SWOT-Analyse

SWOT steht dabei für Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats).

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Die SWOT-Analyse ist ein bewährtes Instrument für die Strategie-Entwicklung von Unternehmen.

Die Abkürzung SWOT steht dabei für Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats). Alle Gegebenheiten werden in einer Matrix aufgelistet und einander gegenüber gestellt, und ermöglichen so die Entwicklung einer wirkungsvollen und sinnvoll geplanten Unternehmensstrategie.

Die einzelnen Bereiche der SWOT Analyse

S (Strengths) Die (inneren) Stärken eines Unternehmens können beispielsweise sein, Motoren besonders günstig produzieren zu können oder mit hoher Flexibilität Produkte exakt an unterschiedliche Bedürfnisse der Märkte anpassen zu können.

W (Weaknesses) Schwächen des Unternehmens könnten beispielsweise sein, in einem Trendmarkt mit hohem Wachstum nicht ausreichend gut aufgestellt zu sein, weil der eigene Schwerpunkt in einer anderen Richtung liegt. Schwächen müssen nicht zwangsläufig etwas Negatives sein. Kein Unternehmen kann (und sollte) in jedem Marktsegment gleich gut sein.

O (Opportunities) Externe Gegebenheiten – etwa ein neuer Bedarf auf dem Markt oder ein starkes Wachstum in einem der Schwerpunkt-Segmente des Unternehmens können dann eine Chance darstellen. Wie wertvoll diese Chancen sind, muss dann im Nachgang bewertet werden. Wichtig ist aber, sie zunächst vollständig aufzulisten, um die Markt-Strategie so umfassend wie möglich planen zu können. Auch die „Schwächen“ des Unternehmens sollten als Chance genutzt werden – aus diesem Grund werden beim SWOT-Ansatz sowohl Stärken als auch Schwächen als Chancen aufgefasst, eine individuelle Strategie zu gestalten.

T (Threats) Jede Stärke und jede Schwäche eines Unternehmens birgt dabei aber natürlich auch ein gewisses Risiko auf dem Markt. Die Stärke, kostengünstig zu produzieren, kann im High-End-Segment wiederum einen markttechnischen Nachteil bedeuten, vor allem werden hier oft die vergleichsweise höchsten Gewinne erzielt.

SWOT-ANALYSE als vereinfachtes Modell

Ein Beispiel: Wie funktioniert die SWOT Analyse?

Bevor Sie mit Ihrem Freund die Wette eingehen, wer der schnellere auf 100 Metern ist, sollten Sie vier Dinge überdenken: Wie schnell laufen Sie? Wann geht Ihnen die Puste aus? Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie schneller sind als Ihr jeden Tag joggende Freund und wie wahrscheinlich ist es, dass Sie mitten im Sprint von einem Oberschenkelkrampf gestoppt werden?
Damit überdenken Sie Ihre Stärken, Schwächen und die Chancen und Risiken, den Lauf zu gewinnen. Diese Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken) – kurz SWOT-Analyse, gibt es auch für Unternehmen.

Und genauso, wenn auch mit weitaus mehr Variablen wird für ein Unternehmen strategisch geplant, insbesondere bei der Marketingplanung. Ursprünglich in den 1960er Jahren an der Harvard Business School zur Anwendung in Unternehmen entwickelt, gilt es, das Umfeld auf Chancen und Risiken oder Gefahren sorgfältig zu analysieren und sich die eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu machen. Kern der Strategie: Welche der Unternehmensstärken will man nutzen um welche Chancen – Möglichkeiten – zu realisieren.

Bedeutung der SWOT Analyse für die Praxis

Die SWOT-Analyse ist für alle Unternehmen nützlich, die auf dem Markt Fuß fassen und eine erfolgreiche Marktstrategie entwickeln wollen, unabhängig von der Branche oder der Unternehmensgröße. Bedeutsam ist dabei vor allem, dass sowohl individuelle Schwächen als auch Stärken des Unternehmens als Chancen aufgefasst werden, gerade für Startups kann das sehr wesentlich sein, um die zukünftige Position auf dem Markt zu bestimmen.

Wichtig ist aber, Stärken und Chancen auf dem Markt klar auseinander zu halten – nicht alle Stärken bedeuten dabei auch tatsächlich nutzbare Chancen oder Vorteile. Hier werden oft auch schnell Fehler in der Positionierung des Unternehmens oder bei der Setzung der Unternehmensschwerpunkte sichtbar.

FAZIT: Gerade für Startups bieten SWOT Analysen auch eine Möglichkeit, schon im Vorfeld zu bestimmen, mit welcher Unternehmensausrichtung die größten insgesamten Erfolgschancen auf dem Markt bestehen können.

Gründerrat zur SWOT-ANALYSE

Typische Fehler bei der SWOT Analyse: Es fehlt ein klar fomuliertes Ziel. Außerdem werden externe Chancen mit internen Stärken verwechselt. Und man versteht die Analyse als Strategie – sie stellt aber nur einen Zustand fest und gibt noch keine Konsequenzen daraus vor.

Die SWOT Analyse beruht auf Informationen. Doch Gründer sollten sich nicht täuschen lassen: es handelt sich nicht um reine Tatsachen. Damit Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken so objektiv wie möglich eingeschätzt werden, sollten Sie die Analyse im Team durchführen.

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