Das grüne Büro: 5 effektive Tipps, wie ihr eure Büroräume umweltschonender gestaltet

Es muss nicht der Dschungel an Grünpflanzen sein, die ein „grünes Büro“ machen: In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr euer Arbeitszimmer oder die Unternehmensräume umweltfreundlicher einrichten könnt und wie ihr euch bei der Arbeit verhalten könnt, um Energie und Ressourcen zu schonen.

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Es muss nicht der Dschungel an Grünpflanzen sein, die ein „grünes Büro“ machen: In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr euer Arbeitszimmer oder die Unternehmensräume umweltfreundlicher einrichten könnt und wie ihr euch bei der Arbeit verhalten könnt, um Energie und Ressourcen zu schonen.

Tipp 1: Beim Papier auf Qualitäts-Ökosiegel vertrauen

Für viele verschiedene Bereiche gibt es mittlerweile Ökosiegel – nicht nur für Lebensmittel, sondern eben auch für Bürogeräte, Möbel, Papier etc. Sie liefern gute Anhaltspunkte und so wird euch beim Kauf eines neuen PCs etc. die Auswahl gleich erleichtert. Hinterfragt diese Siegel aber ruhig kritisch. Denn die meisten setzen unterschiedliche Prioritäten. Der amerikanische Energystar beispielsweise legt zwar Wert darauf, dass sich Geräte bei Inaktivität in kurzer Zeit selbst in einen Ruhemodus versetzen, Hersteller können sich dieses Label aber selbst verleihen. Sie müssen dies zwar bei der EU-Kommission oder der Environmental Protection Agency melden, überprüft wird die Erfüllung der vorgeschriebenen Standards in Deutschland aber nicht.

Für Papier sind der Blaue Engel oder das Siegel Ökopaplus empfehlenswert.

Der Blaue Engel

Das älteste aller Umweltschutzsiegel hat auch die strengsten Kriterien: Papierprodukte mit dem Blauen Engel enthalten immer 100 Prozent Altpapier. Außerdem dürfen für die Herstellung kein Chlor oder schwer abbaubare Stoffe benutzt werden.

ÖkopaPlus

Auch das zusammen mit Greenpeace entwickelte Zeichen „ÖkopaPlus” steht für 100 Prozent Altpapier. Es wird im Gegensatz zu herkömmlichem Recyclingpapieren ohne sogenannte Druckerfarbenentfernung und Bleiche hergestellt.

Weniger empfehlenswerte Siegel

Der „FSC“ (Forest Stewardship Council) zertifiziert die nachhaltige Bewirtschaftung von Wald – doch es gibt immer wieder Kritik an dem Siegel. Und auch wenn man das Holz als nachhaltig produziert akzeptiert, über die Papierherstellung sagt das Siegel gar nichts. Papier mit dem Siegel „Aqua Pro Natura – Weltpark Tropenwald“ enthält kein Altpapier, garantiert ist nur, dass der Zellstoff nicht aus den Tropen kommt und chlorfrei gebleicht ist. Doch die meisten Papiere werden heute chlorfrei gebleicht und der Zellstoff kommt selten aus tropischen Wäldern. Das Siegel ist irreführend, ebenso wie „PEFC“, wo ebenfalls kein Altpapier enthalten ist. Das Siegel wurde von europäischen Waldbesitzern und Vertretern der Holzwirtschaft ins Leben gerufen. Bleibt das Europäisches Umweltzeichen (Euroblume): Auch hier kein Altpapier, keine glaubwürdige Kontrolle und keine Berücksichtigung von Umweltbelastungen durch Wasserverbrauch, Wasserverschmutzung und Energieverbrauch.

Tipp 2: Sparsam mit Papier und Tinte umgehen

Habt ihr euch für ein vertrauenswürdiges Recyclingpapier entschieden, das auch zu eurem Drucker passt, solltet ihr immer noch versuchen, davon so wenig wie möglich zu verbrauchen. Notizen müssen längst nicht mehr auf Papier festgehalten werden, sondern finden ihren Platz im digitalen Kalender oder Notizbuch. Ebenso verhält es sich mit Rechnungen, Aufträgen oder Kundenanfragen: Mit einer guten Buchhaltungssoftware muss nicht alles ausgedruckt und in Ordnern aufbewahrt werden. Das verkleinert außerdem die Lagerhaltung für Papiere und Dokumente und schont auch dadurch wieder Ressourcen.

Wer weniger auf Papier ausdruckt, verbraucht außerdem nicht so viel Tinte und Toner. Gleichzeitig halten die Patronen und Kartuschen, die in energieaufwendigen Prozessen und mit wertvollen Materialien hergestellt werden, längere Zeit. Sind diese dennoch irgendwann leer, solltet ihr euch im Handel, zum Beispiel hier, unbedingt wiederbefüllte Exemplare zulegen. Gebt die leeren Behälter an passender Stelle ab:

  • bei den Druckerherstellern
  • bei Wertstoffhöfen
  • bei gewerblichen Sammelstellen, die man im Internet findet

Durch solch ein Verhalten wird viel weniger Müll produziert.

Sparsame Schriften


Beim Versuch, weniger Tinte und Toner zu verbrauchen, kommt es auch auf die Wahl der Schriftart an. Stellt eure Dokumente doch auf möglichst auf Garamond oder Century Gothic um. Die benötigen dank feinerer Striche deutlich weniger Material im Ausdruck. Speziell zum Sparen von Tinte entworfen wurde die Schriftart Ecofont Vera Sans, die ihr kostenpflichtig erwerben könnt.

Tipp 3: Strom und Wärme sparen

Im Büro achtet man häufig nicht so sehr wie zuhause darauf, Strom zu sparen und sich umweltbewusst zu verhalten. Doch ist es hier genauso wichtig. Versucht es auch Mitarbeitern und Kollegen ans Herz zulegen und immer wieder einmal ins Gespräch zu bringen. Das Licht muss beispielsweise in der Mittagspause oder einer Besprechung nicht brennen, wenn keiner am Arbeitsplatz ist. Auch der Einsatz energiesparenden LED-Leuchtmittel ist ein großes Sparpotenzial. Der PC sollte so eingestellt werden, dass er nach wenigen Minuten in den Ruhezustand geht.

Das gilt auch für andere Geräte, zum Beispiel Drucker und Kopierer. Hier sollte nicht an jedem Platz ein eigenes Exemplar stehen. Mehrere Mitarbeiter können sich eines teilen. Durch WLAN-Anbindung ist das nicht schwer einzurichten.

Regelmäßiges Lüften ist gut, doch es empfiehlt sich wie daheim die Stoßlüftung. Geöffnete Fenster bei laufender Heizung, weil dem einen zu kalt, dem anderen zu warm ist, sind keine annehmbare Lösung.

Tipp 4: Grüne Suchmaschinen und Webhoster

Beim Arbeiten am Computer kann man statt Google ökologische Suchmaschinen verwenden, die teilweise für ihre Server Ökostrom nutzen und vor allem ihre Gewinne für den Naturschutz einsetzen, darunter beispielsweise:

  • Ecosia
  • Benefind
  • Umlu, die Umweltlupe
  • Forestle

Ebenso solltet ihr bei der Wahl eures Hosters auf Unternehmen setzen, die zu 100 Prozent Ökostrom verwenden. Dazu gehören:

  • manitu
  • Prosite
  • Biohost
  • Greensta
  • UD Media

Tipp 5: Und Grünpflanzen helfen doch

Bevor ihr jetzt alle Grünpflanzen aus dem Büro verbannt: So haben wir das nicht gemeint. Tatsächlich produzieren sie wichtigen Sauerstoff und sorgen so dafür, dass ihr euch besser konzentrieren könnt und eventuell weniger lüften müsst. Gleichzeitig halten sie die Luftfeuchtigkeit hoch, sodass auf spezielle Strom verbrauchende Luftbefeuchter verzichtet werden kann. Feuchte Raumluft wird außerdem als wärmer empfunden als trockene. Dadurch müssen weniger Ressourcen zum Heizen verbraucht werden.

Pflanzen, die sich gut für euer Büro eignen

Die Arecapalme gibt viel Wasser an die Umgebung ab und vermindert die Luftverschmutzung allgemein, und sie wächst schneller als andere Palmenarten. Die Bergpalme ist ein regelrechter „Schadstofffresser“ und ist sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge. Die Birkenfeige, besser bekannt unter dem Namen Ficus benjamina baut Schadstoffe gut ab und ist sehr pflegeleicht, mag aber keinen Ortswechsel. Ebenfalls Schadstoffe bindend wirken der Drachenbaum und der Efeu.
Besonders spannend ist auch der Schwertfarn „Bostoniensis“: Er bindet Schadstoffe sehr gut, hat selten Schädlinge und gilt als hervorragenderer Luftbefeuchter. Und er ist eine schöne Zimmerdekoration.

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