TU Berlin: Neues Chemielabor Inkulab für Startups

Die TU Berlin bietet mit dem Inkulab maßgeschneiderte Infrastruktur für Startups aus den Naturwissenschaften. Die voll ausgestattete Laborcontainer-Anlage schließt eine Lücke in der Berliner Startup-Infrastruktur.

Das neue Inkulab der TU Berlin unterstützt den Sprung in die unternehmerische Selbstständigkeit. Es bietet für Startups mit einer innovativen Geschäftsidee aus den Life-Sciences, der Grünen Chemie und der Nanotechnologie kostenfreie Laborarbeitsplätze und ein begleitendes Inkubationsprogramm. Es richtet sich an Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen, die an Berliner Universitäten wirtschaftlich verwertbare Forschungsergebnisse erzielt haben, ein Unternehmen gründen möchten und entsprechende Laborkapazität benötigen.

 

GelTouch Technologies, die Nano-Join GmbH und die Smaterials Technology GmbH sind die ersten drei Forschungsteams, die das Inkulab nutzen. Sie arbeiten an der Entwicklung einer smarten programmierbaren Oberfläche zur Erzeugung fühlbarer Knöpfe etwa für Touchscreens (GelTouch Technologies), druckloser Nanosinterpasten für die Aufbau- und Verbindungstechnik (Nano-Join GmbH) und sicherheitsoptimierter Handschuhe für den Operationssaal (Smaterials Technology GmbH).

Inkulab schließt Lücke in der Berliner Gründerinfrastruktur

Das Inkulab schließt eine Lücke im Technologietransfer zwischen Forschung und Entwicklung marktreifer Produkte bzw. Dienstleistungen in der frühen Gründungsphase von Unternehmen. „Anders als Startups aus der IT-Branche benötigen Unternehmen, die aus den Naturwissenschaften ausgegründet werden, oftmals eine aufwändige Infrastruktur“, erklärt UniCat-Professor Dr. Reinhard Schomäcker vom Institut für Chemie der TU Berlin, der die Projektidee maßgeblich vorangetrieben hat.

Die Forschungsinfrastruktur der Hochschulen ist allerdings gut ausgelastet. Angehende Gründerinnen und Gründer kommen daher oft nicht zum Zuge. Sobald sie ein Unternehmen gegründet haben, dürfen sie die Labore der Hochschule nicht mehr nutzen. Hier setzt die Idee des Inkulab an: Es greift nicht auf eine vorhandene Infrastruktur zurück, sondern hat ein Labor bauen lassen. Dieses ist auf die Bedürfnisse der Gründer abgestimmt.

Die Berliner Wirtschaft war von der Idee des Inkulab so angetan, dass sie das Vorhaben im Rahmen der IHK Bildungsprojekte mit rund einer Million Euro unterstützt. Dazu Dr. Constantin Terton, Bereichsleiter für Fachkräfte & Innovation der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Berlin: „Für die Berliner Wirtschaft ist das Projekt ein sehr guter und wichtiger Baustein im Förderspektrum für noch mehr attraktive Hochschulausgründungen. Uns hat vor allem die Verknüpfung mit dem Exzellenzcluster UniCat überzeugt, aber auch die Tatsache, dass damit ganz praktisch eine Lücke in der Berliner Gründerinfrastruktur geschlossen wird. Für die Gründerhauptstadt Berlin und ihre Wirtschaft ist das Inkulab ein Gewinn.“

Professionelle Begleitung in der Gründungsphase

Das Inkulab stellt den Startups nicht nur Laborarbeitsplätze zur Verfügung, sondern auch eine professionelle Begleitung in ihrer Gründungsphase. Bereits ein Dutzend Interessenten haben sich gemeldet. „Wir haben geprüft, ob sie ins Konzept passen, sowohl was die technischen Anforderungen als auch die Unternehmensidee betrifft. Wir freuen uns, dass die ausgewählten drei Gründungsteams jetzt im Inkulab starten können“, erläutert Projektleiter Ralph Langanke von der Wista-Management GmbH. „Die Nachfrage bestätigt unser Konzept.“

„Die Unterstützung von Startups ist der TU Berlin ein sehr wichtiges Anliegen nicht zuletzt, weil Unternehmensgründungen aus den Reihen der Hochschulen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind. Das belegt auch die erst kürzlich vorgestellte hochschulweite Gründungsumfrage im Umfeld von neun Hochschulen der Metropolregion Berlin. Demnach haben Berliner Hochschul-Startups im Jahr 2015 22.000 Arbeitsplätze geschaffen und drei Milliarden Euro erwirtschaftet. Es freut mich sehr, dass mit dem Inkulab nun auch Gründungen aus Bereichen der Chemie und der Life Sciences an unserem Standort besonders gefördert werden“, betont Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin.

X
X