„How to“ Mindmap: 7 praktische Schritte zum Profi Mind Map
Mit Mindmaps können Sie auch schwierige Gedankengänge spielerisch aufs Papier bringen. Damit das Ihnen kreativ und damit erfolgreich gelingt, haben wir Ihnen 7 Tipps zum Mindmapping zusammengetragen.

Das menschliche Gehirn besitzt eine linke und eine rechte Hälfte, und die nehmen jeweils unterschiedliche Funktionen wahr. Mit der linken Gehirnhälfte funktioniert das rationale Denken, Logik, Sprache, Zahlen. Rechts ist für Raumwahrnehmung, Phantasie, Farbe, Rhythmus, Muster verantwortlich. Hier setzt die Mindmapping-Methode von Tony Buzan an: Spricht man gezielt beide Gehirnhälften an, ergeben sich Synergien: Wir arbeiten kreativer, merken uns Dinge besser.
How to create a Mind Map: Wie Mindmapping funktioniert, erklärt Tony Buzan in diesem Video:
Mind Map Schritt 1: Nehmen Sie das Blatt im Querformat
„Beginnen Sie in der Mitte eines leeren Blattes, das Sie quer vor sich hinlegen. Warum in der Mitte? Dadurch erhält Ihr Gehirn die Freiheit in alle Richtungen zu expandieren. Warum Querformat? Weil Sie so viel mehr Begriffe normal – also von links nach rechts – schreiben können, was die Mind Map lesbarer macht“, schreibt Tony Buzan in seinem Buch „Kreative Intelligenz“. Eine ähnliche Argumentation: Unliniertes Papier, dass weder in Größe noch Aufteilung Grenzen setzt, hebt das hierarchische Strukturdenken „Oben-Unten“ auf, quer entsteht eher ein Bild denn ein Text.
Mind Map Schritt 2: Setzen Sie den Grundgedanken in die Mitte des Blattes
Definieren Sie ein Wort, dass der Ausgangspunkt Ihres Mindmaps wird: Den Namen Ihrer Unternehmung, das Wunschbild Ihrer Zukunft oder einfach nur die Idee. Nutzen Sie am besten nur ein Wort oder Begriff. Ein Beispiel: Wenn Sie schreiben „Mein Blumenladen“, dann grenzen Sie Ihr Brainstorming schon ein, denn der wichtige Unterpunkt „Recherche zu anderen erfolgreichen Blumenläden“ passt da nicht mehr drunter. Bleiben Sie also bei „BLUMENLADEN“. Falls Sie noch kein einfaches, zentrales Wort wissen, arbeiten Sie visuell: Zeichen Sie in der Mitte des Blattes ein buntes Bildchen oder setzen Sie ein zentrales Foto: Das kann Ihr Unternehmenslogo sein, ein Bild von sich in der Stimmung, die Sie als Lebensmotto bezeichnen würden oder einfach nur etwas, was Sie inspirierend finden. Das Bild soll Sie animieren, Lust auf die bevorstehende Mindmap machen. Im besten Falle formulieren Sie damit auch Ihr zentrales Thema.
Mind Map Schritt 3: Denken Sie frei – malen Sie Äste – immer im Uhrzeigersinn!
Von dem zentralen Bild oder Begriff ausgehend werden betont dicke Linien strahlenförmig gezogen. Die Linien sind organisch (also dick gebogenen und dünn auslaufend). Hauptlinien sind dicker, Nebenäste dünner. Auf die Hauptlinien werden in GROSSBUCHSTABEN die Hauptthemen, vergleichbar mit den Kapitelüberschriften eines Buches, geschrieben. Pro Linie wird jeweils ein Schlüsselbegriff verwendet, wobei die Linienlänge der Wortlänge entspricht.
Und wenn Sie nicht gleich griffige Worte zur Hand haben verkrampfen Sie nicht: Malen Sie leere Äste und Linien, Fragezeichen und Bilder in die Mindmap. Später können Sie die Dinge, die Ihnen quasi „auf der Zunge liegen“ leichter ergänzen.
Mind Map Schritt 4: Strahlenförmig springen – geben Sie jedem Gedanken EINE Linie
Daran schließen sich in dünner werdenden Zweigen die zweite und dritte sowie weitere Gedankenebenen (Unterkapitel), geschrieben in Kleinbuchstaben, an. Von diesen können wiederum Linien ausgehen, auf denen die Gedanken weiter untergliedert werden. Tony Buzan spricht von „ausstrahlen“ der Gedanken. Jeder Ast und jede Verästelung wird vom Mittelpunkt aus gelesen. Der Sinn dahinter: Aus Hauptpunkten werden Nebengedanken, und noch weitere genauere Begriffe – das führt zu den Einzelheiten, aus denen sich dann ganze Sätze und Absätze formulieren lassen. Dieses Verfahren entspricht unserem Lernen, wenn wir auf neue Gegenstände treffen: Zunächst nehmen wir nur äußerliche und grobe Strukturmerkmale wie Namen, Begriffe und Bilder wahr, erst danach differenzieren wir.
GANZ WICHTIG BEIM MINDMAPPING: 1 WORT PRO LINIE! Das Gute am Mindmapping ist laut Buzan, dass Sie sich daran gewöhnen, Gedanken zu komprimieren, und diese auf den Punkt zu bringen. Das verschafft Klarheit.
Mind Map Schritt 5: Nutzen Sie Farbcodes beim Mindmapping!
Benutzen Sie unterschliedliche Farben, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Gleichzeitig können beispielsweise auch zusammengehörende Gedanken und Ideen leicht durch Verwendung der gleichen Farbe verdeutlicht werden. Gerade die Farben unterstützen die Erinnerung.
Und es macht mehr Spass, bei der Gestaltung: Das sollten Sie nicht gering schätzen. Denn wenn Sie Spaß haben, lernen und merken Sie sich die Dinge besser.
Farbcodes können Sie ganz unterschiedlich einsetzen: Geben Sie jedem Aste eine andere Farbe, um Themen besser zu unterscheiden. Oder: geben Sie jeder Unterkategorie eine Farbe (z.B. Blau für Aufgaben, Grün für Zuständigkeiten/Personen, Rot für Ideen, Lila für kritische Punkte).
Mind Map Schritt 6: Nutzen Sie Bilder und Symbole!
Pfeile, geometrische Figuren, kleine Bilder, gemalte Ausruf- oder Fragezeichen oder selbst definierte Icons und Sinnbilder: Hier können Sie nicht nur kreativ sein, Sie sollten es auch. Denn zum einen gilt, was schon bei den Farben gesagt wurde, Bilder lassen sich besser merken und Sie haben Spass bei der Gestaltung – auch das sorgt für Lernerfolge. Denken Sie bei bei der Bilderwahl daran: ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! Das macht ihren Mind Map erst zum Denk- und Lerninstrument!
Step 7: Starten Sie durch mit Ihrem Mindmap: Losschreiben, Ausstreichen, Kritzeln, Springen
Sie wissen einfach nicht, wo Sie anfangen sollen, was Sie auf das weisse Papier schreiben sollen? Genau hier kommt doch die Stärke des Mind Mapping zum Tragen. Malen Sie Kringel, Symbole, Linien, Zahlen – was auch immer. Lassen Sie die Gedanken schweifen und beschäftigen Sie dabei Ihre Hand auf dem Papier. Werten Sie nicht. Lassen Sie Ihren Assoziationen freien Lauf! Manchmal ergibt sich allein aus dem, was da entsteht, ein Gedanke, der wichtig ist!
Gründerrat zum Mind Mapping
Ein Mindmap ist kein Kunstwerk, sondern eine Arbeitstechnik, um Ideen zu sammeln, auszuwerten und zu organisieren. Nutzen Sie das! Machen Sie mehrere Mindmaps zum gleichen Thema, testen Sie immer andere Worte/Bilder in der Mitte. Streichen Sie durch, kleben Sie ein Blatt dran, verändern Sie! Erst dann haben Sie in Mindmapping auch ein (Denk-)Werkzueg geschaffen. Und: hängen Sie den fertigen Mind Map gut sichtbar auf – es hilft Ihnen dabei, Ihr Projekt immer wieder zu durchdenken, und unbewußt nach Lösungen zu suchen!
Sie wollen Ihren Mindmap gleich digital erstellen? Dann informieren Sie sich über unsere Top 10 der kostenlosen Online-Mindmapping-Tools.