Wirkungsvoll und weiblich – Social Entrepreneurship in Deutschland setzt auf Dynamik
Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) zeigt erstmals, wie Social Entrepreneurship in Deutschland aufgebaut ist und was die sozial ausgerichtete Unternehmen wirklich leisten. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse.

Social Entrepreneurship verbindet die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen mit unternehmerischem Handeln. Social Entrepreneur*innen setzen sich für eine bessere Welt ein – und immer mehr Menschen in Deutschland möchten ihren Beitrag dazu leisten. Sie wollen mithelfen, schnell und unabhängig auf soziale Probleme unserer Zeit zu reagieren. Der DSEM beleuchtet die Strukturen, Prozesse und konkreten Ziele von Sozialunternehmen in Deutschland, gibt Aufschluss über ihr Innovationspotenzial und auch über die besonderen Herausforderungen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen.
Es geht um nicht weniger als die Vision einer gerechteren und lebenswerteren Welt für alle. Diese Vision umzusetzen bedarf einer gemeinsamen Anstrengung – und so finden sich Social Entrepreneur*innen nicht nur in den „klassischen“ Sozialberufen, sondern unter anderem auch in der Wissenschaft, in Technologieunternehmen und der Kommunikationsbranche.
Die Ergebnisse des DSEM
Social Entrepreneur*innen in Deutschland
- schaffen Soziale Innovationen: Deutsche Sozialunternehmen wollen gesellschaftliche Probleme in Deutschland lösen und setzen dabei stark auf Innovation. Ganze 75 Prozent der Studienteilnehmer*innen bewerten ihr Produkt oder Geschäftsmodell als Marktneuheit.
- sind zur Hälfte weiblich: Rund 50 Prozent der teilnehmenden Social Enterprises wurden von Frauen gegründet. Insbesondere der Vergleich zu klassischen Startups zeigt, dass gerade Frauen über einen ausgeprägten Gründergeist im Sozialunternehmertum verfügen.
- wünschen sich bessere politische Rahmenbedingungen: Mit 61 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen bewerten knapp zwei Drittel die Politik hinsichtlich ihrer Förderung und Unterstützung sozialer Unternehmen mit der Note „mangelhaft“ beziehungsweise „ungenügend“.
- richten sich vor allem an Verbraucher: Das Angebot von über 70 Prozent der Social Entrepreneur*innen zielt vor allem auf die Verbraucher ab (B2C), 53 Prozent arbeiten auch oder insbesondere im Business-Bereich (B2B). Mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) adressiert vornehmlich staatliche Stellen (B2S).
- wollen ihre Tätigkeit vor allem qualitativ ausweiten: 87,9 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen streben eine Skalierung an. Das bedeutet: Sie wollen ihren Wirkungskreis erweitern, immer neuen Ideen zum Durchbruch verhelfen und mehr Menschen erreichen.
„Wir können die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht allein mit den Instrumenten des letzten Jahrhunderts lösen. Umso wichtiger ist es neue Lösungen zu entwickeln, auszuprobieren und den besten Ideen gute Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Social Entrepreneur*innen tun genau das. Sie sind damit ein wichtiger Akteur für den Transfer unserer Sozialen Marktwirtschaft in die heutige Zeit und die Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft“, so Markus Sauerhammer, Vorstand Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.
Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor wurde gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickelt. Er soll in Zukunft jährlich erscheinen und einen Ausblick über die Entwicklung von Social Entrepreneurship in Deutschland geben.
Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor kann hier kostenlos heruntergeladen werden.