Viel Wirbel um Clubhouse: Was ist Clubhouse und wie funktioniert die App?
Audio- und Videoformate gewinnen zunehmend an Bedeutung, das war bereits unter den Marketing Trends für 2020 zu lesen. Jetzt ist es soweit, mit Clubhouse und dem Hype um die App wird deutlich, wie mächtig das Format ist. Damit werden Inhalte auf Instagram, Snapchat & Co komplett in den Schatten gestellt, wie es aussieht. Doch was ist wirklich dran an der ganzen Aufregung und wie könnt ihr Clubhouse nutzen:
Clubhouse ist in aller Munde, jeder redet davon. Doch was steckt dahinter? Wie schafft es diese Audio-App, solche Begeisterungsstürme hervorzurufen? Immer mehr verfügbarer Content für Audio-Search und die steigende Zahl an entsprechenden Suchanfragen haben es bereits angekündigt, Audio wird immer gefragter und damit auch mächtiger. Dass Podcasts boomen, ist besonders nach 2020 und der vielen Lockdown-Phasen durch die Corona-Pandemie nichts Neues. Mit Clubhouse geht diese Entwicklung noch einen Schritt weiter und stellt die Social Media-Welt auf den Kopf. Jetzt findet ihr das alles zusammengefasst in einer App. Wir wollen euch einen Überblick geben, was Clubhouse ist, wie es funktioniert und wie ihr reinkommt:
Was ist Clubhouse?
Clubhouse ist laut Apple Store und Bezeichnung eine App für den „Drop-in audio chat“ und damit wird auch gleich klar, worum es geht. Ums Zuhören und um eine Live-Format. Mit Clubhouse habt ihr eine Audio-only-App, die euch die Gelegenheit gibt, in Gespräche mit einzusteigen. Ihr könnt sozusagen bei Live-Podcasts mit dabei sein, teilnehmen, aber auch Fragen stellen und direkt in die Diskussion mit einsteigen. Direkter geht es kaum. Allerdings gibt es zwei Hindernisse: Zum Einen ist die App aktuell nur für iOS verfügbar, sodass alle Android-Nutzer von vornherein ausgeschlossen sind. Zum Anderen benötigt ihr eine Einladung für die App (oder ihr erhaltet nach gewisser Zeit Zugang, nachdem ihr euch auf die Warteliste habt schreiben lassen).
Was kann die invite-only App?
Die App ermöglicht euch den Zugang zu coolen Talks und Gesprächsrunden mit Stars, Influencern und Unternehmern zu vorher festgelegten Themen. Somit ist das ganze wie eine virtuelle Talkrunde, an der ihr teilnehmen, sogar Fragen stellen und euch austauschen könnt. Die Gespräche sind live und finden in Räumen und nur als Sprachausgabe statt. Diese könnt ihr ganz nach Lust und Laune betreten und wieder verlassen. Gerade solche Live-Talks mit Unternehmern, Politikern und Entscheidern – ganz einfach spannenden Persönlichkeiten machen Clubhouse so attraktiv, denn ihr könnt direkt mit dabei sein.
Wie funktioniert es?
Clubhouse ist in Räumen aufgebaut, es gibt offene und geschlossene. Die offenen Räume können von Nutzern einfach betreten werden, für die geschlossenen muss man erst zugelassen werden. Ihr könnt aber auch eigene Räume eröffnen. Räume werden meist mit Themenhinweisen und einer Liste mit den wichtigsten Teilnehmern erstellt bzw. versehen. Ob in einem Raum gerade etwas passiert, seht ihr, wenn der Raum live ist und damit im Feed angezeigt wird. Damit ergeben sich ganz ungeahnte Möglichkeiten, denn die Räume werden bereits in den verschiedensten Varianten genutzt. Beispielsweise gibt es virtuelle Karriere-Workshops, Comedy-Clubs oder Jam-Sessions, aber auch Paneldiskussionen und Dating-Chatrooms haben sich schon aufgetan. Die Möglichkeiten sind vielseitig in Clubhouse. Als Unternehmen hat man die Chance, die App für gewisse Projekte und Problemlösungen einzusetzen oder aber Communities um Produkte und Nischenthemen aufzubauen.
Wie könnt ihr teilnehmen?
An den Talks könnt ihr einfach teilnehmen, in dem ihr die Räume betretet. Dabei gibt es drei Rollen, in denen ihr euch sozusagen in Clubhouse bewegen könnt. Zum Einen gibt es den Moderator, dieser führt die Gespräche. Sobald ihr einen Räum eröffnet, seid ihr Moderator dessen und entscheidet dann darüber, wie der Talk abläuft. Ihr wählt die Sprecher/Redner, könnt sie stumm schalten oder auch wieder entfernen. Gute Moderatoren leiten die Konversation und führen so das Gespräch auf gewisse Aspekt hin.
Als Redner/Sprecher könnt ihr ebenfalls in Clubhouse unterwegs sein und nehmt damit die aktivste Rolle ein, denn damit beteiligt ihr euch aktiv am Gespräch. Allerdings weist der Moderator euch erst diese Rolle im Raum zu. Erst dann könnt ihr auch wirklich am Talk teilnehmen und euren Input dazugeben.
Als dritte Rolle gibt es natürlich auch noch die Zuhörer, denn ihr müsst euch keineswegs aktiv als Sprecher oder Moderator beteiligen. Ihr könnt auch einfach stumm bleiben und den Gesprächen in den verschiedensten Räumen lauschen.
Alle Infos auf einen Blick
Einmal kurz und knackig zusammengefasst, findet ihr hier die wichtigsten Fakten zu Clubhouse:
- Audiobasierte Social-Media-App
- Nur für iOS verfügbar (Android-Version angekündigt)
- Einladung für Teilnahme erforderlich
- Gespräche im Format von Live-Podcasts
- In Räumen nach Themen aufgebaut
- Drei Rollen: Moderator, Sprecher, Zuhörer
Erste Kritik wird bereits laut: Datenschutz und Exklusivität
Da Clubhouse so schnell gewachsen ist und sich verselbstständigt hat, melden sich bereits die ersten Kritiker. Zum Einen betrifft das den Datenschutz, denn die gesamte Datenschutzarchitektur ist nicht mit der App mitgewachsen und erfüllt leider nicht die Richtlinien der DSGVO. Beispielsweise gibt es keinen benannten Datenschutzbeauftragten für entsprechende Anliegen, wie es laut DSVGO allerdings vorgeschrieben ist. Ein weiteres Manko der App wird von Diversity-Experten angeprangert, denn die App ist absolut exklusiv und schließt in doppeltem Sinne viele bei der Nutzung aus. Nicht nur, dass durch das Prinzip des invite-only Zugangs wenig Kontrolle und dadurch auch bedingt nicht zwingend eine diverse Nutzergruppe entsteht. Nein, durch die reine Sprachausgabe der App ist zudem eine große Gruppe Menschen ausgeschlossen, deren Teilnahme massiv erschwert wird. Und außerdem ist die Bereitstellung der App ein weiterer Punkt in Sachen Exklusivität, denn nur Apple-Nutzer haben derzeit Zugriff. Auch wenn an der Android-Version gearbeitet werden soll, so stehen noch keine genauen Angaben oder gar ein Datum für den Rollout fest. Es bleibt abzuwarten, wie sich die App mit solchen Fragen und Anforderungen verhält und wie Clubhouse darauf in Zukunft reagiert.