Startups können Beschäftigte besser am Erfolg beteiligen
Der Bundestag will heute das Zukunftsfinanzierungsgesetz beschließen: Unter anderem soll dadurch die Mitarbeiterbeteiligung einfacher und steuerlich attraktiver werden.
Nach jahrelangem Ringen steht der Bundestag vor der Verabschiedung des Zukunftsfinanzierungsgesetzes und damit auch die Möglichkeiten für die Mitarbeiterbeteiligung bei Startups deutlich verbessern. Dr. Ralf Wintergerst, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, zeigt sich zufrieden: „Das Zukunftsfinanzierungsgesetz macht den Weg frei für eine deutlich verbesserte Mitarbeiterbeteiligung in Startups.“
Wintergerst betont, dass Mitarbeiterbeteiligungen zunehmend wichtig für den Erfolg eines Startup-Öko-Systems würden. „Gerade für junge und kleinere Unternehmen, die hohe Fixgehälter häufig nicht stemmen können, ist es von entscheidender Bedeutung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am finanziellen Erfolg des Startups zu beteiligen, um im internationalen Wettbewerb um die besten Talente gute Leute zu gewinnen und zu halten.
Auf den letzten Metern hat es beim Zukunftsfinanzierungsgesetz noch wichtige Verbesserungen gegeben. „Dadurch, dass Steuern auf überlassene Unternehmensanteile erst fällig werden, wenn wirklich Gewinne realisiert werden und nicht bereits bei einem Arbeitgeberwechsel, wird die Dry-Income-Problematik weitestgehend gelöst“, erläutert der Bitkom-Chef. Damit entfalle eines der größten Hemmnisse, das die deutsche Variante der Mitarbeiterbeteiligung gerade auch im internationalen Vergleich unattraktiv für die Beschäftigten gemacht habe.
„Gegenüber dem früheren Kabinettsentwurf hat sich zweitens verbessert, dass auch sogenannte vinkulierte Anteile im Gesetzestext erwähnt werden und damit deutlich mehr Rechtssicherheit für diese fast ausnahmslos genutzte Variante der Mitarbeiterbeteiligung hergestellt und die Neuregelung somit wirklich praxistauglich wird“, so Wintergerst. Nicht zuletzt könnten nun auch größere und ältere Startups von den Neuregelungen profitieren: „So werden erfolgreiche deutsche Scaleups in ihrem Wachstum hin zu internationalen Champions gestärkt.“
Nach einer Bitkom-Umfrage aus diesem Jahr wäre für drei Viertel (73 Prozent) der Startups eine höhere Attraktivität von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen wichtig. Bislang beteiligen 4 von 10 (38 Prozent) Beschäftigte am Unternehmen, weitere 48 Prozent können sich das in der Zukunft vorstellen.