Übernahme eines Unternehmens: So geht ihr die Digitalisierung an
Indem ihr bei der Übernahme eines Unternehmens die Digitalisierung vorantreibt, könnt ihr höhere Umsätze, mehr Effektivität und insgesamt reibungslosere Arbeitsabläufe gewährleisten. Sämtliche Abteilungen profitieren davon. Gleichzeitig gibt es aber auch Kosten und Herausforderungen, die auf euch zukommen werden. Warum die Digitalisierung dennoch so wichtig ist und was ihr dabei beachten solltet, darum geht es in diesem Artikel.
Eine wesentliche Veränderung in einem bereits bestehenden Unternehmen, dass ihr übernehmt, ist die Digitalisierung. Häufig sind die früheren Inhaber nicht mehr mit der Zeit gegangen und haben für alle möglichen Prozesse digitale Lösungen gefunden und eingesetzt. Hier besteht für euch zum einen Modernisierungsmöglichkeit – vor allem aber die Chance, die Prozesse schlanker, schneller und damit mittelfristig auch kostengünstiger zu gestalten.
Die Bedeutung von Digitalisierung in der Unternehmensstruktur
Was genau ist mit dem Begriff „Digitalisierung“ gemeint? Grundsätzlich versteht man darunter die Umwandlung analoger Inhalte in digitale. In Unternehmen heißt das konkret, dass digitale Technologien genutzt werden, um Prozesse zu optimieren.
In den letzten Jahren wuchs die globale Vernetzung durch das Internet stetig. Das hat nicht nur die Arbeitswelt verändert, sondern die gesamte Gesellschaft. Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter haben heute diesbezüglich hohe Ansprüche an moderne Unternehmen.
Neue digitale Lösungen ermöglichen flexible Lagerlogistik, schnelle Transportwege, virtuellen Kundenservice, ausgeklügelte Marketingmaßnahmen und vieles mehr.
In der Folge wird es für Unternehmen jedoch auch zunehmend wichtiger, sich den neuen Erwartungen anzupassen. Mit der Übernahme eines Unternehmens kommen viele Fragen auf Euch zu. Die nach der Digitalisierung lässt sich jedoch schnell beantworten. Nur so schafft Ihr es nämlich, euch langfristig auf dem Markt zu etablieren und Euer Unternehmen voranzutreiben.
6 Vorteile der Digitalisierung
Nicht nur in großen Unternehmen mit komplexen Kommunikationswegen spielt die Digitalisierung eine Rolle. Auch junge Startups in der Gründungsphase können profitieren. Eine besondere Chance ist die Übernahme eines bestehenden Unternehmens: Hier habt ihr es mit bestehenden Prozessen zutun und könnt diese auf Sinnhaftigkeit aber auch darauf prüfen, ob sie digital nicht viel besser zu bewältigen wären.
Wie überall sehen Unternehmen auch in der Digitalisierung sowohl Chancen als auch Risiken. Allerdings gibt es grundlegende Argumente, die klar für digitale Lösungen sprechen:
Vereinfachung von Geschäftsprozessen
Eine Cloud, auf die Mitarbeiter und Kunden in Echtzeit zugreifen können, machen die interne und externe Kommunikation deutlich unkomplizierter. Tools für effektivere Zusammenarbeit ermöglichen es außerdem, dass alle Projektbeteiligten jederzeit über den Stand der Aufgabenbearbeitung informiert sind. Noch dazu kann zwischen Akteuren kommuniziert werden, die an den verschiedensten Orten der Welt arbeiten.
Schneller Wissenstransfer
Videos, Sprachnachrichten und geteilte Dokumente machen es so einfach wie noch nie, den aktuellen Wissensstand festzuhalten und zu teilen. Aufgezeichnete Online-Konferenzen können außerdem unkompliziert versendet werden, sodass auch Mitarbeiter, die nicht teilnehmen konnten, jederzeit auf dem aktuellen Stand sind.
Erweiterung des digitalen Angebotes
Viele stationäre Geschäfte, die hohe Umsatzeinbußen hatten, sind darauf umgestiegen, auch ein digitales Angebot zu entwickeln. Genauso können Beratungsfirmen anfangen, auch Online-Beratungen einzuführen. Auf diese Weise erreicht ihr mehr Kunden und könnt euch breiter aufstellen.
Bessere Vernetzung
Die meisten Unternehmen haben selbst Bereiche, in denen sie als Kunden das Angebot anderer annehmen. Das sind beispielsweise die Texterstellung für die Website, einzelne Produktionsschritte oder das Webdesign. Auch diesbezüglich ist die Kommunikation mit anderen Anbietern durch digitale Lösungen einfacher und schneller möglich.
Time-to-Market sehr viel schneller
Wenn ihr mit vernetzten Maschinen arbeitet, erreicht ihr intelligente und effiziente Produktionsprozesse. So produziert ihr Waren deutlich schneller.
Effektive Werbung
Heutzutage findet Werbung zu einem großen Teil im Internet statt. Das passiert über Homepages, soziale Medien oder Newsletter. Dadurch könnt ihr ohne großen Aufwand viele Menschen auf einmal erreichen und von eurem Angebot überzeugen.
Diese Bereiche lassen sich digitalisieren
Im Grunde gibt es kaum einen Unternehmensbereich, der sich nicht digitalisieren lässt. Es gibt jedoch bestimmte Felder, in denen die Digitalisierung sich besonders bewährt hat.
Das ist zum einen das Marketing. Digitale Kommunikationsstrategien können die Kundenbindung steigern und Messenger-Bots vereinfachen die Kundenkommunikation durch die automatisierte Beantwortung von Anfragen.
Eine digitalisierte interne Kommunikation verbessert zudem das Projektmanagement und verringert den Datenload, der täglich von Mitarbeitern bewältigt werden muss.
Interne Prozesse wie die Buchhaltung, die Rechnungsstellung oder das Dokumentenmanagement sind digitalisierbar, ebenso wie Logistik, Versand und Transportprozesse.
Kosten der Digitalisierung
Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ist der Kostenfaktor bei Digitalisierungsprozessen oft eine echte Herausforderung. Dabei können die Kosten sehr stark schwanken und von mehreren Tausend bis hin zu Hunderttausenden von Euros variieren. Daher ist es schwierig, pauschale Aussagen zu Digitalisierungsprozessen zu machen.
Laut KfW Research hat der Mittelstand 2019 insgesamt 19 Milliarden Euro für Digitalisierung ausgegeben, im Durchschnitt sind das 17.000 Euro. Große Mittelständler haben dabei rund das 23-Fache der kleinen Mittelständler für ihre Digitalisierung investiert.
Kosten entstehen in sämtlichen Phasen der Digitalisierung: Bei der Ideenfindung und Innovation, der Umsetzung im Arbeitsprozess, der Einführung und Schulung der Mitarbeiter sowie der Wartung von Technologien.
Digitalisierungsförderungen
Glücklicherweise gibt es diverse Förderprogramme, von denen Unternehmen profitieren können. Beispielweise hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) für kleine und mittlere Unternehmen das Programm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ aufgesetzt. So ist es möglich, selbst bei geringem Startkapital digitale Lösungen Schritt für Schritt umzusetzen. Da es vermutlich finanziell kaum möglich ist, das gesamte Unternehmen auf einmal zu digitalisieren, bietet es sich an, dass ihr zunächst eure größten Schwachstellen ausfindig macht und den Prozess dort beginnt.