Schreinerei gründen – Selbstständig machen als Schreiner oder Tischler 2024 | Voraussetzungen, Kosten, Personal
Selbstständig machen als Schreiner: Eine Gründung im Handwerk ist grundsätzlich eine vielversprechende Sache. Worauf ihr beim Gründen einer Schreinerei 2024 achten solltet, die Kosten, Schritte, notwendigen Anmeldungen und die Möglichkeiten, auch ohne Meister eine Schreinerei zu eröffnen, zeigen wir euch hier.
Als Tischler oder Schreiner in die Selbstständigkeit zu starten, ist eine gute Idee: Die Handwerker werden allerorten gesucht. Nach einer jüngst veröffentlichten Untersuchung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) müssen Kunden im Schnitt 10 Wochen auf einen Handwerkertermin warten.
Um eine eigene Schreinerei erfolgreich zu gründen, benötigt ihr
- die Eintragung in der Meisterrolle,
- einen klaren Plan über eure Leistungen und potenzielle Kunden,
- eine Werkstatt samt Ausstattung
- sowie eventuell Fahrzeuge
- die richtige Handwerkersoftware
- und wahrscheinlich Personal.
Wir zeigen euch die einzelnen Schritte zur Gründung einer Schreinerei im Detail, mit oder ohne Meister, und worauf es dabei ankommt.
Perspektive: Situation für Schreinerbetriebe 2024
Im Schreiner-Handwerk gibt es in Deutschland rund 40.000 Betriebe – die Wahl des Standorts für die eigene Handwerksgründung wird damit also wichtig. Das bedeutet, dass ihr nicht unbedingt einfach blindlings am eigenen Wohnort einen Betrieb eröffnen solltet, sondern euch eingehend mit verschiedenen möglichen Standorten in euer Umgebung auseinandersetzen solltet. Dabei spielt natürlich auch das Leistungsspektrum, das ihr anbieten wollt und die Zielgruppe, die ihr bedienen wollt, eine Rolle.
Schritt 1 | Schreinerei gründen: die Voraussetzungen
Schreiner ist ein zulassungspflichtiger Handwerksberuf, damit gilt für die Gründung die Meisterpflicht. Das heißt konkret, wer sich als Schreiner selbständig machen will, muss mindestens die Meisterprüfung bestanden haben.
Der erste Schritt bei der Gründung besteht also gewöhnlich darin, dass man die Meisterschule besucht und die Meisterprüfung ablegt.
Schreinerei gründen ohne Meister
Wer schon lange im Beruf ist und keine Meisterprüfung hat, kann sich auch als Schreiner gegebenenfalls auf die sogenannte Altgesellenregelung berufen, die seit 2004 gilt: Sich selbständig machen darf ebenfalls, wer:
- mindestens 6 Jahre Berufserfahrung als Geselle hat
- davon mindestens 4 Jahre in leitender Position angestellt gewesen sein
- nachweisen kann, dass er die erforderlichen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Kenntnisse zur Berufsausübung verfügt.
Als „leitende Position“ werden nur Tätigkeiten anerkannt, bei denen man wirklich in Eigenverantwortung und mit Entscheidungsbefugnis innerhalb des Betriebs ausgestattet war (oder ist) oder zumindest in wesentlichen Teilbereichen des Betriebs.
Wie das genau geht, erfahrt ihr in diesem Artikel: Anleitung: So tragt ihr euren Handwerksbetrieb in die Handwerksrolle ein.
Ausbildung von Gesellen
Erfüllt man diese Voraussetzungen, kann man bei der Handwerkskammer einen Antrag auf Erhalt einer Ausübungsberechtigung stellen. Die Berechtigung zum Ausbilden von Lehrlingen hat man dann (anders als ein Meister) nicht automatisch, wer später Lehrlinge ausbilden möchte, muss also zusätzlich auch den Ausbilderschein erwerben. Die Gesamtkosten für diese Ausnahmeregelung liegen häufig bei mehreren hundert Euro.
Eintrag in die Handwerksrolle ohne Meisterprüfung und Altgesellenregel
Man kann auch über die Altgesellenregelung einen Antrag auf Eintragung in die Handwerksrolle stellen, wenn man einen Nachweis erbringen kann, dass man über alle theoretischen und praktischen Kenntnisse eines Meisters verfügt und gut begründen kann, warum eine Meisterprüfung unzumutbar wäre (zeitliche und finanzielle Gründe zählen hier nicht). Insgesamt hat ein solches Vorhaben aber generell wenig Aussicht auf Erfolg. Anders, wenn die Meisterprüfung erst bevorsteht – dann kommt man mit dem Einreichen des Prüfungsfahrplans meist zum Ziel.
Grundsätzlich lässt sich natürlich sagen, dass ein Meisterbetrieb immer ein Meisterbetrieb bleibt – auch in der Sicht der Kunden. Wenn nicht zwingende persönliche Gründe gegen eine Meisterausbildung sprechen, sollte man diesen Weg immer bevorzugen.
Weitere Anmeldungen für die eigene Schreinerei
Die weiteren erforderlichen Anmeldungen sind dann:
- die Gewerbeanmeldung (samt Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer)
- die Berufsgenossenschaft
- das Finanzamt
- die Krankenversicherung
- gegebenenfalls der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung
- die Betriebshaftpflicht (Abschluss einer entsprechenden Versicherung)
Als Selbständiger habt ihr die Wahl, ob ihr euch privat oder gesetzlich versichern wollt. Die Vor- und Nachteile solltet ihr dabei gründlich bedenken – die einmal getroffene Entscheidung ist später nicht mehr einfach zu korrigieren.
Weniger Papierkram, mehr Schreiner-Handwerk
• alle Kunden und Aufträge auf einen Blick mit automatischen Termin-Erinnerungen
• ganz einfach Kalkulationen, Angebote und Rechnungen erstellen
• digitaler Baustellenplaner: Mitarbeiter, Werkzeuge & Ressourcen optimal managen
• mobile Arbeitszeiterfassung.
Schritt 2 zur eigenen Schreinerei: Grundlegende Planung
Einfach nur Schreiner zu sein, reicht definitiv nicht, um mit einem eigenen Betrieb zu starten. Ihr müsst vorab schon eine klare Vorstellung davon haben, wie eure Geschäftstätigkeit genau aussehen soll.
Für die Planung gibt es drei grundlegende Punkte, über die ihr ausreichend nachdenken solltet und die ihr vorbereiten solltet:
- das Leistungsspektrum (was bietet ihr an? )
- die Zielgruppe (wer sollen die Auftraggeber und Kunden sein)
- die eigenen handwerklichen Fähigkeiten (worauf spezialisiert ihr euch?)
Diese drei Punkte müssen möglichst optimal in Deckung gebracht werden – und dann am Ende auch mit den Möglichkeiten, die der Standort deiner Schreinerei bietet, abgestimmt werden.
Leistungen und USP eurer Schreinerei definieren
Um eine beliebte Abwehr-Antwort einmal gleich vorwegzunehmen: Wer „alles für jeden macht und glaubt, alles zu können“ wird am Ende häufig erstaunlich viel Zeit damit verbringen „nichts“ zu machen.
Als Leistungsspektrum bieten sich zahlreiche sehr unterschiedliche Möglichkeiten:
- von der Anfertigung individueller Möbelstücke nach Kundenwunsch,
- das Aufarbeiten alter Möbelstücke,
- über den Innenausbau bis hin
- zu einem klaren Fokus auf fachgerechten Auf- und Einbau von Möbeln als Fachhandwerker bei Umzügen, Renovierungen und Ersteinrichtung von Wohnraum.
Außerdem gibt es natürlich auch die Möglichkeit, B2B – also für andere Gewerke und Geschäftskunden aktiv zu werden, Etwa
- im Ausbau von Showrooms und Verkaufsräumen,
- bei der Sanierung von größeren Immobilienverwaltern oder
- im Messegeschäft.
Meist lohnt es sich dabei, gedanklich zwei oder drei „Standbeine“ zu entwickeln, besonders am Anfang. Ihr werdet dieses Leistungsspektrum während eurer Tätigkeit stetig weiterentwickeln: schließlich macht es Sinn, mit eurer Schreinerei auch auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.
Allerdings solltet ihr den eigenen Fokus nicht aus dem Auge verlieren: Wenn ihr damit gestartet seid, eigene Möbel herzustellen, dann wird es nicht sehr lange dauern, bis ihr davon genervt seid, nur Ikea-Regale zusammenzuschrauben. Und wer genervt ist, arbeitet auch nicht gut.
Eure Kunden: Für wen wollt ihr als selbstständiger Schreiner arbeiten?
Die Zielgruppe für die eigenen Leistungen muss am Ort natürlich vorhanden sein – und man sollte von Anfang an gut überlegen, wem man sein Leistungsspektrum im festgesetzten Aktionsradius überhaupt anbieten kann (finanzielle Möglichkeiten, Bedarf, keine Möglichkeiten zu heimwerkertechnischen „Selbstversuchen“).
Hier lohnt auch immer mal ein Blick in die Stellenausschreibungen – wo werden Schreiner gesucht und von wem. Und Geschäftskunden schreiben häufig ihre Aufträge aus – auch da lohnt sich eine Vorab-Recherche.
Das Limit: die eigenen handwerklichen Fähigkeiten
Die eigenen handwerklichen Fähigkeiten spielen natürlich insofern eine Rolle, dass man nur das in sein Leistungsspektrum aufnehmen kann, was man tatsächlich auch sehr gut (und effizient) beherrscht. Und was man mit einem gewissen Grad auch mit Spaß bei genau diesen Arten von Arbeiten macht.
Schreinerei gründen: Weitere mögliche Geschäftsfelder
Kooperationen im Baubereich können manchmal lohnend sein, wenn im eigenen Aktionsgebiet tatsächlich viel gebaut wird. Auf diese Weise kommt man oft relativ schmerzlos an laufende Aufträge (bei denen ihr aber immer prüfen solltet, ob sie sich langfristig wirklich lohnen und ob es die Art von Arbeit ist, die ihr machen möchtet).
Businessplan für eure Schreinerei
Alle diese Überlegungen sollten, sofern sie dann zu Ende gedacht sind, in einen klar formulierten Businessplan fließen. Der ist nicht nur für Geldgeber da, sondern auch und zuallererst für dich als klarer und konkreter Kompass und Aktionsplan.
Das muss in euren Businessplan
- Die Geschäftsidee
- Persönliche Voraussetzungen (Lebenslauf, Nachweise zur Ausbildung, ggf. Meisterbrief)
- Einschätzung des Marktes
- Wettbewerbssituation
- Standortwahl
- Zukunftsaussichten (Chancen und Risiken)
- Werbung (wie plant ihr an Aufträge zu kommen?)
- Finanzplanung (Investitionsplan, Kostenplan, Liquiditätsplan, Rentabilitätsplan, sprich, eure Kosten, Investitionen und die zu erwartenden Umsätze/Gewinne – am besten auf 3 Jahre)
Mit einem Businessplan Tool geht es einfacher
Leichter und schneller geht das Schreiben des Businessplans mit einer hilfreichen Software, die euch durch die einzelnen Punkte führt, und Vorlagen sowie fertige Formulierungen liefert. Hier gibt es die Liste der besten Businessplan-Tools inkl. Empfehlungen.
Schreiner-Betrieb gründen Schritt 3: Kosten & Finanzierung
Nichts wird in dieser Welt so unterschätzt, wie die Kosten, die man für eine geplante Selbständigkeit und die Gründung eines Handwerkbetriebes aufbringen muss. Das gilt – auch und ganz besonders – für das Schreinerhandwerk.
Kosten für die Werkstatt (Immobilie)
Die Kosten für eure Werkstatt richten sich stark nach euren beruflichen Plänen, eurem Leistungsspektrum, nach der Zahl der Mitarbeiter, die ihr beschäftigen wollt und natürlich nach den Immobilienpreisen an eurem Standort. Als Fixkosten solltet ihr dann kalkulieren:
- die Miete/Pacht
- die Nebenkosten
- zusätzliche Nebenkosten wie Versicherung, Strom, Heizung usw.
Einmalkosten Ausstattung (Werkstatt)
Ein sehr wichtiger Posten ist auch die Ausstattung der Werkstatt. Kosten im sechsstelligen Bereich sind keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Allein für eine vernünftige Kreissäge für den professionellen Einsatz sind 20.000 bis 30.000 Euro durchaus ein realistischer Wert. Dazu kommen noch zahlreiche andere Werkzeuge, je nachdem wo der Schwerpunkt bei deinem Leistungsspektrum liegt.
Eine sparsame Variante könnte die Ausstattung mit gebrauchten Geräten sein, hier findet ihr im Marktplatz des Bundesverbands Holz und Kunststoff, dem Bundesinnungsverband für Tischler/Schreiner, Drechsler und Baufertigteilmonteure einige Angebote.
Kosten für Transport (Fahrzeuge)
Dazu kommen Fixkosten für eure Fahrzeuge – auch bei der Gestaltung des Fuhrparks solltet ihr mit Überlegung vorgehen:
- Wie genau sieht euer Transportbedarf aus?
- Welche Dinge solltet ihr im Ausnahmefall ebenfalls noch transportieren können?
- Welche Baumaschinen sind eventuell relevant (zB Steiger)?
- Wie viele Mitarbeiter brauchen welche Fahrzeuge?
- Macht es Sinn, auf (aktuell stark geförderte) ökologische Alternativen zu setzen?
Wahrscheinlich macht es Sinn, sich hier einen Stufenplan aufzustellen… Welche Fahrzeuge werden schon zum Gründungsstart eurer Schreinerei benötigt, welche vielleicht erst in einem Jahr usw.
Kosten für Versicherungen
Krankenversicherung, Betriebshaftpflicht und eventuell Gebäudeversicherungen – selbst wenn ihr ganz alleine eure Schreinerei betreibt, kommt ihr um diese Kosten nicht drum rum.
Teurer wird es, wenn ihr Mitarbeiter beschäftigt, denn dann sind neben dem Gehalt inkl. Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Ausbildungskosten sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld auch noch Beiträge in die Unfallkassen und Krankenkassen und Pflegekassen fällig.
Nicht vergessen: Kapitaldecke für auftragsarme Zeiten
Neben der Ausstattung braucht ihr auch eine solide Kapitaldecke, die dir gerade am Anfang hilft, die Anlaufzeit mit einer geringeren Zahl von Aufträgen zu überstehen und dabei alle Fixkosten zu decken. Auch für später ist es wichtig, nicht nur Gewinne zu erzielen, sondern auch entsprechend Rücklagen zu bilden. Die Notwendigkeiten dafür sind in einem Betrieb vielfältig:
- ihr könnt Materialmangel oder Lieferengpässe überstehen,
- zeitliche Verzögerungen bei Bauaufträgen überbrücken
- Investitionen in neue Maschinen tätigen,
- Zahlungsausfälle von Auftraggebern kompensieren und
- die Personalplanung auch perspektivisch ausrichten.
Finanzierung eurer Schreinerei – ausreichend Kapital ist wichtig
Alles in allem werdet ihr auf ein benötigtes Anfangskapital von ca. 150.000 bis 250.000 Euro kommen. Um diese Summe zu stemmen, werdet ihr in vielen Fällen einen Gründungskredit oder (zusätzliche) externe Geldgeber benötigen, die ihr natürlich erst einmal von der wirtschaftlichen Tragfähigkeit eures Gründungsvorhabens überzeugen müsst.
Deshalb ist der Finanzteil eures Businessplans so wichtig, denn hier ist der zentrale Punkt bei einem Geschäftsvorhaben lesbar… ist es durchgerechnet und kann es mittel-, langfristig und dauerhaft Gewinn abwerfen.
Alternative Nachfolge: Schreinerei übernehmen
Natürlich könnt ihr auch einen bestehenden Betrieb übernehmen. Eure Anfangsinvestitionen werden zwar meist nicht viel geringer sein, dafür baut ihm aber auf einem wertständigen Unternehmen mit bestehendem Kundenstamm und bekanntem Namen auf. Mehr dazu, sowie eine Liste mit Online-Nachfolgebörsen findet ihr in unserer Artikel-Rubrik Unternehmensnachfolge.
Schritt 4 zur Schreinerei gründen: Die Mitarbeiter finden
Eine Schreinerei als „One-Man-Unternehmen“ sieht auf den ersten Blick überschaubarer zu managen und leichter zu kalkulieren aus – aber das täuscht. Ausschließlich allein zu arbeiten, schränkt eure Möglichkeiten auch als Schreiner häufig massiv ein. Mitarbeiter sind eine gute Sache – auch wenn das Anstellen von Gesellen den Aufwand scheinbar erst einmal nur vergrößert.
Mitarbeitersuche
Die drängende Frage dahinter ist natürlich, ob und wie es euch gelingt, fähige und zuverlässige Mitarbeiter zu finden und zu halten, die engagiert arbeiten und sich nicht nur lustlos jeden Tag in die Arbeit schleppen und dann irgendwann später einmal „auch Chef werden“ wollen.
Das erfordert auch von euch nicht nur eine klare Perspektive, sondern auch gute Fähigkeiten, mit Menschen umzugehen, um zu führen, ohne zu unterdrücken. Mit dem Thema Mitarbeiter solltet ihr euch eingehend auseinandersetzen, es gehört zur Kernkompetenz als Unternehmensinhaber.
Die Suche nach Mitarbeitern könnt ihr mit dem Angebot der Arbeitsagentur beginnen.
Nachwuchs selbst ausbilden
Eine sinnvolle Strategie ist, sich seine eigenen Arbeitskräfte selbst auszubilden – und sie später auch zu halten. Auch das fordert einige grundlegende Kompetenzen von euch, sowohl in der Ausbildung als auch in Bezug auf eure Führungsqualitäten. Azubis zu gewinnen ist heute nicht einfach – Handwerksberufe stehen nicht gerade hoch im Kurs bei der Berufswahl junger Menschen. Im Schreinerberuf ist das noch nicht ganz so schlimm wie etwa bei den Installateuren – aber das Problem besteht.
Es gilt, euren Betrieb besonders für den Nachwuchs möglichst attraktiv zu machen. Dazu gehören die Fragen
- auf welchen Plattformen ihr gezielt für eine Tätigkeit werbt
- und was ihr anbieten könnt.
Versucht mit jungen Menschen zu sprechen und ihnen aufmerksam zuzuhören, um herauszufinden, worauf sie Wert legen und was sie überzeugen würde, überhaupt eine Lehre als Schreiner zu beginnen.
Handwerk gilt weithin als „uncool“, anstrengend und wenig lohnend – ihr werdet also vielfach auch einiges an Vorurteilen über euren Beruf ausräumen müssen.
Schreinerei eröffnen – Schritt 5: Marketing
Aus den Überlegungen über Leistungsspektrum und Zielgruppe ergeben sich dann automatisch die Grundlagen für euer Marketing:
- Wo erreicht ihr eure Zielgruppe am besten?
- Wie könnt ihr die Zielgruppe am besten ansprechen?
- Welches spezifische Problem könnt ihr für die Zielgruppe zu lösen?
Ein wenig Selbstdarstellung muss dann auch sein:
- Wo liegt der Schwerpunkt eurer Arbeit und Erfahrung?
- Was könnt ihr besser als andere?
- Worin liegt der Vorteil, wenn man euch beauftragt?
Die Antworten auf diese Fragen werden von Einzelfall zu Einzelfall oft ganz unterschiedlich aussehen – dementsprechend unterschiedlich sind dann auch die Wege und Möglichkeiten, die ihr für euer Marketing nutzen könnt.
Einen coolen Firmennamen, die eigene Domain, eine Homepage, Firmenstempel, Autobeklebung, Flyer, Instagram-Kanal, etc,: Hier findest du eine Liste der wichtigsten Marketing-Aktionen für Handwerker und Gründer, inkl. Tipps, wo du die einzelnen Massnahmen am besten bekommst.
Werbung in eigener Sache: Nebentätigkeit als Berater, Experte und Lehrer
Ein durchaus interessantes Aufgabengebiet kann daneben auch sein, konsequent das eigene Wissen weiterzugeben (wofür es eine hohe Nachfrage gibt). Über Kurse für Heimwerker, Beratung und Unterstützung bei verschiedenen Projekten, über eine Webseite oder einen Youtube-Kanal mit Tutorials.
Das stärkt überdies die Präsenz und den von Kunden wahrgenommenen „Experten-Status“ deutlich, zudem vergrößert es die Reichweite und Bekanntheit massiv. Das kann gerade am Anfang sehr hilfreich sein und auch langfristig für stabile und gute Einnahmen sorgen. Qualität, Kundennähe und ein überzeugender Auftritt sind hier allerdings entscheidend für den Erfolg.
Fazit
Die Selbstständigkeit als Schreiner oder Tischler gilt einigen als Erfüllung eines lang gehegten Berufswunsches – der angesehene Beruf hat nicht nur Perspektive, er ist auch ein großartiges Handwerk. Die gesetztlichen Vorgaben, ihn auszuüben, sind nicht besonders hart. Mit einer passenden Ausbildung und einer Meisterprüfung kann es schnell losgehen.