private Risikokapitalgeber und Business Angels aufgespürt werden. Diese sind für angehende Gründer aber ebenso wichtig, da sie ihnen mit Know-how und Kapital zur Verfügung stehen. Sollten entsprechende Angebote in den Regionen vorhanden sein, sind sie für angehende Gründer außerhalb privater Netzwerke aktuell nur schwer sichtbar.“
Die ausführlichen Studienergebnisse sowie weitere Hinweise zum Vorgehen und den Hintergründen der Studie finden sich hier.