Marketing für Handwerker – Website, Flyer und Co | Sinnvolle Tools und Kosten
Marketing ist im Handwerk noch immer kein Standard – viele Handwerker verlassen sich auf einen festen Kundenstamm und den allgemeinen Mangel an Konkurrenz. Das geht so lange gut, bis sich die Situation am Markt doch mal ändert. Außerdem vergebt ihr euch damit die Chance, Kunden in einem bestimmten Segment bzw für eine konkrete Dienstleistung zu gewinnen. Mit diesem Artikel geben wir euch einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Marketingstrategien für Handwerker und zeigen euch, wie ihr euer Unternehmen erfolgreich positioniert und neue Kunden gewinnt.

Eure Kunden: Wen wollt ihr erreichen?
Bevor ihr mit Marketing und Werbung startet, solltet ihr euch genau überlegen, wen ihr ansprechen wollt. Definiert eure Zielgruppe so präzise wie möglich. Je genauer ihr eure Kunden kennt, desto effektiver könnt ihr eure Marketingmaßnahmen gestalten. Folgende Fragen helfen euch dabei:
- Welche Art von Kunden sucht ihr? (Privatkunden, Geschäftskunden, öffentliche Einrichtungen)
- Wo wohnen eure potenziellen Kunden? (lokale, regionale oder überregionale Ausrichtung)
- Welche Bedürfnisse und Wünsche haben eure Kunden? (Preisbewusstsein, Qualitätsanspruch, Nachhaltigkeit)
- Welche Medien nutzen eure Kunden? (Social Media, Printmedien, Online-Portale)
Wenn ihr die Zielgruppen-Analyse besonders effektiv durchführen wollt, empfehlen wir euch das Prinzip von Personas – das sind beispielhafte Beschreibungen einzelner potenzieller Kunden, die aber typisch für einen Kundenstamm sind.
Online-Marketing: Sichtbarkeit im digitalen Zeitalter
Im digitalen Zeitalter ist eine starke Online-Präsenz für Handwerksbetriebe unverzichtbar. Potenzielle Kunden suchen online nach Handwerkern in ihrer Nähe, informieren sich über Leistungen und Preise und vergleichen verschiedene Anbieter.
Eigene Webseite erstellen
Eine professionelle Webseite ist eure digitale Visitenkarte. Sie sollte übersichtlich gestaltet sein, alle wichtigen Informationen enthalten (Leistungen, Kontakt, Referenzen) und für mobile Endgeräte optimiert sein.
Die Erstellung einer Website für euren Handwerksbetrieb ist heute kein Hexenwerk mehr und ihr braucht auch nicht unbedingt einen Programmierer und Webdesigner, um eine eigene Seite aufzubauen. Mit Homepage-Baukästen Systemen geht das einfach und schnell und sieht gut aus.
Ihr könnt aber hier auch noch mehr Arbeit sparen, in dem eure Website mit KI erstellt.
Eintrag in Branchenbüchern
In der Regel gibt es sie kostenfrei – hier könnt ihr euer Unternehmen eintragen und damit die Sichtbarkeit sowohl online auch in manchen gedruckten Versionen deutlich erhöhen. Welche Branchenbücher es gibt und wie ihr euch dort eintragt, erfahrt ihr hier: Übersicht Branchenportale 2024. Speziell für Handwerker gibt es noch Vermittlungsportale wie
- MyHammer
- Blauarbeit
- Check24: Handwerkerportal
- machdudas
- Kleinanzeigen (früher ebay Kleinanzeigen)
- Digitale Seiten
Gefunden werden durch Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Sorgt dafür, dass eure Website bei relevanten Suchanfragen in Google & Co. weit oben erscheint. Verwendet relevante Keywords auf euren Seiten (die eure Leistungen beschreiben, z.B. „Elektriker Frankfurt“), optimiert eure Inhalte und baut Backlinks (Links, die auf eure Webseite verweisen) auf, zum Beispiele durch kostenlose Einträge in Verzeichnisse, Gastbeiträge auf anderen Webseiten, etc.
Kunden gewinnen mit Local SEO
Für Handwerker ist die lokale Suchmaschinenoptimierung besonders wichtig. Tragt euer Unternehmen in Online-Verzeichnisse wie Google My Business ein und sorgt für positive Bewertungen. Eine Anleitung, wie ihr euren Eintrag bei Google My Business/Google Maps erstellt, gibt es in diesem Fachartikel: Google My Business in 10 Schritten.
Kontakte knüpfen mit Social Media
Nutzt Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder YouTube, um mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten, eure Arbeit zu präsentieren und eure Expertise zu zeigen. Besonders beliebt sind handwerkliche Themen auf TikTok und Instagram, in kurzen Reels werden Lösungen für handwerkliche Probleme gezeigt und auch das Zuschauen bei ganz schlichten Tätigkeiten begeistert Menschen. Ihr könnt euch hier als Fachmann präsentieren, könnt aber auch mit Humor punkten oder mit Persönlichkeit.
Offline-Marketing für Handwerker: Klassische Werbung mit Wirkung
Neben dem Online-Marketing spielen auch klassische Werbemaßnahmen im Handwerk eine wichtige Rolle. Denn genauso wie euer Business eines zum Anfassen ist, so wünschen sich eure potenziellen Kunden einen direkten Zugriff auf eure Leistungen. Um das in der Breite zu bewerben, gibt es folgende Maßnahmen:
Empfehlungen
Zufriedene Kunden sind die beste Werbung. Bittet eure Kunden aktiv um Empfehlungen und bietet Anreize für Weiterempfehlungen. Dies ist mit Abstand das wichtigste Tool für weitere Aufträge.
Flyer und Broschüren
Informiert potenzielle Kunden in eurer Region mit ansprechenden Flyern und Broschüren über eure Leistungen.
Printwerbung
Schaltet Anzeigen in lokalen Zeitungen oder Fachzeitschriften, um eure Zielgruppe zu erreichen. Das ist sicher eine recht kostenintensive Form der Werbung – schaut deshalb sehr genau, ob ihr hier eure Zielgruppe erreichen könnt und ob bei Erscheinen des Blattes eure Dienstleistung auch gesucht wird.
Fahrzeugbeschriftung
Nutzt eure Firmenfahrzeuge als mobile Werbeflächen. Ihr seid damit in eurer Region täglich unterwegs und eure Zielgruppe sieht euch damit auch. Es wird nicht selten vorkommen, dass jemand eure Nummer oder eure Website aufschreibt, um euch später zu kontaktieren.
Messen und Veranstaltungen
Präsentiert euer Unternehmen auf regionalen Messen und Veranstaltungen. Besonders beliebt sind Nachwuchsmessen, wo ihr potenzielle Lehrlinge und Auszubildende finden könnt.
Content-Marketing: Mit Mehrwert überzeugen
Content-Marketing ist eine effektive Strategie, um potenzielle Kunden mit relevanten und informativen Inhalten zu gewinnen und zu binden.
Präsentiert euch in einem Blog
Veröffentlicht regelmäßig Blogbeiträge zu Themen, die eure Zielgruppe interessieren. Ein Blog ist ein Teil eurer Website, auf dem ihr dynamisch Inhalte postet: neue Projekte, spannende Auftraggeber, besondere Lösungen – hier könnt ihr direkt und persönlich von eurem Arbeitsalltag berichten und damit Kundennähe schaffen.
Ratgeber und Checklisten
Auch das kann Teil eurer Content-Strategie auf eurer Website sein: Stellt euren Kunden nützliche Ratgeber und Checklisten zur Verfügung. Häufig findet ihr entsprechende Inhalte bei der Handwerkskammer oder euren Branchenverbänden.
Social Media zur Eigenwerbung
Teilt interessante Inhalte und interagiert mit euren Followern. Social Media schafft euch die Möglichkeit, von euch dort zu erzählen, wo eure potenziellen Kunden eh unterwegs sind. Kleine Doit-Yourself-Anleitungen sind nur auf den ersten Blick eine Konkurrenz – tatsächlich werden euch Kunden immer wieder bei den wichtigen Dingen beauftragen, wenn sie euch erstmal als Experten gespeichert haben.
Kundenbindung: Aus Kunden Stammkunden machen
Kundengewinnung ist wichtig, aber Kundenbindung ist noch wichtiger. Zufriedene Kunden kommen wieder und empfehlen euch weiter.
Kundenservice: Das sollte Standard sein, doch wenn ihr euch in eurer Branche umschaut, werdet ihr entdecken, hier steckt viel Potenzial! Bietet einen exzellenten Kundenservice und geht auf die Bedürfnisse eurer Kunden ein.
After-Sales-Service: Betreut eure Kunden auch nach dem Auftrag und bietet zusätzliche Leistungen an.
Newsletter: Informiert eure Kunden regelmäßig über Neuigkeiten und Angebote.
Budgetplanung: Das kostet Marketing für Handwerker
Plant euer Marketingbudget sorgfältig und setzt Prioritäten. Welche Marketingmaßnahmen sind für euer Unternehmen am wichtigsten? Welche Kanäle versprechen den größten Erfolg? Und welche Kosten lohnen sich?
Online-Marketing: Die Kosten für eine Website, SEO, Social Media Marketing und Online-Werbung können stark variieren. Eine einfache Website gibt es schon für wenige hundert Euro, während eine umfangreiche SEO-Kampagne mehrere tausend Euro kosten kann.
Offline-Marketing: Auch hier gibt es große Preisunterschiede. Flyer und Broschüren sind relativ günstig, während Anzeigen in Printmedien oder die Fahrzeugbeschriftung teurer sein können.
Content-Marketing: Die Kosten für Content-Marketing hängen vom Umfang und der Art der Inhalte ab. Blogbeiträge und Ratgeber können relativ kostengünstig erstellt werden, während die Produktion von Videos teurer ist.
Kosten sparen durch Eigenleistung: Wenn ihr viele Marketingaufgaben selbst übernehmt, könnt ihr Kosten sparen. Allerdings benötigt ihr dafür Zeit und Know-how.
Beispiele für Marketingkosten:
- Website: 500 – 5.000 Euro (je nach Umfang und Funktionalität)
- SEO: 500 – 3.000 Euro pro Monat
- Google Ads: 100 – 1.000 Euro pro Monat
- Social Media Marketing: 200 – 1.000 Euro pro Monat
- Flyer und Broschüren: 100 – 500 Euro (je nach Auflage und Gestaltung)
- Fahrzeugbeschriftung: 200 – 1.000 Euro (je nach Größe und Design)
Fazit:
Effektives Marketing ist für Handwerksbetriebe unerlässlich, um im Wettbewerb zu bestehen und neue Kunden zu gewinnen. Mit einer klaren Strategie, zielgerichteten Maßnahmen und kontinuierlicher Optimierung könnt ihr eure Marketingziele erreichen und euer Unternehmen erfolgreich positionieren.