Selbstständig als Fensterbauer: Fensterbau-Betrieb gründen – so geht’s ganz einfach | 2024

Du willst selbstständig als Fensterbauer arbeiten? Gar keine schlechte Idee! Das Handwerk ist gefragt, auch weil in den kommenden Jahren ein großer Bedarf besteht, Gebäude mit modernen Fenstern energieeffizienter zu machen. Allerdings gibt es viele Faktoren, die du bei der Gründung deines eigenen Betriebs berücksichtigen musst. Welche das sind, erfährst du in unserem Ratgeber.

Fenster, Türen, Schaufenster: Als Fensterbauer bringst du Licht ins Dunkel. Wie bei jeder anderen Branche im Handwerk hast du auch als Fensterbauer generell gute berufliche Perspektiven. Die Gründung deines eigenen Betriebs kann ein lohnender Schritt sein: Nicht zuletzt die notwendigen Sanierungen von Gebäuden zur Steigerung der Energieeffizienz können ein erhebliches Marktpotenzial darstellen.

In diesem Leitfaden erfährst du, welche Schritte notwendig sind, welche Genehmigungen eingeholt werden müssen und wie du dich positionieren kannst, um selbstständig als Fensterbauer arbeiten zu können und mit deinem Betrieb erfolgreich zu sein.

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Selbstständig als Fensterbauer arbeiten: Was du vorab wissen solltest

Ist ein Fensterbauer-Betrieb ein Handwerksbetrieb?

Offiziell heisst der Beruf des Fensterbauers Glaser im Fenster- und Glasfassadenbau. Dieser Beruf ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsschule statt (duale Ausbildung).

 

 

Kann ich auch mit einem Montagebetrieb selbstständig als Fensterbauer arbeiten?

Wer keine Ausbildung zum Glaser hat, kann trotzdem für Durchblick sorgen: und zwar mit einem Montagebetrieb. Das heisst: Du baust vorgefertigte, genormte Fenster und Türen ein. Dabei dürfen grundsätzlich keine Anpassungen der eingebauten Fertigteile durchgeführt werden, wie aus der Handwerksordnung hervorgeht. Im engeren Sinne bist damit kein Fensterbauer sondern ein Fenstereinbauer.

Brauche ich einen Meistertitel, als selbstständig als Fensterbauer zu arbeiten?

Ob du einen Meistertitel brachst, um selbständig als Fensterbauer arbeiten zu können, hängt davon, welche Art von Betrieb du gründen möchtest. Fensterbauer ist quasi ein Sammelbegriff, der verschiedene Berufe umfasst, vor allem Tischler, Glaser und Monteur. Weitere Tätigkeiten eines Fensterbauers beinhalten Dichtungstechnik, Elektrotechnik, Metallbau und Kunststofftechnik.

Wenn du Fenster von Grund auf selbst herstellen willst, musst du einen Glaser- oder Tischlerbetrieb gründen. Sowohl Tischler als auch Glaser sind zulassungspflichtige Handwerksberufe. Um einen solchen Betrieb zu gründen und selbstständig als Fensterbauer arbeiten zu können, benötigst du auf jeden Fall einen Meisterbrief.

Wenn du Fenster aber nur einbaust, also einen Montagebetrieb gründen willst, gilt das als handwerksähnliche Tätigkeit und ist somit zulassungsfrei.

Was brauchst du noch, um dich selbstständig als Fensterbauer zu machen?

Wie jeder Handwerker musst du Genehmigungen einholen und dich bei Berufsverbänden anmelden. Wenn du einen eigenen Betreib gründen willst, um selbstständig als Fensterbauer arbeiten zu können, musst du einen Businessplan schreiben und solltest relevante Versicherungen abschließen. Dazu erfährst du in den folgenden Abschnitten mehr.

Handwerkersoftware macht den Bürokram einfacher

Da sich die Arbeitswelt stark wandelt, solltest du unbedingt auch digital auf der Höhe der Zeit sein. Denn wie jeder andere Handwerker, brauchst du vor allem Zeit fürs Wesentliche: deine Arbeit.

Dabei darfst du nicht vergessen, dass du eine Menge Papierkram erledigen musst, wenn du selbstständig als Fensterbauer deinen eigenen Betrieb führst: Aufträge und Kundendaten verwalten, Angebote und Rechnungen schreiben, Baustellen managen.

Damit all diese Arbeiten keine Unmengen deiner Ressourcen verschlingen, solltest du deinen Fensterbauer-Betrieb von Anfang an digitalisieren und eine spezialisierte Handwerkersoftware für Tischler und Fensterbauer einsetzen, die dich bei Kalkulation, Baustellenmanagement und Ausschreibungen unterstützt.

Selbstständig als Fensterbauer – Verdienst, Preise, Kosten

Wieviel verdient ein Fensterbauer als Angestellter und als Selbstständiger?

Wenn du einen Fensterbaubetrieb gründen willst, solltest du wissen, dass es verschiedene Verdienstmöglichkeiten gibt, die von der Art deines Unternehmens, Marktumfeld und der Unternehmensstrategie abhängen. Laut Zahlen vom Jobportal Stepstone verdient man als Fensterbauer zwischen 32.000 und 40.000 Euro im Jahr.

Die Gewinnmargen deines Betriebs können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren dem Standort, der Größe des Unternehmens und der Spezialisierung ab. Um die Profitabilität zu maximieren, ist es essenziell, die Kosten im Blick zu behalten, effizient zu arbeiten und sich ggf. auf Nischenmärkte oder spezielle Dienstleistungen zu fokussieren.

Lohnt es sich, selbstständig als Fensterbauer zu arbeiten?

Fensterbauer werden, wie viele andere Fachkräfte auch, in ganz Deutschland gesucht. Also ja: Es lohnt sich, selbstständig als Fensterbauer zu arbeiten. Das gilt wie eingangs erwähnt insbesondere auch, wenn du „nur“ handwerksähnliche Tätigkeiten wie die Montage von genormten Bauteilen anbietest.

Die energetische Sanierung von Gebäuden wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine große Rolle spielen: Vor allem ältere Fenster und Türen müssen ersetzt werden, um Gebäude energieeffizienter zu machen.

Wichtig dabei: Verkaufe dich nicht unter Wert! Auch nicht, wenn du dich gerade erst als Fensterbauer selbstständig gemacht hast. Niedrige Preise senden jedenfalls das falsche Signal: Handwerksqualität darf in Deutschland etwas kosten.

Bedenken solltest du zudem, dass vom Stundenlohn, den du deiner Kundschaft in Rechnung stellst, alle Kosten für deinen Betrieb und deine persönliche Absicherung bezahlt werden müssen.

Einen Fensterbau-Betrieb gründen: Voraussetzungen und Genehmigungen

Welche ist die passende Rechtsform für deinen Fensterbauer-Betrieb?

Schon in einer frühen Phase deiner Gründung musst du entscheiden, wie du deine Firma rechtlich organisieren willst. Für Existenzgründungen als Fensterbauer sind die GmbH und die UG gängige Rechtsformen.

Wenn du wissen willst, welche Rechtsform am besten passt, wenn du selbstständig als Fensterbauer arbeiten willst, findest du in unserer Übersicht die wichtigsten Fragen und Entscheidungshilfen.

Welche Anmeldungen sind nötig, um einen Fensterbauer-Betrieb gründen zu können?

Die Gründung eines Fensterbaubetriebs ist an verschiedene Anmeldungen, Genehmigungen und rechtliche Voraussetzungen gebunden, die du beachten musst müssen, um dein Unternehmen rechtskonform zu betreiben.

Gewerbeanmeldung

Zunächst musst du deinen Betrieb beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Hierbei werden Angaben zum Unternehmen, zur Rechtsform und zum geschäftsführenden Inhaber gemacht. Nach der Anmeldung erhältst du eine Gewerbeanmeldebestätigung.

Handwerkskammer und Handwerksrolle

Da der Fensterbaubetrieb handwerkliche Tätigkeiten umfasst, ist es notwendig, dich bei der zuständigen Handwerkskammer anzumelden und in die Handwerksrolle eintragen zu lassen.

Finanzamt

Nach der Gewerbeanmeldung wird das Finanzamt automatisch informiert und vergibt eine Steuernummer. Je nach Rechtsform und Umsatz können verschiedene Steuerarten wie Umsatzsteuer, Gewerbesteuer oder Körperschaftssteuer anfallen.

Berufsgenossenschaft

Fensterbauer sind verpflichtet, sich bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden. Diese ist für die gesetzliche Unfallversicherung der Mitarbeiter zuständig und bietet Unterstützung in Sachen Arbeitssicherheit.

Welche Versicherungen brauche ich, wenn ich einen Fensterbauer-Betrieb gründen will?

Neben der gesetzlichen Unfallversicherung sind weitere Versicherungen sinnvoll, um dein Unternehmen und die Mitarbeiter abzusichern. Dazu gehören eine Betriebshaftpflichtversicherung, eine Rechtsschutzversicherung und eine Betriebsunterbrechungsversicherung.

Finanzierung und Businessplan für deinen Fensterbauer-Betrieb

Als Fensterbauer selbstständig: So wichtig ist der Businessplan

Die Erstellung eines durchdachten Businessplans ist für die Gründung eines Fensterbaubetriebs unerlässlich. Der Businessplan dient nicht nur als strategischer Leitfaden für deine Unternehmensführung, sondern ist auch dein entscheidendes Dokument, wenn es darum geht, externe Finanzierungsmittel wie Kredite oder Förderungen zu erhalten.

 

Euren Businessplan könnt ihr auf der Gründerplattform ziemlich schnell und ziemlich gut schreiben. Schritt für Schritt hilft euch ein kostenloses Tool bei Struktur, Formulierungen und sogar dem Zahlenteil – bis ihr euren persönlichen Businessplan in der Hand haltet. Jetzt kostenlos anmelden

 

Du solltest im Businessplan unter anderem die Geschäftsidee, die Marktanalyse, die Zielgruppe, die Konkurrenz, die Finanzplanung und die Marketingstrategie festhalten.

Insbesondere die Konkurrenzanalyse ist bei Fensterbauern wichtig: Der Markt ist zwar riesig (geschätzter Jahresumsatz: 30 Milliarden Euro), aber es gibt auch tausende Fensterbaubetriebe, darunter große Konzerne wie Schüco.

Wie finanziere ich meinen Fensterbauer-Betrieb?

Eine mangelhafte Finanzplanung zählt zu den häufigsten Gründen für eine gescheiterte Gründung: Du solltest dir also im Klaren darüber sein, dass du Einiges an finanziellen Mitteln brauchst, wenn du dich einen Fensterbau-Betrieb gründen willst.

Schon bevor du dich als Fensterbauer selbstständig machst, brauchst du Geld für die Gründungskosten. Dazu zählen die Gebühren für die Anmeldungen beim Gewerbeamt und der Handwerkskammer.

Je nach Rechtsform deines Unternehmens musst du Geld für das Stammkapital und die Notarkosten zur Verfügung haben.

Eine größere Summe ist für die Ausstattung deiner Geschäftsräume für Maschinen, Werkzeuge und Firmenfahrzeuge nötig.

Falls dein Eigenkapital nicht ausreicht, um als Fensterbauer selbstständig zu starten, brauchst du Fremdkapital. Neben dem klassischen Bankkredit kannst du dich um Fördergelder und den Gründungszuschuss der Arbeitsagentur bemühen.

Selbstständig machen als Fensterbauer: Geschäftskonto eröffnen

Ohne Konto geht im Geschäftsleben nichts. Zur Gründung eines Unternehmens gehört auch die Eröffnung eines Geschäftskontos. Allerdings verschieben viele Jung-Unternehmer das gern und nutzen das private Konto für Transaktionen. Das aber ist überhaupt nicht clever.

Wenn du einen Imbiss eröffnen willst, solltest du also unbedingt ein Geschäftskonto einrichten. Denn in deinem Zahlungsverkehr hat eines absolute Priorität: Übersicht!

Nichts ist schlimmer, als wenn du nicht mehr auseinander halten kannst, was Einkünfte oder Umsätze sind und welche Ausgaben für deinen Betrieb und welche für dich persönlich sind.

Tipp: Bei Geschäftskonten gibt es enorme Unterschiede zwischen den Banken. Du kannst sehr viel Geld sparen, wie du in unserem Geschäftskonto-Vergleich siehst.

Marketing als selbstständiger Fensterbauer

Wenn du selbstständig als Fensterbauer durchstarten willst, musst du natürlich wissen, wie du deine Kunden erreichst und vor allem wie du bekannt werden willst. Mund-zu-Mund-Propaganda, wenn du gute Arbeit geleistet hast, reicht bei weitem nicht aus – zumal es ziemlich viele Fensterbaubetriebe gibt.

Überlege dir also schon vor der Gründung, welches Leistungsspektrum du anbieten und welche Zielgruppe dir erreichen willst. Daraus ergeben sich dann automatisch die Grundlagen für dein Marketing.

  • Wo erreichst du deine Zielgruppe am besten?
  • Wie kannst du deine Zielgruppe am besten ansprechen?
  • Welches spezifische Problem kannst du deine Zielgruppe lösen?

Wichtig: Selbstdarstellung muss sein!

  • Wo liegt der Schwerpunkt deiner Arbeit und Erfahrung?
  • Was kannst du besser als andere?
  • Worin liegt der Vorteil, wenn man dich beauftragt?

Auftragsakquise: Wie komme an Aufträge, wenn ich gerade einen Fensterbauer-Betrieb gründe?

Selbstständig als Fensterbauer zu arbeiten: Das geht natürlich nur mit Kunden. Doch die Akquise von Aufträgen ist insbesondere in der Gründungsphase eine echte Herausforderung.

Du solltest dir unbedingt ein Netzwerk aufbauen und Kontakte zu Bauunternehmen und Architekten knüpfen, die deine Fähigkeiten benötigen könnten oder dich weiterempfehlen. Lokale Werbung kann deinem Bekanntheitsgrad einen echten Schub geben.

Website für Fensterbauer

Eine wichtige Anlaufstelle für potentielle Kunden ist deine Website. Sie sollte professionell aussehen und alle nötigen Informationen enthalten. Eine einfache und preiswerte Möglichkeit ist es, wenn du deine Website mit einem Homepagebaukasten selbst erstellst.

Mit diesen praktischen Angeboten kannst du aus zahlreichen Vorlagen gute Seiten mit persönlichem Touch aufsetzen – ganz ohne Programmierkenntnisse.

Tipp: Plane von Anfang an die Sichtbarkeit deiner Webseite ein: Die Suchmaschinenoptimierung deiner Texte (SEO) ist ein entscheidender Faktor.

Branchenportale – hier lohnt sich dein Eintrag

Als Neugründer auf Kundenfang? Dann solltest du einschlägige Branchenregister nicht vernachlässigen. Darüber kannst du dir im Bestfall einige Aufträge an Land ziehen und gleichzeitig deine Sichtbarkeit im Internet verbessern.

Mit einem Google MyBusiness-Eintrag kannst du zum Beispiel ganz einfach und kostenlos erreichen, dass dein Fensterbaubetrieb direkt bei der Google-Suche auf Maps angezeigt wird. Du wirst also über die lokale Suche gefunden.

Der Eintrag ist schnell angelegt und du kannst so viele Informationen teilen, wie du magst: Wie es funktioniert, erklären wir dir in unserer Anleitung.

Eine Übersicht über die wichtigsten Branchenbücher & Online-Portale findest du in unserer Übersicht.

Fazit & Empfehlung

Selbständig als Fensterbauer zu arbeiten ist eine echte Herausforderung, aber eine, die sich lohnt. Du musst bereit sein, hart zu arbeiten und dich gut auf die Gründung deines Fensterbaubetriebs vorbereiten. Mit einem soliden Businessplan und einer durchdachten Marketing-Strategie kannst du als selbstständiger Fensterbauer erfolgreich durchstarten.

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