App entwickeln, Kosten planen und vermarkten – in 6 Schritten kannst mit deiner eigenen App Geld verdienen
Die IT-Branche gilt seit einigen Jahren als ein Unternehmensbereich mit besonders viel Potenzial. Dies betrifft sowohl die Umsetzung eigener Ideen und Projekte als auch finanzielle Chancen. Eine erfolgreiche App zu entwickeln und zu vermarkten, ist eine Aufgabe, von denen viele Entwickler träumen. Am Anfang steht eine gute Idee – doch die ist natürlich nicht alles. Welche weiteren Schritte ihr beim App entwickeln berücksichtigen müsst, damit das Vorhaben gelingen kann, lest ihr hier.
Schritt 1: App entwickeln – Ideenfindung & Visualisierung
Manche guten Ideen überfallen einen regelrecht – eines Morgens sind sie einfach da , und ihr könnt sofort eine App entwickeln. Hat man jedoch nicht das Glück, von einer solchen Idee „heimgesucht“ zu werden, gibt es auch andere, systematischere Wege, um Einfälle zu generieren.
So könnte man beispielsweise konkrete Bedürfnisse oder Probleme der Zielgruppe identifizieren. Oder man analysiert die Konkurrenz und lässt sich so zu eigenen – hoffentlich besseren – Einfällen inspirieren.
Eine gute Möglichkeit zur Visualisierung einer Idee ist ein sogenanntes „Mockup“. Dabei handelt es sich um eine grafische Darstellung der App mit verschiedenen Tools. Anhand der Darstellung lassen sich potentielle Probleme oder Defizite leichter identifizieren und das Konzept anpassen. Eine gut Übersicht von Mockup-Tools, die euch bei der Visualisierung eurer Idee helfen, haben wir in einem extra Artikel zusammengefasst.
Schritt 2: Marktanalyse
Bevor ihr viel Zeit und Energie ins App entwickeln steckt, ist es wichtig, sicherzustellen, dass auch eine ausreichende Nachfrage auf dem Markt besteht. Eine gründliche Marktanalyse ist außerdem eine gute Möglichkeit, um auszuschließen, dass bereits ähnliche Konkurrenzprodukte existieren. Durch die Marktanalyse lässt sich sicherstellen, dass die Idee, die ihrmit der App entwickeln wollt, einzigartig ist und sich von der Konkurrenz ausreichend abhebt.
Zielgruppe eurer App definieren
Für Strategie, Validierung, Konzeption, Entwicklung sowie Vermarktung benötigt ihr eine klare Definition eurer Zielgruppe. Ihr solltet euch genau überlegen:
- wer die Nutzer eurer App sein sollen,
- warum diese eure App nutzen wollen und
- was das Bedürfnis ist, dass die Nutzer damit befriedigen.
Hilfreich dafür ist es, eure Zielgruppe als Persona zu definieren.
Schritt 3: Woher das Geld kommt – Planung der Revenue Streams
Revenue Streams sind verschiedene Quellen, aus denen ein Unternehmen Einkommen generiert. Eine App wird in der Regel nicht nur aus reiner Schaffensfreude kreiert – meist besteht auch das Ziel, damit Geld zu verdienen.
Wenn sie eine App entwickeln, sollten sich Developer aus diesem Grund auch Gedanken darüber machen, auf welche Weise ein Geldfluss gewährleistet werden kann. Denkbar wären zum Beispiel der
- Verkauf der App selbst,
- In-App-Käufe oder
- Werbung in der App.
Hier kommt es hauptsächlich darauf an, welche Methode am besten zur App selbst und zur jeweiligen Zielgruppe passt.
Schritt 4: Kosten kalkulieren
Die Kosten, die entstehen, wenn du eine App entwickeln willst, variieren je nach Komplexität, Größe, Funktionalität und Arbeitsaufwand. Folgendes solltet ihr beachten:
- Soll die App für iOS und Android optimiert sein, ist die Entwicklung möglicherweise doppelt so teuer, als wenn sie nur für eine Plattform gedacht ist.
- Ein professionelles und aufwändiges Design ist in der Regel deutlich teurer als ein minimalistischer und unkomplizierter Aufbau.
- Je komplexer die Funktionalität der App sein wird, umso mehr Zeit, Ressourcen und auch Geld werden benötigt, um sie zu entwickeln.
- Auch Kosten, die für Testing und Wartung anfallen, müssen berücksichtigt werden.
App entwickeln: Diese Kosten entstehen
Mit folgenden Kosten solltet ihr in jedem Falle rechnen:
- je Arbeitsstunde eines App-Entwicklers zwischen 70 und 110 Euro
- Developer Account Apple kostet 99 US-Dollar pro Jahr
- Developer Account Google kostet einmalig 25 US-Dollar
- rechnet auch mit den prozentualen Abgaben an Apple und Google von 30% pro Verkauf
- außerdem Server / Hosting Kosten
Kostensparend arbeiten mit agilem Entwicklungsansatz
Damit die Entwicklung der App möglichst reibungslos funktioniert, ist es ideal, einen agilen Entwicklungsansatz zu verfolgen. Das bedeutet, die Entwicklung möglichst kleinschrittig umzusetzen und zwischendurch immer wieder Feedback von Nutzern und Stakeholdern einzuholen.
Für die Organisation aller Parteien sind Agile Service Management Tools wie ITILv4 eine gute Ergänzung, um die Fäden in der Hand zu behalten. Dabei ist es wichtig, die Kosten stets im Blick zu behalten und mit dem vorhandenen Budget abzugleichen.
Schritt 5: Finanzierung eurer App-Entwicklung
Nachdem die Planungsphase abgeschlossen ist, gilt es, sich über die Finanzierung der App Gedanken zu machen.
Die unkomplizierte Möglichkeit ist die Eigenfinanzierung. Dies kann bedeuten, Erspartes einzusetzen oder einen Kredit aufzunehmen.
Wer dies nicht möchte oder kann, hat dennoch eine Reihe von Alternativen. Es gibt eine Reihe von Crowdfunding-Plattformen, über die es relativ einfach ist, Geld von einer Gruppe von Unterstützern zu sammeln. Hierfür ist eine solide Marketingstrategie von Anfang an nötig, um die Idee gut zu präsentieren und Unterstützer zu überzeugen.
Eine dritte Möglichkeit ist es, einzelne Investoren zu gewinnen, die bereit sind, größere Summen bereitzustellen und innovative Ideen zu unterstützen. Die wichtigsten Venture Capital Geber in Deutschland haben wir in einer Übersicht zusammengefasst.
Zuletzt gibt es eine Reihe öffentlicher und privater Förderprogramme, die die Entwicklung von Apps unterstützen und über die man sich informieren kann.
Wie ihr einen validen Finanzplan schreibt, zeigen wir euch in unserer Checkliste Finanzplan erstellen.
Schritt 6: App entwickeln – Werbung und Marketing
Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten, um neue Nutzer zu gewinnen. Über ASO (App Store Optimization) lässt sich das Programm in App-Stores optimieren, um eine größere Sichtbarkeit zu schaffen. Dabei spielen relevante Keywords in der App-Beschreibung sowie die Erstellung ansprechender Grafiken eine wichtige Rolle.
Über Social-Media-Kanäle und Influencer Marketing kann besonders ein jüngeres Publikum erreicht werden. Je nach Zielgruppe sind andere Kanäle – Facebook, Instagram oder Twitter beispielsweise – aussichtsreiche Plattformen.
Gute Bewertungen in App Stores helfen dabei, das Vertrauen in die App zu steigern. Hier macht es Sinn, zufriedene Nutzer niedrigschwellig dazu einzuladen, eine Bewertung zu hinterlassen.