Impact, Kicker, Teilhabe – Die Gründer von heypaula über die Vorteile von Venture Debt
Bootstrapped, Venture Capital, Business Angels, Crowdinvesting – die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sind vielfältig. Doch welche Maßnahme führt meine Unternehmung zum Ziel? Die Gründer von heypaula erklären an ihrem Startup das Prinzip von Venture Debt.
Bootstrapped, Venture Capital, Business Angels, Crowdinvesting – die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups sind vielfältig. Doch welche Maßnahme führt meine Unternehmung zum Ziel?
Weil jedes Geschäftsmodell einzigartig ist, sollten sich Gründer gut überlegen, welches Investmentmodell für sie am besten geeignet ist. Wir von heypaula haben uns für das neue Venture-Debt-Angebot von Seedmatch entschieden. Noch bis Ende April bieten wir Interessierten die Möglichkeit, in unser Modeunternehmen zu investieren und so Anteil am Erfolg unseres Unternehmens zu haben. Aber warum haben wir uns für dieses Modell entschieden und welchen Impact hat es auf unser Unternehmen?
Das Konzept von heypaula – Was machen wir eigentlich?
Wir – Florian Curdt und Marcel Brindöpke – gründeten heypaula 2012 als Marktplatzanbieter für hochwertige und gefragte Mode. Wir arbeiten mit Premium-Labels wie Better Rich, Blonde No.8, Grace oder 7 For All Mankind zusammen, kaufen Artikel aus den aktuellen Kollektionen ein und stellen diese auf großen Mode-Plattformen wie Zalando, Otto und About You live. Damit schlagen wir die Brücke zwischen Premium-Modemarken, Online-Shops und Konsumenten. Unser besonderes Geschäftsmodell hält die Marketing- und Vertriebskosten für uns und unsere Partner gering und gewährleistet so schnelles Wachstum und Rentabilität. Mehr zu unserem Startup erfahrt ihr in der Gründerstory heypaula.
Was ist Venture Debt und was ist ausschlaggebend für den Erfolg dieses Finanzierungsmodells?
Die Venture-Debt-Finanzierung ist eine Risikoanleihe und bietet Investoren eine Kapitalanlage mit einem tagesgenauen, fixen Zins von 8% p.a. und einer Laufzeit von vier bis fünf Jahren.
Die Zinsausschüttung erfolgt halbjährlich, am Ende der Laufzeit erhalten die Kapitalgeber außerdem einen einmaligen „Venture Kicker“ (dynamischer Zinssatz), der sich am Umsatz des Unternehmens orientiert.
Für Gründer ist das Venture-Debt-Modell eine Möglichkeit, das Unternehmenswachstum zu beschleunigen, ohne dabei Anteile abgeben zu müssen. Für Investoren ist das Modell in erster Linie attraktiv, weil sie am Erfolg eines aufstrebenden Unternehmens teilhaben können. 8 Prozent Zinsen sind zwar eine überschaubare Größe, aber dafür ist das Investitionsrisiko überschaubar und mit Blick auf die aktuelle Niedrigzinspolitik eine gewinnbringendere Anlage als das Sparkonto bei der Bank.
Aber Achtung – Venture Debt eignet sich nicht für jedes Unternehmen. Folgende drei Fragen sollten sich Gründer auf jeden Fall stellen, wenn sie dieses Finanzierungsmodell in Betracht ziehen:
1. Ist mein Geschäftsmodell etabliert und tragfähig?
In den Jahren seit der Gründung hat sich heypaula zu einem soliden und etablierten Unternehmen entwickelt, das sich durch kontinuierliches Wachstum auszeichnet. Bereits 2015 haben wir einen Umsatz von 2,6 Millionen Euro generiert, für 2016 ist eine Umsatzverdopplung auf knapp 5,9 Millionen Euro geplant. Außerdem steht noch dieses Jahr der Break-Even vor der Tür, was im Rahmen der Venture-Debt-Finanzierung ebenfalls ein wichtiger und notwendiger Meilenstein ist.
2. Ist die Kerntechnologie voll entwickelt und marktreif oder kommen hier noch Risiken auf uns zu?
Die großen Marktplatzanbieter machen es den Mode-Labels bei der Anbindung an ihr System nicht unbedingt leicht. Um also die Brücke schlagen zu können, mussten zunächst die technologischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Unsere Systeme inklusive Warenwirtschaft sind punktgenau auf unser Geschäft ausgerichtet. Innerhalb der letzten Jahre haben wir uns die notwendigen Technologien und das entsprechende Know-how angeeignet, um die heterogenen Anforderungen der Plattformen an Bilder, Texte und Daten zu erfüllen. Unsere Infrastruktur und Prozesse haben wir flexibel aufgestellt, um Content- und Logistik-Anforderungen auf den Punkt zu erfüllen.
3. Habe ich genug Erfahrung, um mein Unternehmen erfolgreich in Richtung Wachstum zu führen?
Wir bringen zusammen 34 Jahre Erfahrung in Online-Business und E-Commerce mit und kennen uns aus unserer gemeinsamen Zeit bei Otto. Wir wissen einfach, dass wir als Team harmonieren und am gleichen Strang ziehen. Das ist extrem wichtig, wenn man zusammen ein Unternehmen zum Erfolg führen möchte. Aus unserer langjährigen Erfahrung heraus und aus den bestehenden Defiziten im Online-Handel, die wir über die Jahre beobachtet haben, entstand dann auch die Idee für heypaula.
Warum haben wir dieses Finanzierungsmodell „Venture Debt“ gewählt?
Eine Venture-Debt-Kampagne stellt Fremdkapital zur Verfügung, das dem Eigenkapital sehr ähnlich ist. Da wir das gesammelte Kapital in unser Umlaufvermögen – also in die Erweiterung unseres Sortiments – investieren, war das Venture-Debt-Modell unserer Ansicht nach die beste Variante.
Wir können jeden investierten Euro binnen kurzer Zeit wieder einnehmen. Zudem bieten wir unseren Anlegern kein unerprobtes Geschäftsmodell, das sich am Markt erst noch durchsetzen muss. Eine kontinuierliche Verzinsung für die Anleger spiegelt unser gesundes Wachstum am besten wider. Natürlich haben wir uns zu Beginn auch über Fremdkapital und Darlehen bei Banken finanziert. Doch ab einer gewissen Summe tun die sich schwer, jungen Unternehmen weiteres Wachstumskapital zu geben. Da ist Venture Debt dann genau das Richtige.
Welchen Impact hat die Venture-Debt-Kampagne uns gebracht?
Bezüglich der Finanzierungssumme können wir noch kein endgültiges Fazit ziehen, da die Kampagne auf Seedmatch noch bis zum 24. April läuft. Doch bisher sind wir vom Verlauf und dem einhergehenden Erfolg der Kampagne begeistert.
Wir haben unser drittes Funding-Ziel von 600.000 Euro am 25.03.2016 erreicht und noch einen guten Monat vor uns. Für uns bedeutet das konkret, dass wir unsere Pläne, heypaula weiterzuentwickeln und zu mehr Wachstum zu verhelfen, verfolgen können.
Mit dem gesammelten Kapital können wir unseren Warenbestand und das Lager aufstocken sowie Mitarbeiter einstellen. Außerdem werden wir unser Warenwirtschaftssystem optimieren, um den wachsenden Anforderungen seitens der Plattformen nachzukommen. Auch technisch werden wir aufrüsten, um die Qualität der Artikelbilder und des Contents immer weiter zu verbessern. Der Verlauf der Kampagne zeigt uns, dass unser Geschäftsmodell funktioniert und von Kapitalgebern als solide und sichere Anlage wahrgenommen wird. Das motiviert uns, auch weiterhin mit großen Schritten voranzuschreiten und uns immer weiter zu entwickeln.
Unser Fazit
Ein solides und bewährtes Geschäftsmodell, eine erstklassige technologische Umgebung und erfahrene Gründer – diese Voraussetzungen erhöhen die Chance auf eine erfolgreiche Venture Debt-Finanzierung enorm. Ein positiver Cashflow ist für den Erfolg nicht unbedingt notwendig, doch der Break-Even sollte in greifbarer Nähe sein. Außerdem ist ein steter, transparenter und realistischer Weg hin zur Profitabilität wichtig, denn am Ende der Laufzeit muss das Unternehmen in der Lage sein, die Zinsen der Investoren zu tilgen. Jeder Gründer sollte also genau überprüfen und hinterfragen, wie sein Unternehmen aufgestellt ist und welches Finanzierungsmodell individuell zum gewünschten Erfolg führt.