Lieber flexibel arbeiten als daddeln: Startups werfen den Kickertisch raus
Nur noch wenige Startups setzen auf Spiel- und Unterhaltungsangebote, um die Mitarbeiter zu motivieren. Angesagter sind Homeoffice und flexible Arbeitszeiten.

Ein Kicker im Großraumbüro galt noch vor wenigen Jahren als Erkennungszeichen für ein Startup. Doch inzwischen steht gerade einmal noch in rund jedem siebten Startup (17 Prozent) ein Kickertisch – und nur jedes dritte (34 Prozent) bietet überhaupt Spiel- und Unterhaltungsangebote, zu denen etwa auch Tischtennis oder eine Spielekonsole gehören.
Weit verbreitet in Startups sind dagegen kostenlose Getränke für die Mitarbeiter (72 Prozent) sowie kostenlose Verpflegung (49 Prozent) wie zum Beispiel ein Obstkorb oder eine kostenlose Kantine. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 206 Startups.
Um für eine gute Arbeitsatmosphäre zu sorgen, setzt stattdessen eine große Mehrheit auf Homeoffice und mobiles Arbeiten (89 Prozent), eine insgesamt lockere Arbeitsatmosphäre (85 Prozent) sowie auf Mitarbeiterevents (81 Prozent). Drei Viertel (78 Prozent) nutzen zudem Vertrauensarbeitszeit, etwa sechs von zehn bieten Gleitzeit an, 17 Prozent Arbeitszeitkonten.
„Der Kicker sollte als Startup-Klischee endgültig ausgedient haben. Im immer härter werdenden Wettbewerb um die besten Leute versuchen Startups die Wünsche und Erwartungen der Bewerber und Mitarbeiter zu erfüllen – und dabei geht es vor allem um Themen wie Arbeitsplatzgestaltung und flexible Arbeitszeit“, sagt Jenny Boldt, Leiterin Startups beim Bitkom. „
Vor allem Startups würden davon profitieren, wenn es gelänge, sich von starren Arbeitszeitregelungen zu trennen. „Wir sollten uns von täglichen Höchstarbeitszeiten und Ruhepausen verabschieden und stattdessen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit einführen“, fordert Boldt.