Podcast erstellen: Planung, Tools und Monetarisierung

Podcasts sind ein beliebtes Medium, um Wissen zu teilen, Geschichten zu erzählen und mit seinem Publikum in Kontakt zu treten. Doch bevor ihr euer Mikrofon einschaltet und loslegt, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Hier erfahrt ihr, wie ihr mit einem Podcast erfolgreich startet.

Einen Podcast zu starten ist eine spannende Reise, die sorgfältige Planung und Vorbereitung erfordert. Hier ist eine umfassende Anleitung, die euch hilft, euren eigenen Podcast erfolgreich zu starten. Wir zeigen euch

  • wie ihr einen Podcast vorbereitet,
  • welche Ausrüstung und Technik ihr für euren Podcast benötigt und
  • wie ihr mit dem richtigen Marketing eurem Podcast zum Erfolg verhelft und damit Geld verdient.

Mit Podcast erfolgreich | Vorbereitung und Planung

Schritt 1 Vorbereitung für Podcast: Definiert euer Thema und eure Zielgruppe

Was, wie, wann und warum? Und für wen? Diese wichtigsten Fragen solltet ihr zu Beginn eurer Planung beantworten:

  • Worum geht es in eurem Podcast? Wählt ein Thema, das euch begeistert und über das ihr viel zu sagen habt. Je spezifischer das Thema, desto einfacher wird es, eine Nische zu finden und ein treues Publikum aufzubauen.
  • Wen möchtet ihr erreichen? Definiert eure Zielgruppe so genau wie möglich. Wer sind die idealen Hörer? Was sind ihre Interessen, Bedürfnisse und Probleme?
  • Was ist das Ziel eures Podcasts? Möchtet ihr unterhalten, informieren, inspirieren oder zum Nachdenken anregen?

Schritt 2 Vorbereitung für Podcast: Wähle einen Namen und ein Format

Wie ein Unternehmensname ist auch der Podcast-Name eine Marke, etwas, was kurz und knapp bei euren Zuhörern hängen bleiben soll. Deshalb:

  • Findet einen passenden Namen: Der Name des Podcasts sollte einprägsam, relevant und leicht zu merken sein.
  • Wählt ein Format: Es gibt viele verschiedene Formen von Podcast, ihr solltet wissen, ob ihr
    • in einem ein Interview-Podcast Gespräche mit Experten oder interessanten Persönlichkeiten führen wollt,
    • in einer Solo-Podcast-Show eure Gedanken und Ideen alleine präsentieren wollt,
    • einen Podcast mit einem Partner im Co-Hosting plant,
    • lieber in Reportagen über Ereignisse und Themen vor Ort berichten wollt oder
    • in einem klassischen Storytelling Geschichten erzählen wollt.

Schritt 3 Vorbereitung für Podcast: Erstellt Konzept und Struktur

Ein Podcast in eine Show – läuft also nach einem möglichst dramaturgisch überlegten Muster ab. Einleitung, These und auch Ergo. Hinzu kommen An- und Abmoderation usw. Deshalb:

Entwickelt ein Konzept: Was ist die Grundidee eures Podcasts? Was macht ihn einzigartig?

Plant die Struktur: Wie sind eure Episoden aufgebaut? Welche wiederkehrenden Elemente gibt es?

Intro und Outro: Gestaltet einen einprägsamen Anfang und ein klares Ende.

Musik und Soundeffekte: Nutzt Musik und Soundeffekte, um die Stimmung zu untermalen.

Segmente: Teilt eure Podcast-Episoden in verschiedene Segmente auf, um Abwechslung zu schaffen.

Schritt 3 Vorbereitung für Podcast: Plant die ersten Episoden

Erstellt eine Liste mit Episodentiteln und -themen

  • Was möchtet ihr in den ersten Folgen behandeln?
  • Gibt es einen roten Faden, der sich durch die Episoden (die dann eine Staffel ergeben) zieht?
  • Gibt es Elemente oder Inhalte, die über mehrere Episoden gehen?

Recherchiere und sammle Informationen

Bereitet euch gründlich auf jede Episode vor. Auch der erfolgreichste Laber-Podcast hat Themen und Materialrecherche, ob nun in der Bunten, bei VICE oder Wikipedia. Oder aus einem Buch.

Schreibt ein Skript oder Stichpunkte

Keinesfalls solltet ihr fertige Texte aufschreiben – die Gefahr, diese nur vorzulesen und damit tröge zu werden, ist riesig. Aber trotzdem braucht ihr ein Script, einen inhaltlichen Ablaufplan für jede Podcast-Folge, an dem ihr euch orientieren könnt und auch mal draufschauen, wenn ihr euch verquatscht habt. Denn das Script hilft euch, den roten Faden zu behalten.

Ladet Gäste ein (optional)

Kontaktiert interessante Personen für Interviews. Eventuell führt ihr auch ein kurzes Vorgespräch, um zu schauen, ob die Person tatsächlich etwas zu eurem Thema beitragen kann. Hier solltet ihr Zeit einplanen – da ihr in aller Regel keine Honorare zahlen könnt, müsst ihr euch auf den Zeitplan eurer Gäste einstellen.

Macht Sprechtrainings

Auch wenn euch eure Freunde sagen, dass ihr gut reden könnt. Vorsicht: über das Mikro klingt vieles und viele anders. Deshalb solltet ihr euch auch aufs Sprechen vorbereiten. Darauf solltet ihr achten:
Seid authentisch und leidenschaftlich, damit eure Begeisterung für das Thema auf eure Hörer überspringt.

  • Sprecht klar und deutlich, achtet also auf eine gute Aussprache und ein angenehmes Sprechtempo.
  • Haltet eure Episode kurzweilig und vermeidet lange Monologe und schafft Abwechslung.
  • Interagiert mit euren Hörern und beantwortet Fragen und Feedback.

Eine Alternative ist es, den Podcast nicht selbst zu sprechen, sondern mit Profis zu arbeiten. In verschiedenen Datenbanken findet ihr auch günstige Sprecher für euren Podcast.

Podcast aufnehmen | Technik, Plattform und Ausrüstung

Es braucht keinen riesigen technischen Aufwand, um einen Podcast zu machen. Audiotechnik für einen reinen Audio-Podcast, Videotechnik für einen Video-Podcast, etwa auf youtube.

Technik für euren Audio-Podcast

Mikrofon: Investiert in ein gutes Mikrofon, um eine klare Tonqualität zu gewährleisten.
Dynamische Mikrofone sind robust, ideal für laute Umgebungen und Sprache.
Kondensatormikrofone sind empfindlicher, besser für Gesang und detailreiche Aufnahmen.

Kopfhörer: Geschlossene Kopfhörer verhindern Rückkopplungen und ermöglichen euch, den Ton während der Aufnahme zu kontrollieren.

Aufnahmegeräte: Digitalrekorder sind portable Geräte mit integrierten Mikrofonen. Alternativ könnt ihr auch mit dem Computer mit Audiosoftware arbeiten. Häufig genutzte Programme sind z.B. Audacity, GarageBand, Adobe Audition.

Popschutz und Mikrofonarm reduzieren Plosivlaute und Störgeräusche.

Technik für euren Video-Podcast

Video-Podcast sind natürlich aufwändiger. Schließlich braucht ihr hier die oben genannte Tontechnik aber dazu noch einen Raum und Videotechnik. Wichtig ist auch Licht, um euch und eure Gäste vernünftig auszuleuchten.

Podcast Hosting-Anbieter und der richtige Podcast-Feed

Eine Podcast-Hosting-Plattform ist ein Dienst, der es Podcastern ermöglicht, ihre Audioinhalte zu speichern, zu verwalten und zu verbreiten. Diese Plattformen bieten Speicherplatz für die Audiodateien und generieren einen RSS-Feed, der es ermöglicht, den Podcast auf verschiedenen Verzeichnissen wie Apple Podcasts, Spotify und Google Podcasts zu veröffentlichen.
Podcast-Hosting-Plattformen bieten oft zusätzliche Funktionen wie:

  • Statistiken: Analysiere die Hörerzahlen, geografische Verteilung und andere wichtige Kennzahlen.
  • Monetarisierung: Möglichkeiten zur Monetarisierung durch Werbung oder Abonnements.
  • Bearbeitungstools: Einige Plattformen bieten integrierte Tools zur Bearbeitung und Verbesserung der Audioqualität.
  • Verbreitung: Automatische Verteilung des Podcasts auf verschiedenen Plattformen und sozialen Medien.

Hier sind fünf der wichtigsten Podcast-Hosting-Plattformen, die euch helfen können, euren Podcast zu veröffentlichen und zu verwalten:

Buzzsprout

Buzzsprout ist bekannt für seine benutzerfreundliche Oberfläche und regelmäßige Updates. Es bietet umfassende Analyse-Tools und ist mit allen wichtigen Podcast-Verzeichnissen kompatibel.

Besonderheiten: Einfache Bedienung, regelmäßige Funktionserweiterungen, Affiliate-Marktplatz.

Kosten: Kostenloses Einsteiger-Paket (2 Stunden Content für 90 Tage), kostenpflichtige Pakete ab $12/Monat.

PodBean

PodBean ist einer der Pioniere im Podcast-Hosting und bietet eine cloudbasierte Plattform mit vielen Funktionen.

Besonderheiten: Kostenlose YouTube-Version des Podcasts, automatische Verknüpfung zu Social-Media-Plattformen, 24-Stunden-Support.

Kosten: Kostenloses Startpaket (5 Stunden Content pro Monat, 100 GB Bandbreite), kostenpflichtige Pakete ab $9/Monat.

Libsyn

Libsyn ist eine der ältesten und zuverlässigsten Podcast-Hosting-Plattformen und bietet umfassende Statistiken und Monetarisierungsoptionen.

Besonderheiten: Anpassbarer RSS-Feed, umfangreiche Analysetools, Monetarisierungsoptionen.

Kosten: Pakete ab $5/Monat.

Podigee

Podigee ist eine deutsche Plattform, die sich durch einfache Handhabung und schnelle Veröffentlichung auszeichnet.

Besonderheiten: Turboschnelle Podcast-Veröffentlichung, Monetarisierungsoptionen.

Kosten: Pakete ab €12/Monat.

Spreaker

Spreaker bietet eine umfassende Plattform für die Aufnahme, Bearbeitung und Verbreitung von Podcasts.

Besonderheiten: Integrierte Aufnahme- und Bearbeitungstools, Live-Streaming-Funktion.

Kosten: Kostenloses Basis-Paket, kostenpflichtige Pakete ab $7/Monat.

Podimo

Podimo ist ein deutsches Startup, dass gleich ein ganzes Ökosystem für Podcaster hierzulande zum Ziel hat. Wir haben eine Gründerstory zu Podimo.

Podcast RDD Feed – So funktioniert es

Ein Podcast-RSS-Feed ist eine spezielle Art von RSS-Feed (Really Simple Syndication), der verwendet wird, um Podcasts zu verbreiten. Er enthält alle notwendigen Informationen über euren Podcast und seine Episoden, damit Podcast-Verzeichnisse wie Apple Podcasts, Spotify und Google Podcasts diese automatisch abrufen und aktualisieren können. Ein Podcast-RSS-Feed ist entscheidend, um einen Podcast auf verschiedenen Plattformen zu veröffentlichen.

Hier sind einige wichtige Punkte, auf die ihr achten solltet:

  • Wählt einen klaren und prägnanten Titel, der das Thema deines Podcasts widerspiegelt. Schreibt eine ausführliche Beschreibung, die potenzielle Hörer anspricht und informiert.
  • Achtet auf die Episoden-Metadaten: Titel, Beschreibung und Veröffentlichungsdatum.
  • Erstellt ein Cover-Art, Bildgröße mindestens 1400 x 1400 Pixel und im JPEG- oder PNG-Format.
  • Verwendet für die Audio-Dateien das MP3-Format für Audiodateien, mit einer Bitrate von 128 kbps für eine gute Audioqualität. Achter darauf, dass die Dateigröße nicht zu groß ist, um schnelle Ladezeiten zu ermöglichen.
  • Wichtig ist die RSS-Feed-Validierung: Verwendet dafür Tools wie den W3C Feed Validator, um sicherzustellen, dass der RSS-Feed korrekt formatiert ist.

Podcast mit KI erstellen

Ihr wollt euren Podcast nicht selbst sprechen und keinen Sprecher engagieren? Bei eurem Content kommt es nicht so sehr auf den persönlichen Charakter eines Podcast-Hosts an sondern auch eine etwas technisch wirkende Stimme ist ok? Dann ist vielleicht der Einsatz von KI eine Option.

Es gibt eine ganze Reihe an KI, die Text in Stimme umwandeln und die Qualität ist schon erstaunlich. Doch macht euch klar: Die meisten Podcasts ziehen ihren Erfolg aus der Persönlichkeit des Hosts. Hochwertiger Content ist nur der zweite Erfolgsfaktor: im Podcast sind die Hosts die Stars.

Podcast erfolgreich machen | Werbung und Monetarisierung

Unter den Tausenden Podcasts aufzufallen, ist nicht einfach. Der Markt ist nicht gerade überschaubar. Anderseits gibt es noch viele Nischen und vor allem gibt es für beinahe jede Nische ein Publikum. Diese Schritte helfen euch, es zu erreichen:

  • Erstellt eine Website oder Landingpage: Präsentiert euren Podcast und bietet zusätzliche Informationen.
  • Nutzt Social Media: Teilt eure Episoden und interagiere mit den Hörern.
  • Vernetzt euch mit anderen Podcastern: Tauscht euch aus und unterstützt euch gegenseitig – zu, Beispiel durch Co-Hostings.
  • Bewerbt euren Podcast in relevanten Communities: Findet eure Zielgruppe online und offline.

Monetarisierung eures Podcasts

Euer Medienprodukt kostet erstmal nur Geld – in der Produktion wie in der Distribution. Aber kann man mit Podcast auch Geld verdienen?

Wie überall zählt hier der Erfolg: Ist euer Podcast erfolgreich – sprich erreicht eine Vielzahl von Zuschauern der Zielgruppe – könnt ihr über verschiedene Wege Geld verdienen.

  • Durch Sponsoring könnt ihr dem Projekt schon von Anfang an eine finanzielle Grundlage geben. Euer Sponsor wirbt bei euch und zahlt dafür. So lange ihr noch nicht mit großen Streaming-Zahlen argumentieren könnt, muss das nicht heißen, dass ihr nicht interessant für einen Sponsor seid. Wenn die Zielgruppe besonders interessant ist und euer Konzept überzeugt, ist vielleicht ein Geldgeber in Erwartung guter Entwicklung schon von Anfang an dabei.
  • Merchandising: Verkauft Merchandise-Artikel wie T-Shirts, Tassen oder auch besonders spannende Dinge mit eurem Podcast-Logo. Das sorgt für Kundenbindung und auch Identifikation mit euch.
  • Crowdfunding: Nutzt Plattformen wie Patreon, um Unterstützung von euren Hörern zu erhalten.

Fazit

Für den Start eines Podcasts braucht ihr keine großen Investitionen. Viel wichtiger ist ein guter und valider Plan, eine wirklich spannende Idee und Charisma im Auftritt.

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