Potenzial Mobility Gründungen: 7 spannende Startups + UBER im Überblick
Der deutsche Automobilmarkt befindet sich derzeit im Wandel. Denn wo vor Jahrzehnten das große Auto für der Haustür noch das Statussymbol Nummer Eins war, setzt die junge Generation auf umweltbewusste und clevere Transportlösungen. Dies sorgt dafür, dass es eine Flut von großartigen Mobility Startups gibt, die mit innovativen Produkten und Dienstleistungen aufwarten. Aber ist das ein kurzweiliger Trend oder eine Branche mit Zukunft?
Die Automobilindustrie hat sich in den letzten fünf Jahren massiv verändert. Das traditionelle Ökosystem dieser Branche wurde mit technologischen Entwicklungen und sich entwickelnden Geschäftsmodellen konfrontiert: Ob Elektrifizierung von Fahrzeugen, Sensorik, elektrische Architektur, OTA, Algorithmen der künstlichen Intelligenz (AI), neue Geschäftsmodelle der Mobilität, maschinelles Lernen und selbstfahrende Autos – hier gibt es jede Menge Neues. Wie hochpotent das Thema ist, zeigt eine Mapping-Studie über Startups, die sich auf die Wertschöpfungskette der Automobilindustrie konzentrieren. Die Forscher um Sarwant Singh erwarteten etwa 500 Startups, als sie die Studie begannen. Sie entdeckten weltweit „1700 unglaublich disruptive Unternehmen“.
Erfolgsstory Uber: Das lernt ihr von dem Aufsteiger
Eine Erfolgsgeschichte, wie sie im Buche steht: Uber hat innerhalb von wenigen Monaten nach seiner Gründung die Welt des bezahlten Personentransports auf den Kopf gestellt. Mittlerweile ist das Unternehmen weltweit vertreten. Die Umsatzzahlen steigen täglich und es ist kein Ende in Sicht. Was aber ist es, dass dieses Startup von den anderen absetzt? Neben einer cleveren Idee und einer exzellente Umsetzung, ist es ohne Frage der Einstieg in die richtige Branche.
Der moderne Lebensstil verabschiedet sich zunehmend von der Idee, ein eigenes Auto als Notwendigkeit anzusehen. Immer mehr Personen steigen auf öffentliche Transportmittel um oder erledigen Wege zu Fuß und mit dem Rad. Insbesondere in urbanen Regionen ist dieser Trend zu erkennen. Überfüllte Straßen, Smog und Fahrzeuglärm machen die Reise mit dem Auto für viele zu einem leidigen Übel.
Gleichzeitig möchte man aber auf den Komfort eines Autos nicht gänzlich verzichten. Und genau hier fand Uber seinen bezahlten Parkschein: günstiger Personentransport, der dann zur Verfügung steht, wenn er gewünscht ist.
Mobility Startups auf der Überholspur
Aber nicht nur der Personentransport bietet erstklassige Möglichkeiten für Mobility Startups. Der Bereich umfasst eine Vielzahl von Leistungen und Produkten. Die Vielfalt diese Startups macht deutlich, dass die Mobility-Branche ein Feld ist, in dem man sich richtig austoben kann. Keine Idee scheint zu schräg und kein Vorhaben unnötig. Die Mapping-Studie von Sarwant Singh zeigt: Bisher konzentrierten sich die meisten Gründungen auf Mobilität hinsichtlich Carsharing und auf Elektrifizierung und vernetzte Fahrzeugtechnologien.
„In den letzten 12 Monaten haben wir jedoch festgestellt, dass Startups Graubereiche ansprechen, die zuvor nicht von bestehenden Ökosystempartnern angegangen wurden, wie fortgeschrittene Interaktionen zwischen Mensch und Maschine, Cybersicherheit, Analytik IoT-Plattformen, Fahrersicherheit, Kartierungslösungen, eCommerce oder Frachtaggregation“, so Sarwant Singh.
mobileee – Effizienz
Anbieter wie mobileee setzen auf eine gelungene Kombination aus öko-effizienten Mobilitätslösungen, die auf den Nischenbereich von Firmenansprüchen im Umfeld der Luftfahrt zugeschnitten sind.
vimcar – Das digitale Fahrtenbuch
Vimcar hat die Dienstwagenversteuerung revolutioniert. Das Berliner Startup hat die handschriftliche Fahrtenbuchführung digitalisiert und macht Firmenwagen fahren damit effizienter als je zuvor. Die ganze Gechichte zu Vimcar lest ihr in unserem neuen Portrait aus unserer Reihe von Gründerstories.
evopark – Das Ende der Parkplatzsuche
evopark Parkkarte adressiert ein Problem, das seit Jahrzehnten Autofahrer zur Weißglut bringt: problemloses Parken und Zahlen in Hunderten von Parkhäusern im gesamten Bundesgebiet.
Wie heiß das Thema ist, zeigen zwei weitere Projekte: BMW hat eine zweistellige Millionensumme in das US-Startup Zirx gesteckt. Per App kann ein Fahrer einen freien Parkplatz in der eigens angemieteten Fläche des Startups suchen und buchen. Ähnlich funktioniert das Startup Luxe, hier hat die Autovermietung Hertz einige Millionen Dollar investiert.
UNU – Elektromotorroller
Die Zukunft der Mobilindustrie setzt auf Elektrofahrzeuge. Das Berliner Unternehmen UNU hat diesen Trend erkannt und produziert hochwertige Elektromotorroller – ideal für den urbanen Dschungel. Die wendigen Flitzer sind umweltfreundlich und haben einen richtig coolen Style zu bieten. Ohne Frage eine Transportlösung, die einen reißenden Absatz findet.
Aktuell haben die Gründer des 2014 gegründeten Unternehmens Investitionsgelder von 7,5 Millionen Euro gesammelt, um auf dem europäischen Markt zu expandieren. Unter anderem fließen die Gelder von Capnamic Ventures und dem französischen VC Iris Capital.
PlugSurfing – Elektroautos laden
PlugSurfing bietet eine Zahlungsapp, über die Elektroautofahrer ganz einfach bei einer Vielzahl von großen Ladestationsbetreibern in Europa bezahlen können. Auch für die Suche von nahe gelegenen Ladestationen ist die App hilfreich. Ideal, um den Alltag für Besitzer von Elektroautos zu vereinfachen.
Der derzeit größte Investor des Unternehmens ist die Heinz Dürr Invest GmbH. Sie deckt rund 13 % des Investitionskapitals. Hinzu kommen Investoren wie die Solarvalue Holding GmbH und Cleantech Invest Oyj.
Donkey Republic – Fahrrad immer und überall
Ein internationales Startup ist der Fahrradverleih Donkey Republic. 2015 begann der Siegeszug in Kopenhagen und heute ist das Unternehmen nahezu weltweit vertreten. Über eine App und ein einfaches Fahrrad-Verleihsystem ist es möglich, nahezu immer und überall und vor allem einfach ein Fahrrad zu leihen. Alles wird über die App geregelt – online zahlen, ein Rad finden und losfahren.
Das Unternehmen startet im Jahr 2014 über Crunchbase seine Investorensuche und hat bis heute private wie kommerzielle Investitionsgelder im Wert von rund zwei Millionen Euro gesichert.
Potenzial für Gründer heute – Diese Ideen fehlen noch
Wer auf der Suche nach einer lukrativen Startup-Branche ist, der wird in Sachen Mobility hellhörig. Denn hier gibt es nicht nur jede Menge Möglichkeiten – es gibt auch eine exzellente Infrastruktur. Man muss das Rad nicht neu erfinden, um Leistungen zu kreieren, die reißenden Absatz finden.
- Wie wäre es denn mit einer Autovermietung, deren Fuhrpark ausschließlich auf Elektroautos setzt?
- Und, um die Fahrzeuge der Zukunft immer mit Strom zu versorgen, mit einer App, welche automatisch die nächste Stromstation für das E-Auto anzeigt, sobald der Batteriestand kritisch wird?
Das Interesse ist da, die Technologie wird sich in den kommenden Jahren rasant entwickeln und verbreiten – und Organisatorisches wie die Zulassung des Fuhrparks übernehmen Anbieter wie die wie die Kroschke GmbH. Die Zulassung von Fahrzeugen ist dabei ein wichtiger Punkt, um Mobility-Startups von Anfang an richtig zu organisieren. Wird der damit verbundene Bürokratieaufwand durch einen externen Partner erledigt, ist dies vor allem in der Anfangsphase hilfreich. Darüber hinaus gibt es viele Spezialisten, die bereits seit Jahren die notwendigen Dienstleistungen bieten, um die Rahmenbedingungen für ein Mobility Startup zu optimieren.
Online wie offline die Chancen nutzen
Zu Zeiten von Smartphone und Co. ist es kein Wunder, dass sich viele Startups auf den digitalen Markt konzentrieren. Dabei bietet die Mobility-Branche eine gute Gelegenheit, den Online- und Offline-Markt miteinander zu kombinieren. Hier dient Uber erneut als ein Pionier. Das Unternehmen verlegt die gesamte Kommunikation zwischen Kunden und Dienstleistern vor und nach der Fahrt auf die App.
Kunden sprechen sehr gut auf Applikationen an, die eine Erleichterung für ihren Alltag bedeuten. Sei es ein einfacher Weg, den passenden Transport zu finden, oder eine Liste mit Food-Trucks in der Nähe. Networking steht für solche Angebote hoch im Kurs. Dienstleisterverzeichnisse, die sich mit maßgeschneiderten Suchanfragen filtern lassen, sind eine wahre Fundgrube für Kunden und Unternehmen.
Förderungen, Acceleratoren und Inkubatoren im Mobility Segment
Großer Markt mit gesellschaftlicher Relevanz: da sind auch groß aufgelegte Fördermaßnahmen und Aktivitäten der Big Player nicht weit. Elektromobilität und alle damit verbundenen Techniken wie Ladeinfrastruktur werden sogar vom Bund gefördert. Beinahe jeder deutsche Auto-Hersteller betreibt ein Förderprogramm für Startups: etwa die BMW Startup Garage. Die Bayern suchen Unternehmen, die Service- und Dienstleistungen auf Softwarebasis oder Big Data Lösungen anbieten. Daimler hat mit Startup Autobahn ein Programm für Future Mobility und Industrie 4.0 aufgestellt. Und als Teil der Volkswagen Group sucht der IDEATION:HUB Startups, um die Digitalisierung voranzutreiben.