Mezzanine (Mezzanine-Kapital)

Der Begriff „Mezzanine“ leitet sich dabei aus dem Italienischen von „mezzo“ (die Hälfte) ab und bezeichnet dabei eine Finanzierungsform, in der sowohl Fremd- als auch Eigenkapital eingesetzt wird.

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Bei Unternehmen kann man zwischen Fremd- und Eigenkapital unterscheiden. Geldgeber können bei einer Finanzierung dabei sowohl die Fremdkapitalquote – etwa durch ein partiarisches Nachrangdarlehen – oder die Eigenkapitalquote – etwa durch eine stille Beteiligung, Genussrechte oder auch Optionsanleihen.

Mezzanine kommt von „Mezzo“ = die Hälfte

Der Begriff „Mezzanine“ leitet sich dabei aus dem Italienischen von „mezzo“ (die Hälfte) ab und bezeichnet dabei eine Finanzierungsform, in der sowohl Fremd- als auch Eigenkapital eingesetzt wird. Die „Hälfte“ stellt hier nur einen symbolischen Begriff dar, Fremd- und Eigenkapital können in ganz unterschiedlichen Verhältnissen gewichtet sein.

Equity Mezzanine und Debt Mezzanine

Finanztechnisch wird der Eigenkapitalanteil der Finanzierung auch als Equity Mezzanine bezeichnet, der Fremdkapitalanteil auch als Debt Mezzanine. Er stellt bilanztechnisch auch Verbindlichkeiten für das Unternehmen dar.

Flexible Lösungen über Mezzanine Finanzierungen

Vorteile Mezzanine Kapital

Ein sehr bedeutsamer Aspekt von Mezzanine-Finanzierungen ist, dass in vielen Fällen das gesamte Mezzanine-Kapital dem Eigenkapital zugerechnet wird, wenn ein Unternehmen bewertet wird. Vorhandene Sicherheiten werden durch Mezzanine-Kapital nicht geschmälert. Durch das höhere vorhandene Eigenkapital nach der Einbringung von Mezzanine-Finanzierungen kann im Gegenteil sogar die Kreditlinie erhöht werden.

Da es für Mezzanine-Finanzierungen weniger strenge gesetzliche Regularien gibt, können Laufzeiten, Kündigungsfristen, eventuelle Rückzahlungsmodalitäten oder Verzinsungen sehr flexibel gestaltet werden.

Nachteile Mezzanine Kapital

Die steuerrechtliche Bewertung des eingebrachten Kapitals hängt aber sehr stark von der Ausgestaltung der Finanzierung im Detail ab – dieser Punkt wird in der Praxis oft übersehen, und zu wenig beachtet, was sich am Ende als nachteilig für das Unternehmen herausstellen kann.

Nachteilig bei dieser Finanzierungsart wirkt sich vor allem der hohe Aufwand im Vergleich zu anderen Finanzierungsarten aus. Als Kapitalnehmer durchläuft man vor einer Mezzanine-Finanzierung mehrere sehr eingehende Prüfungs- und Bewertungsverfahren, um dem Kapitalgeber ausreichend Sicherheit zu geben. In vielen Fällen wird auch ein externes Rating des Unternehmens vorgenommen. Durch den hohen Aufwand werden in der Praxis Mezzanine Finanzierungen heute in der Regel erst ab rund einer halben Million Euro durchgeführt – bei geringerem Kapitalbedarf lohnt sich der Aufwand häufig nicht.

Mezzanine als Ersatz oder Ergänzung für Kredite

Gerade im Mittelstand spielt Mezzanine-Kapital heute bereits eine wichtige Rolle. Angestrebt werden in der Praxis vor allem Mischfinanzierungen: Die Einbringung von Mezzanine-Kapital erhöht das wirtschaftliche Eigenkapital eines Unternehmens, so dass zusätzlich ein höherer Kredit aufgenommen werden kann. Das ist insbesondere deshalb ein häufig gewählter Weg, da Mezzanine-Kapital zwar in der Regel sehr viel höher verzinst als ein Kredit – ein entsprechend hoher Kredit aber nur bei einer bestimmten Eigenkapitalquote möglich ist.

Die Kombination aus beiden Möglichkeiten stellt damit einen sehr interessanten und immer noch sehr lukrativen Finanzierungsweg für mittelständische Unternehmen dar.

Als Geldgeber treten dabei heute häufig Mezzanine-Fonds oder Private Equity Gesellschaften auf, die das von ihnen gegebene Kapital wiederum refinanzieren, oder die Darlehen an potenzielle Investoren weiter verkaufen.

Auch im Leveraged Buy-Out, der vielfach umstritten ist, kommen häufig Mezzanine-ähnliche Finanzierungen zum Tragen. Hier ist es aber die Strategie an sich, die auf viel Widerstand stößt – mit der Art der Finanzierung hat das nichts zu tun.

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